Wenn Sonne, Vogelgezwitscher und Krokusse am Wegesrand den Frühling ankündigen, treibt es einen schnell nach draußen. Gleichzeitig keimt auch das Verlangen auf, den eigenen Außenbereich – ob Terrasse, Garten oder Balkon – wieder auf Vordermann zu bringen. Insbesondere bei großen Freiflächen kann die Planung allerdings ein wenig überfordern. Glücklicherweise gibt es Software sowie Apps für iOS und Android, die dir die Gartengestaltung teilweise abnehmen und dich einen Schritt näher an deinen Traumgarten bringen. Denn auch hier gilt: Planung ist die halbe Miete. Diese zum Großteil kostenlosen Gartenplaner haben es uns besonders angetan.
Das erfahrt ihr gleich
- Gardena Gartenplaner: Intuitives Tool zum Sofort-Gestalten
- Landscape Design Software: Gute Planung auch für Architekt*innen
- Home Design 3D Outdoor & Garden: Realitätsnähe auf Knopfdruck
- Seed to Spoon: Planung für dein Gemüsebeet
- Blossom: Pflanzenguide für das ganze Jahr
- Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Gartenplanung
Wenn du noch ganz am Anfang deiner Gartengestaltung stehst und dir vorerst ein grobes Gerüst visualisieren möchtest, ist womöglich die kostenlose Browser-App „Gardena myGarden“ eine passende Anlaufstelle. Du kannst deine Idee für einen neuen Garten frei planen, eine bestehende Skizze hochladen oder aber du suchst dir eine von den bestehenden Vorlagen aus. Du hast die Wahl zwischen einem modernen Reihenhaus, einem gemütlichen Vorstadthaus und einem Anwesen auf dem Land. Im linken Menüfeld suchst du dir für dein Grundstück eine Fläche wie Gras, Kopfsteinpflaster oder Holz heraus und legst sie beliebig durch Klicken und Ziehen auf das Planungsfeld. Die Linien rasten bei gerader Flächengrenze automatisch ein, sodass du diese nicht millimetergenau austarieren musst. Selbiges gilt für Objekte wie Zäune, Möbel, Pflanzen, Beete und mehr. Hast du ein Objekt per Drag-and-Drop ins Feld geschoben und platziert, kannst du es mit einem Tippen auf das „Einstellungen-Icon“ horizontal oder vertikal kopieren.

Drehen, skalieren, verschieben, duplizieren: All das ist mit der Software zwar möglich, aber vielleicht nicht sofort ersichtlich. Um ein Objekt zu drehen, musst du etwa das vom jeweiligen Objekt abstehende, weiße Viereck anklicken und verschieben. Nach den ersten Schritten geht aber alles gut von der Hand. Obendrein zeigt dir das System maßstabsgetreu an, für welche Breiten und Längen du dich gerade entscheidest. So kannst du gleichzeitig materielle und somit auch monetäre Ressourcen planen. Um den kostenfreien Gartenplaner nutzen zu können, musst du dich nicht einmal anmelden. Allerdings kannst du dein Ergebnis nur abspeichern, wenn du dir mit deiner E‑Mail-Adresse einen Account erstellt hast. Das geht aber ganz fix und du wirst nicht mit dutzenden Mails überhäuft.
Du kannst dich mit dem Gardena Garden Planner jederzeit online beim Anlegen und der individuellen Gestaltung deines Gartens austoben. Wegen des responsiven Webdesigns lässt sich auch per Tablet wunderbar planen.
Der Online-Gartenplaner „Landscape Design Software“ funktioniert ganz ähnlich wie der von Gardena. Du kannst eine Vorlage nutzen oder von Vornherein das komplette Grundstück selbst und nach deinem Wunsch kreativ gestalten. Auch hier nutzt du die Drag-and-Drop-Funktion, indem du in der linken Navigationsleiste auf die Skizzen von Hochbeet, Baum, Haus, Weg, Sichtschutz, Teich und vielem mehr klickst. In diesem von Google unterstützten Gartenplaner findest du das „Smart Panel“, eine hilfreiche Auswahl an architektonischen Inhalten, aus denen du Inspiration ziehen und dir einen detaillierten und schönen Garten gestalten kannst. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass die Browser-App anfänglich unübersichtlich wirken kann. Hilfreich ist die Suchleiste unter „Data“, in der du Begriffe eingibst. Allerdings solltest du beachten, dass die Gartenplaner-Software nur auf englische Begriffe reagiert.

Darüber hinaus überzeugt die Software durch eine breite Palette an Funktionen, mit denen sowohl Anfänger*innen als auch erfahrene Hobbygärtner*innen präzise Strukturen planen können. Individuelle Elemente wie Wege, Terrassen oder Rasenflächen lassen sich unkompliziert integrieren und flexibel anpassen, sodass die Visualisierung deines Traumgartens besonders realitätsnah gelingt. Dank der Exportmöglichkeit kannst du deine Entwürfe leicht speichern oder mit anderen teilen, was die Zusammenarbeit mit Familie oder Gartenprofis erleichtert. Besonders für größere Gartenprojekte oder ausgefallene Gestaltungswünsche bietet dieses Tool eine inspirierende Grundlage und unterstützt dich dabei, eine effiziente Planung und ein aussagekräftiges Gesamtkonzept für deinen Außenbereich zu erstellen.
Allgemein erinnert der Planer vom Aufbau her an gängige Schreibprogramme: Du kannst Notizen anheften, unterschiedliche Effekte hinzufügen und deine Ideen exportieren. Wenn du einen Gartenplaner suchst, der kostenlos ist und viele Funktionen anbietet, um deinen Garten im Detail zu gestalten, ist die Online-Anwendung Landscape Design eine gute Adresse.
Es gibt ein paar Dinge, die mit schnellem Einbau und wenigen Handgriffen eine große Veränderung in deinem Garten hervorrufen. Zum Beispiel kannst du mit dekorativen Pflanzkübeln und farbenfrohen Blumen sofort Akzente setzen und triste Flächen lebendiger gestalten. Kleine Solarlampen sorgen für eine stimmungsvolle Beleuchtung am Abend, während ein geschickt platzierter Sichtschutz aus Bambus oder Rankpflanzen zugleich Privatsphäre schafft und das Ambiente aufwertet. Auch das Anlegen eines kleinen Kräuterbeets oder das Setzen von Trittsteinen machen deinen Garten nicht nur praktischer, sondern verleihen dem Außenbereich eine ganz persönliche Note. Durch die gezielte Kombination von Pflanzen und praktischen Elementen lässt sich schnell eine harmonische Wohlfühloase schaffen, ohne dass aufwendige Umgestaltungen nötig sind.
Bei diesem Gartenplaner braucht es wahrscheinlich ein wenig Zeit, bis du dich reingefuchst hast. Insbesondere auf dem Smartphone musst du oft und viel hin- und herschieben, um deine Visionen ins Haus oder auf die Terrasse zu bringen. Wände, Räume oder Möbel zu setzen oder zu drehen, gelingt ad hoc. Allerdings lässt sich die Größe einzelner Objekte nicht per Fingergeste anpassen; stattdessen musst du umständlich auf der rechts angesiedelten Navigation „Skalierung“ tippen, woraufhin sich der Baumodus ändert.

Was wiederum wunderbar funktioniert, ist die Darstellung in 3D: Mit einem Klick siehst du, ob die angedachten Pflanzen und Sträucher sich gut an deinem Gartenhaus machen und das angelegte Beet aus dem Fenster auch wirklich einen schönen Ausblick zaubert. Falls du runde statt eckiger Flächen in deinem Garten bevorzugst, wirst du mit dem Tool womöglich nicht glücklich. Rundungen lassen sich nämlich nur aufwendig mit der Winkelfunktion gestalten. Obendrein kannst du deine Projekte nur in der kostenpflichtigen Vollversion speichern. Willst du dich mit der kostenlosen begnügen, musst du dich auf eingeblendete Werbeanzeigen und vorgeschlagene In-App-Käufe einstellen.
Die App Seed to Spoon richtet sich vor allem an Hobbygärtner*innen, die Gemüse, Kräuter und Blumen im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen möchten. Mit dieser digitalen Unterstützung bekommst du eine visuelle Beetplanung per Drag-and-Drop, einen standortbasierten Aussaatkalender sowie über 150 detaillierte Pflanzenporträts mit Infos zu Pflege, Ernte und passenden Rezepten. Besonders hilfreich ist der integrierte „Growbot“, der per Foto Pflanzen erkennt, Schädlinge identifiziert und Tipps zur Behandlung gibt. Auch Wetterwarnungen (z. B. Frost oder Hitze) werden rechtzeitig angezeigt.
Die Bedienung ist intuitiv, die Inhalte sind praxisnah und die App eignet sich sowohl für Menschen mit wenig grünen Daumen, als auch für erfahrene Selbstversorger*innen. Die Basisversion ist kostenlos nutzbar, wer aber mehr Funktionen wie unbegrenztes Tracking oder Archivzugriff möchte, kann auf ein Premium-Modell umsteigen. Abos beginnen hier ab 4,99 Dollar im Monat und beginnen jeweils mit einer Testphase für sieben Tage. Die App ist für iOS und Android verfügbar.
„Blossom“ ist kein Gartenplaner im eigentlichen Sinne, sondern ein Rundumhelfer für alles, was blüht. Und da dein Garten oder Balkon bestimmt auch begrünt werden soll, kann dir die App hilfreiche Informationen und Tipps geben. Mit der Blossom-App wird die Pflanzenpflege zum digitalen Erlebnis. Wer sich unsicher ist, welche Pflanze gerade vor einem steht, kann sie einfach scannen und erhält sofort Informationen zu Namen, Lichtbedarf, Boden-pH-Wert, Gießhäufigkeit, Giftigkeit und Pflegehinweisen. Auch bei Problemen wie Vergilbung oder Blattverlust hilft ein Scan weiter: Die App erkennt den Gesundheitszustand und liefert konkrete Tipps zur Behandlung.
Für alle, die ihren Garten aktiv gestalten möchten, bietet die App inspirierende Inhalte. Im integrierten Blog findest du zahlreiche Ideen für Blumen, Sträucher und Kräuter, die durch Videos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen ergänzt werden, die sich bequem abspeichern lassen. Im Bereich „Mein Garten“ kannst du deine Pflanzen digital verwalten, Pflegepläne erstellen und Erinnerungen zum Gießen oder Düngen einstellen. Notizen und Zustandsberichte lassen sich individuell hinterlegen. Besonders praktisch ist der integrierte Lichtmesser, mit dem sich die Lichtverhältnisse an verschiedenen Standorten zuverlässig bestimmen lassen. So wird schnell klar, ob ein Platz als halbschattig oder sonnig gilt – und welche Pflanzen dort optimal gedeihen. Ob Fensterbrett, Hochbeet oder Terrasse: Die App hilft dabei, den richtigen Standort für jede Pflanze zu finden und den Garten gezielt zu pflegen.
Schon die kostenlose App hält eine große Auswahl an Funktionen bereit. Einige aber stehen nur Abonnent*innen zur Verfügung. Das Lite-Abo schlägt im Jahr mit 69,99 Euro zu Buche und das Premium-Abo bekommst du für 99 Euro. Es gibt aber jeweils auch wöchentliche Abo-Modelle und du kannst jeweils eine siebentägige Probephase nutzen.
Eine gelungene Gartenplanung beginnt mit einer sorgfältigen Bestandsaufnahme:
Bevor du deine Visionen in digitalen Gartenplanern umsetzt, verschaffe dir einen Überblick über die bestehenden Gegebenheiten deines Grundstücks. Notiere Besonderheiten wie Sonne, Schatten, Bodenbeschaffenheit, vorhandene Pflanzen und die Lage wichtiger Bereiche.
Anschließend überlegst du dir, welche Funktionen dein Garten haben soll – möchtest du einen Rückzugsort zum Entspannen, einen Spielplatz für Kinder, einen Obst- und Gemüsegarten oder pflanzt du Wert auf blühende Beete?
Für die Auswahl der Pflanzen, die du in deinem Garten haben möchtest, solltest du genau darauf achten, wo die Sonne hin scheint, wo sich welcher Boden befindet und welche Pflanzen für diese Gegebenheiten in der Auswahl stehen. Hier helfen dir vor allem die Apps Seed to Spoon und Blossom.
Mit diesen Wünschen im Kopf kannst du die passenden Flächen in den Software-Tools oder Apps anlegen, Beete strukturieren oder Wege einzeichnen. Nutze die Drag-and-Drop-Funktion der Programme, um Zäune, Möbel, Pflanzen und zusätzliche Elemente flexibel zu platzieren. Prüfe regelmäßig, ob die Proportionen und Laufwege stimmig sind, und nimm Anpassungen vor. Die Visualisierung hilft, clevere Kombinationsmöglichkeiten und farbenfrohe Akzente zu entdecken.
Achte darauf, durchdachte Zonen zu schaffen: Mit Sichtschutz, Sitzmöglichkeiten oder kleinen Lichtquellen kannst du verschiedene Bereiche klar abgrenzen und wohnlicher gestalten.
Außerdem kannst du hier auch schon genau planen, wo du Bewässerung benötigst und eventuell automatische Systeme in Betracht ziehen, die die Arbeit für dich übernehmen.
Abschließend empfiehlt es sich, die Planung als Entwurf zu speichern oder auszudrucken, damit du und gegebenenfalls Gartenprofis oder Familienangehörige den Plan gemeinsam besprechen, Ressourcen prüfen und die Umsetzung Schritt für Schritt verfolgen kannst.
Durch diese strukturierte Herangehensweise wird aus einer ersten Idee schon bald dein individueller Wohlfühlgarten, der sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt.
Beachte auch die rechtlichen und finanziellen Aspekte deiner Gartengestaltung. Informiere dich vor größeren Projekten, ob Bauvorschriften, Abstandsregeln oder Genehmigungspflichten für bestimmte Gartenstrukturen wie Zäune, Mauern oder Gartenhäuser in deinem Bundesland gelten. In vielen Gemeinden sind beispielsweise die Höhe von Einfriedungen oder das Anlegen von Teichen reglementiert. Hier gibt es manchmal sogar vorgefertigte To-Do-Listen, die dir sagen, was du erledigen musst. Auch die nachbarschaftlichen Verhältnisse spielen eine Rolle: Kläre frühzeitig, ob Pflanzungen oder bauliche Veränderungen Einfluss auf das Nachbargrundstück nehmen könnten, um Konflikte zu vermeiden. Darüber hinaus lohnt es sich, ein Budget für Materialien, Pflanzen, Technik und eventuell anfallende externe Dienstleistungen zu erstellen. So behältst du deine Ausgaben im Blick und kannst deine Traumgestaltung realistisch und nachhaltig umsetzen. Eine vorausschauende Planung schont nicht nur dein Portemonnaie, sondern spart auch Zeit und sorgt dafür, dass dein Gartenprojekt langfristig Freude bereitet.
Die Möglichkeiten, deinen Garten oder Balkon zu planen, sind schier unendlich. Gartenplaner-Apps können dir dabei helfen, deine Ideen zu visualisieren und mit ihnen zu experimentieren. Wo sich die Planung deines Gartens auf dem Smartphone friemelig gestaltet, kann die Software im Internet-Browser auf Tablet und PC deinem noch kargen Grundstück Leben einhauchen.
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