Kaufberatung Dünger
Nahrung für Gemüse, Rasen und Blumen
Mit Dünger sorgst du dafür, dass die Pflanzen in deinem Garten und zu Hause mehr Nährstoffe erhalten und besser gedeihen. Dieser Ratgeber erklärt, welche Arten von Düngemitteln es gibt und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Warum brauchst du Dünger und welche Vorteile bietet er?
> Welche Arten von Düngemitteln gibt es?
> Worauf solltest du beim Düngerkauf achten?
> Welcher Dünger ist der richtige für deine Pflanzen?
> Worauf kommt es beim Düngen an?
Warum brauchst du Dünger und welche Vorteile bietet er?
- Pflanzen wachsen nur, wenn sie genügend Licht, Wärme, Luft und Wasser bekommen. Das reicht aber nicht, wenn der Boden ausgelaugt oder nährstoffarm ist.
- Mit Dünger hilfst du nach und führst der Erde Nährstoffe zu, die die Pflanzen dann als Nahrung aufnehmen können. Damit steuerst und förderst du ihr Wachstum.
- Dünger macht den Boden fruchtbarer. So kannst du dann zum Beispiel du mehr Gemüse ernten oder Ziergehölze entwickeln schönere Blüten und kräftigere Farben.
- Außerdem macht Pflanzendünger die Gewächse widerstandsfähiger gegen Schädlinge.
- Es gibt Dünger für Pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder für Zimmerpflanzen in der Wohnung.
Welche Arten von Düngemitteln gibt es?
Für Gemüse
Wenn du Kürbisse, Gurken, Bohnen oder Erbsen in einem Gartenbeet anbaust, hoffst du auf reiche Ernte. Die Pflanzen verbrauchen viel Energie, um zuerst Blätter und danach möglichst große Früchte zu bilden. Gemüsedünger unterstützen sie dabei. Universalmittel dieser Düngerart verwendest du, um den Boden zu verbessern oder das Aroma des Gemüses zu verstärken. Darüber hinaus gibt es Mittel für bestimmte Gemüse mit speziellem Nährstoffbedarf, vor allem Tomaten.
Für Obst
Obstbäume mit Äpfeln, Birnen, Kirschen oder Zwetschgen bringen mit Obstdünger mehr und wohlschmeckendere Früchte hervor. Die Nährstoffe gelangen über die Wurzeln bis in die Astspitzen. Diese Dünger sind meist Universalmittel, die du für verschiedene Obstsorten verwenden kannst.
Für Blumen
- Geranien, Petunien oder Tagetes gibst du Blumendünger. Die Nährstoffe sorgen für eine gesunde Entwicklung der Blätter und dafür, dass die Blumen wachsen.
- Du kannst diese Dünger universal für verschiedene Arten von Blumen verwenden. Daneben gibt es aber auch Spezialdünger für bestimmte Arten.
- Hortensiendünger enthalten etwa zusätzliche Mineralien, damit Hortensien-Blüten ihre typische Blaufärbung entfalten können.
- Auch Rosen brauchen einen speziellen Nährstoffmix. Stickstoff und Phosphor fördern den Austrieb der Blätter und die Blütenbildung. Sie sind in Rosendünger enthalten.
- Die exotischen Blüten von Orchideen haben einen anderen Nährstoffbedarf als viele heimische Blumen. Ein spezieller Orchideendünger berücksichtigt das.
Für den Rasen
Eine gleichmäßig gewachsene, grüne Wiese ohne Moos oder Löwenzahn: Einen solchen Rasen erschaffst du mit Rasendünger. Diese Mittel enthalten Nährstoffe für Gras, um es zu kräftigen und dicht in die Höhe schießen zu lassen. Manchen Düngern für den Rasen sind außerdem Unkrautvernichter beigemischt. Achte dann auf die Produktbeschreibung, denn die Inhaltsstoffe können für Kinder und Tiere schädlich sein.
Worauf solltest du beim Düngerkauf achten?
Mineralischer oder organischer Dünger
Dünger sind in zwei Varianten zu haben: mineralisch (Kunstdünger) und organisch (Naturdünger). Es gibt außerdem Mischformen.
- Mineralischer Dünger besteht aus Salzen, die sich in Wasser auflösen. Die Nährstoffe sind in exakten Mengen etwa als Sulfate oder Chloride gebunden.
- Die Pflanzen nehmen die Mineralstoffe direkt auf, sie wirken umgehend.
- Solche Kunstdünger können für Haustiere, Kinder oder Insekten giftig sein. Achte dazu auf die Angaben des Herstellers.
- Organischer Dünger setzt sich aus natürlichen Rohstoffen zusammen, etwa aus Pflanzenteilen oder den Ausscheidungen von Tieren.
- Sie wirken indirekt: Zuerst wandeln die Mikroorganismen im Boden die Komponenten in Nährstoffe um. Erst danach kann die Pflanze sie aufnehmen.
- Das dauert länger als bei mineralischem Dünger. Organische Nährstoffe wirken aber über einen längeren Zeitraum.
- Naturdünger ist umweltfreundlich, weil er einfach abgebaut werden kann. Zudem hilft er dem Boden bei der Humusbildung.
Volldünger oder Dünger mit einzelnen Nährstoffen
Volldünger sind mineralische oder organische Dünger, in denen die drei wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen enthalten sind, also Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Daher heißen sie auch NPK-Dünger. Die Zusammensetzung der Nährstoffe in den Düngerarten kann sich jedoch unterscheiden, außerdem können zusätzliche Makro- oder Spurenelemente beigemischt sein wie Kalzium (Calcium), Magnesium oder Schwefel. Einzelnährstoffdünger enthalten dagegen nur einen oder zwei Inhaltsstoffe, zum Beispiel Stickstoff, Kalium oder Phosphor. Du setzt sie gezielt gegen bestimmte Probleme ein.
NPK-Angabe
Auf der Verpackung von Volldüngern ist meist eine Zahl zu finden. Es handelt sich um eine Prozentangabe und sie sagt aus, wie viel Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten ist. Steht dort zum Beispiel „12 – 3 – 6“, ist der Stickstoffanteil deutlich höher. Bei einem Volldünger mit der Angabe „10 – 14 – 17“ überwiegt dagegen der Phosphoranteil. NPK-Dünger mit mehr Stickstoff nutzt du zum Beispiel bei Rasen, Salat oder Zimmerpflanzen wie Farnen. Dünger mit höherem Phosphoranteil eignen sich für Obstbäume oder Blumenzwiebeln.
Konsistenz
Dünger findest du in flüssiger oder fester Form, dann als Granulat oder Pulver. Flüssigdünger eignet sich vor allem für Kübel- und Topfpflanzen. Er ist unkompliziert in der Anwendung, indem du einfach entsprechend der Gebrauchsanleitung etwas in die Erde gießt. Festen Dünger verwendest du dagegen eher für größere Flächen wie Beete, er lässt sich leichter verteilen. Granulat bleibt besser liegen als Pulver und staubt weniger.
Tipp: Für Kübelpflanzen sind auch Düngesticks erhältlich, die du einfach in die Erde steckst.
Langzeitwirkung
Spezielle Langzeitdünger geben ihre Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab. Bei organischen Düngern ist das in der Regel sowieso der Fall. Bei mineralischen Düngern können die Granulate für diesen Zweck ummantelt sein, etwa mit Kunstharz. Erst wenn sich dieses aufgelöst hat, gelangen die Nährstoffe in die Erde. Mit Langzeitdüngern sinkt die Gefahr, dass du zu viele Nährstoffe auf einmal ausbringst.
Menge und Fläche
Dünger kannst du in größeren oder kleineren Mengen kaufen. Dabei kommt es auf das Anwendungsgebiet an: Für eine größere Rasenfläche brauchst du mehr Mittel als für Zimmerpflanzen. Festen Dünger gibt es meist in Packungsgrößen zwischen 0,5 und 20 kg, flüssigen zwischen 0,3 und 2,5 l. Beachte auf jeden Fall die empfohlene Fläche des Düngers. Diese Angaben findest du in der Regel bei Düngern für größere Bereiche wie Böden oder Gras. Sie reichen häufig für 100 bis 250 m² aus.
Tipp: Je größer die zu düngende Fläche ist, desto mühsamer ist das Düngen mit der Hand und desto ungleichmäßiger wird der Dünger verteilt. Mit einem Streuwagen auf zwei Rädern und einer Füllmenge zwischen 5 und 25 l erledigst du diese Aufgabe viel einfacher.
Anwendungszeitraum
Manche Düngemittel sind für bestimmte Jahreszeiten gedacht, zum Beispiel, um den Rasen im Herbst zu kräftigen oder um Blumen in Pflanzkübeln im Frühjahr zu mehr Wachstum zu verhelfen. Die Hersteller geben die idealen Zeiträume oder Monate zum Ausbringen der Nährstoffe in der Produktbeschreibung an – etwa von März bis August oder für das Frühjahr.
Welcher Dünger ist der richtige für deine Pflanzen?
Dünger bei Nährstoffmangel
Die Blätter der Geranien oder Stiefmütterchen in deinem Blumenkasten färben sich gelb, die Ränder sehen bräunlich aus. Bei der Paprika, die du im Topf gepflanzt hast, sind die Blätter nur blass- statt sattgrün. Für solche Fälle holst du dir einen mineralischen Dünger in flüssiger Form, damit die Pflanzen umgehend die richtigen Nährstoffe erhalten. Achte auf die passende Zusammensetzung und Menge. Für 1 l zahlst du ab 5 €.
Nährstoffe für den Biogarten
In deinem Garten hast du Zucchini, Auberginen und Tomaten angepflanzt. Dir ist ein ökologischer Anbau deines Gemüses wichtig und du willst Nährstoffe möglichst natürlich zuführen. Deshalb greifst du zu einem organischen Dünger in Granulat- oder Pulverform. Eine Alternative ist Spezialdünger für bestimmte Gemüsesorten. Diese Mittel kosten ab 5 € für ein 0,75-kg-Paket.
Wachstumshilfe für den Rasen
Letztes Jahr hast du Rasensaat ausgebracht, aber das Gras wächst ungleichmäßig und es gibt noch einige kahle Stellen. Daher entscheidest du dich für Rasendünger mit Langzeitwirkung. Achte auf eine ausreichende Menge für deine Rasenfläche und auf die richtigen Monate zum Ausbringen. Die Preise starten bei 10 €, um eine Fläche von knapp 100 m² zu düngen.
Worauf kommt es beim Düngen an?
- Beim Düngen ist neben dem passenden Mittel die richtige Dosierung wichtig. Bringst du zu viel aus, kannst du den Pflanzen und der Umwelt schaden. Achte daher auf die Angaben des Herstellers.
- Vor dem Düngen solltest du die Zusammensetzung deines Bodens untersuchen – entweder mit einem Schnelltest aus dem Gartenfachhandel oder mit einer Bodenprobe im Labor.
- Nach der Analyse kannst du den Dünger so aussuchen, dass die fehlenden Nährstoffe für die entsprechenden Pflanzen enthalten sind.
- Für das Blattwachstum ist Stickstoff zuständig. Phosphor ist wichtig für blühende und fruchttragende Pflanzen. Kalium erhöht Standfestigkeit und Frostresistenz.
- Zu wenig Stickstoff lässt Pflanzen langsamer wachsen, zu viel macht sie anfälliger für Krankheiten – und erhöht den Nitratgehalt des Bodens. Das schadet der Umwelt.
- Gibst du Pflanzen zu viel oder zu wenig Kalium oder Phosphor, können sie verkümmern. Die meisten Böden enthalten schon von sich aus zu viel von beiden Nährstoffen.