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Audio-Anschlüs­se am TV: HDMI, optisch, koaxi­al & Co. – wie klingt’s am besten?

Für den optimalen Sound muss der Fernseher richtig verkabelt sein.

HDMI, Cinch, Klin­ke, Koax oder optisch – aktu­el­le TV-Gerä­te haben auf ihrer Rück­sei­te jede Men­ge Schnitt­stel­len, um Ste­reo-Sound zu über­tra­gen. Von der Spie­le­kon­so­le bzw. vom DVD-Play­er zum Fern­se­her oder vom TV-Gerät zur Sound­bar: UPDATED zeigt dir, wel­che Gerä­te du mit wel­chem Anschluss verbindest.

Audio-Ver­bin­dung: Digi­tal oder analog?

Grund­sätz­lich unter­schei­det man zwei Arten, ein Audio­si­gnal zu über­tra­gen: ana­log und digi­tal. Für die ana­lo­ge Über­tra­gung gibt es zum einen die gute alte Cinch-Ver­bin­dung, zum ande­ren das ana­lo­ge Kabel mit Klin­ken­ste­cker. Hin­zu kom­men die digi­ta­len Ver­bin­dun­gen über HDMI (High Defi­ni­ti­on Media Inter­face), Koax (Coaxi­al Digi­tal Audio) und opti­sche Kabel (auch Tos­link-Kabel genannt), deren Qua­li­tät der ana­lo­gen Über­tra­gung grund­sätz­lich über­le­gen sind, nicht zuletzt, weil sie für Stö­run­gen weni­ger anfäl­lig sind.

Bei den digi­ta­len Audio-Ver­bin­dun­gen muss man aller­dings dif­fe­ren­zie­ren, denn am Ende ist es nicht egal, wel­che digi­ta­le Ver­bin­dung du ver­wen­dest. Vor allem 3D-For­ma­te wie Dol­by Atmos benö­ti­gen eine Band­brei­te, die nicht jede digi­ta­le Ver­bin­dung lie­fert. Wir erklä­ren, wel­che Ver­bin­dung für wel­chen Zweck die bes­te ist.

Alte Schu­le: Ana­lo­ges Audio­si­gnal per Cinch oder Klinke

Namens­ge­ber der Cinch-Ver­bin­dung ist der Cinch­ste­cker. Offi­zi­ell heißt er RCA-Ste­cker, benannt nach den Ent­wick­lern Radio Cor­po­ra­ti­on of Amer­cia. Der Ste­cker hat den zuvor übli­chen fünf­po­li­gen DIN-Ste­cker für die ana­lo­ge Ver­bin­dung wei­test­ge­hend abge­löst, eine Rund-Steck­ver­bin­dung für ver­schie­de­ne DIN-Nor­men. Ledig­lich bei deut­schen und bri­ti­schen High-End-Gerä­ten gibt es die Anschlüs­se für die­se Ste­cker heu­te noch. Bei Bedarf gibt es pas­sen­de Adap­ter von DIN- auf RCA-Stecker.

Wozu kann man die Ver­bin­dung per Cinch­ste­cker nutzen?

Bei­spiels­wei­se, um den fla­chen Sound des TV-Gerä­tes zu ver­stär­ken: Du hast (noch) eine Kom­po­nen­ten-Ste­reo­an­la­ge mit sepa­ra­tem Ver­stär­ker oder Recei­ver? Dann kannst du dei­nen Fern­se­her an die­se Anla­ge anschlie­ßen, um vol­len Hi-Fi-Ste­reo-Sound zu genie­ßen. Alles, was du brauchst, ist ein Kabel mit pas­sen­den Ste­ckern. In der Regel ver­bin­dest du bei­de Gerä­te über eine Cinch-Ver­bin­dung, bestehend aus zwei Kabeln mit jeweils einem roten und einem wei­ßen Stecker.

Auch für Sound­bars oder Sound­sys­te­me kannst du die Cinch-Ver­bin­dung nut­zen. So kannst du sie direkt mit dem TV-Gerät ver­bin­den. Hat das Gerät kei­nen Cinch-Aus­gang, funk­tio­niert die ana­lo­ge Über­tra­gung auch über den Klin­ken­aus­gang des Fern­se­hers. Min­des­ten eine die­ser ana­lo­gen Ver­bin­dungs­ar­ten unter­stützt jede Sound­bar. Auch Aktiv­bo­xen benö­ti­gen kei­nen Ver­stär­ker und sind in der Regel mit einem Klin­ken­ein­gang aus­ge­stat­tet, sodass du sie direkt mit dem Fern­se­her ver­bin­den kannst. Mit einem Adap­ter von Cinch auf Klin­ken­ste­cker kannst du zudem bei­de Ste­cker­ar­ten kombinieren.

Für die­se ein­fa­chen Ver­bin­dun­gen sind Kabel mit Klin­ken­ste­cker oder RCA-Ste­cker also eine gute Lösung. Etwas auf­wen­di­ger wird es, wenn du eine 5.1‑Heimkino-Sound-Anlage mit Cinch­ste­ckern ver­bin­den möch­test – bei­spiels­wei­se um einen Blu-ray-Play­er mit einem älte­ren AV-Recei­ver ohne HDMI-Schnitt­stel­len zu ver­bin­den. In die­sem Fall benö­tigst du ein spe­zi­el­les ana­lo­ges Kabel mit sechs Cinch-Ste­ckern auf jeder Sei­te. Neben dem Audio­si­gnal kannst Du auch das Video­si­gnal per Cinch-Ver­bin­dung über­tra­gen: Die Com­po­si­te Video-Ver­bin­dung besteht aus drei Cinch­ste­ckern, rot und weiß für den Ton, gelb für das Bildsignal.

Nach­tei­le einer ana­lo­gen Verbindung

Egal ob sechs oder zwei Kanä­le, die ana­lo­ge Cinch-Ver­bin­dung, auch Koax genannt, hat eini­ge Nach­tei­le: Die Signal­über­tra­gung ist rela­tiv anfäl­lig für elek­tro­ma­gne­ti­sche Stö­run­gen. Beim Ein- und Aus­schal­ten von elek­tri­schen Gerä­ten kann es ein Knackegeben oder die Fre­quenz des Strom­net­zes über­la­gert das Musik­si­gnal. Weni­ger stör­an­fäl­lig sind digi­ta­le Cinch-Kabel. Ob es sich um ein Koaxi­al-Kabel für ana­lo­ge oder digi­ta­le Signa­le han­delt, erkennst Du am Wider­stand, der soge­nann­ten Impe­danz: Digital­ka­bel sind auf einen Wider­stand von 75 Ohm genormt, um die best­mög­li­che Leis­tung zu erzie­len, ana­lo­ge Koax-Kabel arbei­ten meist mit 50 Ohm.

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Klas­si­ker des Digi­tal­tons: S/PDIF, Koaxi­al, Toslink

Wenn du einen AV-Recei­ver mit Dol­by 5.1 für dein Heim­ki­no ein­set­zen möch­test, kom­men für dich opti­sche Ver­bin­dun­gen oder Über­tra­gun­gen per Koaxi­al­ka­bel infra­ge. Die­se sind im Gegen­satz zu Cinch-Ver­bin­dun­gen in der Lage, mehr­spu­ri­ge Audio­si­gna­le zu über­tra­gen. Das Sony/Philips Digi­tal Inter­face, kurz S/PDIF, ist so ein Schnitt­stel­len­stan­dard für die Über­tra­gung von digi­ta­len Audio­si­gna­len, sowohl in opti­scher, als auch in elek­tri­scher Form. Über den S/P­DIF-Anschluss kannst du nicht nur zwei­spu­ri­ge Ste­reo­si­gna­le, son­dern auch 5.1 Heim­ki­no-Kom­po­nen­ten mit sechs Laut­spre­chern übertragen.

S/PDIF unter­stützt zwei Stan­dards: Koaxi­al (mit Cinch-Anschluss), das die Signa­le elek­trisch über­trägt, oder Tos­link, das die Signa­le optisch per Glas­fa­ser­ka­bel wei­ter­lei­tet. Bei­de Stan­dards arbei­ten mit der S/PDIF Schnitt­stel­le und häu­fig sind auch bei­de Buch­sen am sel­ben Gerät zu fin­den. Die digi­ta­le Koaxi­al-Buch­se ist rund, gelb oder oran­ge umran­det und hat eine Cinch-Steck­ver­bin­dung. Opti­sche Kabel­buch­sen erkennst du an der recht­ecki­gen Form. Hast du an einem Gerät einen elek­tri­schen Koax-Anschluss und am ande­ren einen opti­schen Tos­link-Anschluss, brauchst du einen soge­nann­ten K‑O-Wand­ler, um die Gerä­te zu ver­bin­den. Das Koax­ka­bel braucht es, um auch hoch­fre­quen­te digi­ta­le Signa­le zu übertragen.

Vor­tei­le und Gren­zen von S/PDIF

Vor­teil der opti­schen gegen­über der elek­tri­schen Über­tra­gung: Das Signal ist nahe­zu resis­tent gegen Stö­run­gen. So kannst du bei­spiels­wei­se TV-Gerät und AV-Recei­ver für die Sound­über­tra­gung ver­bin­den. Aller­dings: Bei Mehr­ka­nal­ton in hoher Qua­li­tät, wie er etwa in Sur­round-Anla­gen zum Ein­satz kommt, reicht die Daten­ra­te von S/PDIF nicht mehr aus, um die Signa­le ver­lust­frei zu über­tra­gen. S/PDIF kann zum Bei­spiel Dol­by True HD nicht über­tra­gen, ohne per Soft­ware die Daten­men­ge her­un­ter zu rech­nen. Hier kommt der HDMI-Stan­dard ins Spiel.

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Das Mul­ti­ta­lent: HDMI

Das High Defi­ni­ti­on Mul­ti­me­dia Inter­face – bes­ser bekannt unter der Abkür­zung HDMI, bie­tet hoch­wer­ti­ge Bild- und Ton­qua­li­tät, wie sie moder­ne HD-Bild­quel­len benö­ti­gen – also Blu-ray-Play­er, HDTV-Fern­seh­emp­fän­ger, Spiel­kon­so­len und auch HD-Cam­cor­der. Der Plus­punkt von HDMI: Das Signal ist kom­plett stö­rungs­frei – im Gegen­satz zu den anfäl­li­ge­ren ana­lo­gen Bild- und Tonsignalen.

Häu­fig wird HDMI heu­te für den Anschluss von Laut­spre­chern ver­wen­det, ins­be­son­de­re für Sound­bars und moder­ne Sur­round-Sys­te­me. Der gro­ße Vor­teil gegen­über der digi­ta­len Kon­kur­renz S/PDIF: HDMI hat mehr Band­brei­te und kann neben 5.1‑HD-Mehrkanalton gleich­zei­tig noch HD-Bil­der über ein ein­zi­ges Kabel über­tra­gen. Das spart eini­gen Ver­ka­be­lungs­auf­wand. So genügt es bei­spiels­wei­se alle dei­ne exter­nen Bild­quel­len mit dei­nem AV-Recei­ver zu ver­bin­den, der dann über eine HDMI-Ver­bin­dung Bild und Ton an das TV-Gerät überträgt.

HDMI-Zusatz­funk­tio­nen: ARC, eARC und CEC

Außer­dem bie­tet HDMI eini­ge Zusatz­funk­tio­nen, HDMI ARC und HDMI CEC. Die Abkür­zung ARC steht für Audio Return Chan­nel, den „Audio-Rück­ka­nal“. Das bedeu­tet, dass über die­sen Kanal das TV-Gerät nicht nur Audio­si­gna­le emp­fängt, oft­mals vom AV-Recei­ver, son­dern auch an den Recei­ver sen­det – bei­spiels­wei­se, wenn es über den Anten­nen- oder Kabel­ein­gang sel­ber Bild und Ton emp­fängt. Die­sen kann das Gerät über den glei­chen Anschluss an den Recei­ver sen­den, ohne dass du also ein zusätz­li­ches Kabel benö­tigst. Der ent­spre­chen­de HDMI-Anschluss ist zusätz­lich mit “ARC” beschriftet.

Mit HDMI 2.1 wur­de ARC wei­ter­ent­wi­ckelt zu eARC (Enhan­ced Audio Return Chan­nel). Damit sind eine höhe­re Band­brei­te und Geschwin­dig­keit bei der Über­tra­gung von Daten mög­lich. Inter­es­sant ist das unter ande­rem, wenn du Dol­by Atmos oder DTS:X nutzt. Die Funk­tio­nen von HDMI-ARC kannst du mit jedem HDMI-Kabel nut­zen. Für HDMI eARC sind aller­dings moder­ne Kabel not­wen­dig. In der Regel sind High-Speed- oder Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel eARC-fähig.

Mit CEC (Con­su­mer Elec­tro­nics Con­trol) bie­tet HDMI ein wei­te­res prak­ti­sches Fea­ture, wel­ches das gerä­te­über­grei­fen­de Steu­ern sämt­li­cher Unter­hal­tungs­elek­tro­nik ermög­licht. Im Ide­al­fall kannst du alle Gerä­te, also Fern­se­her, Blu-ray-Play­er, Spie­le­kon­so­le, AV-Recei­ver und Sound­an­la­ge per HDMI ver­bin­den und dann über eine Fern­be­die­nung steu­ern. Dazu musst du, sofern vor­han­den, in den Menüs der Gerä­te die CEC-Steue­rung ein­schal­ten. Je nach Her­stel­ler hat die­se einen eige­nen Namen wie Vie­ra-Link (Phil­ips), Bra­via-Sync 8 (Sony), Any­net (Sam­sung) etc..

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Guter TV-Sound ist kein Zufall

Egal ob Kon­zert­über­tra­gung, Action-DVD oder das neu­es­te Spiel auf der Kon­so­le: Für ein opti­ma­les Klang­er­leb­nis am TV ist die pas­sen­de Ver­ka­be­lung wich­tig. Je nach Her­stel­lungs­da­tum und auch Aus­stat­tungs­qua­li­tät ist dein TV-Gerät mit unter­schied­li­chen Sound-Schnitt­stel­len aus­ge­stat­tet. Zum einen schließt du hier die exter­ne Sound­quel­le an, zum ande­ren lie­fern hier die exter­nen Zuspie­ler Bild und Ton an.

Der fort­schritt­lichs­te Stan­dard für dein kom­plet­tes Sys­tem aus TV, Blu-ray-Spie­ler, Spiel­kon­so­le und Sound­sys­tem ist die HDMI-Schnitt­stel­le. Er über­mit­telt Bild und Ton stö­rungs­frei und mit gro­ßer Band­brei­te, sodass sogar Dol­by Atmos-Sound in dei­nem Wohn­zim­mer mög­lich ist. Für den Heim­ge­brauch bie­tet die­se Ver­bin­dung somit die bes­te Qua­li­tät bei der geringst­mög­li­chen Anzahl an Steck­ver­bin­dun­gen pro Gerät.

Auch die digi­ta­len Über­tra­gungs­ar­ten über die S/P­DIF-Schnitt­stel­le lie­fern ein­wand­freie Sound­qua­li­tät ohne Stö­run­gen, vor allem mit­tels opti­scher Ver­bin­dung via Tos­link. Aller­dings hat S/PDIF den Nach­teil, dass die Band­brei­te zu gering ist für moder­ne Mehr­ka­nal­sys­te­me. Daher kann S/PDIF Mehr­ka­nal­ton wie bei 5.1‑Systemen nur kom­pri­miert über­tra­gen, was zu Qua­li­täts­ver­lus­ten führt.

Die sim­pels­te Ver­bin­dung ist immer noch die über das rot-wei­ße Cinch-Kabel. Damit erreichst du aller­dings ledig­lich den Stan­dard einer ana­lo­gen Ste­reo­an­la­ge. Aber auch der bedeu­tet immer­hin High-Fide­li­ty, ist aller­dings von allen Ver­bin­dungs­ar­ten am anfäl­ligs­ten für Störungen.

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