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Gaming

Steam Deck OLED aus­pro­biert: Wun­der­werk mit star­kem Upgrade

Das Steam Deck gibt es mittlerweile in einer OLED-Variante. Die bietet alte und neue Stärken des Handhelds.

Den Traum von einem ech­ten Hand­held mit den Vor­zü­gen eines hei­mi­schen Rech­ners gibt es schon seit Anbe­ginn des Per­so­nal Com­pu­tings. Doch so rich­tig war die Tech­nik über Jahr­zehn­te nicht bereit. Geän­dert zu haben schien sich das im Jahr 2022, als Val­ve mit dem Steam Deck genau die­sen Traum vie­ler Gamer*innen erfüll­te. Ende 2023 kam eine OLED-Vari­an­te dazu. Was die so auf dem Kas­ten hat, haben wir für dich ausprobiert.

Steam Deck OLED: Sehr schi­ckes Display

Wie der Zusatz beim Namen schon ver­mu­ten lässt, ist die größ­te Neue­rung des „neu­en“ Steam Decks das Dis­play. Das setzt näm­lich statt auf LCD- auf OLED-Tech­nik. Die Fol­ge ist ech­tes Schwarz, stär­ke­re Kon­tras­te und ins­ge­samt schö­ner dar­ge­stell­te Far­ben – in der Theo­rie. Und tat­säch­lich lie­fert das OLED-Modell das auch. Es sieht, gera­de im Side-by-Side-Ver­gleich zum LCD-Modell, ver­dammt schick aus. So gut sogar, dass du viel­leicht den hei­mi­schen LCD-Moni­tor an dei­nem Rech­ner nicht mehr so ger­ne magst.

Höher auf­ge­löst dürf­te der aller­dings sein, denn im Steam Deck OLED kommt das Dis­play wei­ter­hin nur auf 1.280 x 800 Pixel. Weil der Bild­schirm um 0,4 Zoll auf nun­mehr 7,4 Zoll gewach­sen ist, hat sich sogar die Pixel­dich­te ver­rin­gert. In der Pra­xis fällt das jedoch nicht auf, dafür sind die Dis­plays ein­fach zu klein. Außer­dem hat das OLED-Deck noch einen Vor­teil, denn es bie­tet eine Bild­wie­der­hol­ra­te von 90 statt 60 Hertz. Gera­de bei kom­pe­ti­ti­ven Titeln ist das ein echt gro­ßer Plus­punkt. Zudem sieht die flüs­si­ge­re Dar­stel­lung ein­fach gut aus. Und dann wäre da ja noch HDR, für eine noch bes­se­re Dar­stel­lung von Kon­tras­ten. Noch­mal: Das Bild des Steam Deck OLEDS sieht ein­fach super aus.

Leis­tung: Genug Power für vie­le (aktu­el­le) Titel

Das Steam Deck OLED ist kei­ne neue Gene­ra­ti­on. Aller­dings hat Val­ve ein klei­nes biss­chen an der Tech­nik geschraubt. Auch hier ist wie­der ein AMD-Chip­satz des Typs Zen 2 im Ein­satz, der aller­dings im Sechs-Nano­me­ter-Ver­fah­ren gefer­tigt ist und auf den Code­na­men „Sephi­r­oth“ hört. Bei Val­ve gibt es offen­bar Fans von Final Fan­ta­sy, heißt der Sie­ben-Nano­me­ter-Chip in der LCD-Vari­an­te doch intern „Aerith“.

Doch genug von Namen, denn der Chip kann mehr, als von einem Hand­held zu erwar­ten ist. Einen voll­aus­ge­stat­te­ten Gam­ing-PC ersetzt das Deck zwar leis­tungs­tech­nisch nicht, aber es spielt erstaun­lich vie­les in ver­nünf­ti­ger Qua­li­tät ab. Ein gutes Bei­spiel ist da etwa „Bal­durs Gate 3“, das auf dem Steam Deck mit vor­ein­ge­stell­ter Gra­fik, die in den meis­ten Punk­ten zwi­schen gerin­gen und mitt­le­ren Ein­stel­lun­gen läuft, recht sta­bi­le 50 bis 60 Frames schafft.

Oder das neue Mudrun­ners-Game „Expe­di­ti­ons“, das in mitt­le­ren Ein­stel­lun­gen den Groß­teil der Zeit mit 60 fps läuft. Wun­der erwar­ten soll­test du natür­lich nicht, schließ­lich ist es noch immer eine mobi­le „Spie­le­kon­so­le“, aber dafür ist die Leis­tung durch­aus ordentlich.

Beim Kauf von Spie­len für das Deck soll­test du auf die Kom­pa­ti­bi­li­tät ach­ten. Ist auf der Store-Sei­te ein grü­ner Haken, dürf­te das Steam Deck damit kei­ne Pro­ble­me haben. Ein gel­bes Zei­chen muss noch nicht gleich schlimm sein, denn oft schei­tert es nur an zu klei­nem Text oder falschen/fehlenden Con­trol­ler-Gly­phen. Ob und wie gut ein Spiel läuft, kannst du dir natür­lich auch für Spie­le in dei­nem Besitz anzei­gen las­sen. Auf dem Deck selbst gibt es dafür sogar eine eige­ne Kategorie.

Steam: Ein­ge­sperrt im System?

Einer der grö­ße­ren Kri­tik­punk­te am Steam Deck ist seit jeher das „geschlos­se­ne“ Sys­tem. Genau­er geht es dar­um, dass das Deck nur für Spie­le auf Steam aus­ge­legt ist. Laun­cher von Ubi­s­oft, EA, Epic & Co. sind nicht vor­ge­se­hen. Gera­de im Ver­gleich zu Win­dows-Hand­helds wie dem Asus ROG Ally und dem Leno­vo Legi­on Go ist das immer wie­der The­ma. So ganz stimmt das aber auch nicht. Tat­säch­lich ist die Basis beim Steam Deck eine Linux-Dis­tri­bu­ti­on. Auf die kannst du jeder­zeit zugrei­fen, wenn du den „Desk­top-Modus“ auswählst.

Was du siehst, wenn du das Steam Deck ein­schal­test, ist im Prin­zip nur der Big-Pic­tu­re-Modus, wie es ihn auch auf dem Desk­top gibt. Beim Wech­sel auf den Desk­top wird die­ser geschlos­sen und du siehst Linux selbst. Von hier aus kannst du alles mög­li­che machen, also auch Linux-Pro­gram­me instal­lie­ren. Genau da wird es inter­es­sant, denn so holst du dir etwa Dis­cord oder Team­Speak auf das Deck – aber auch ande­re Laun­cher. Über die lau­fen dann auch vie­le dei­ner Spie­le von EA, Ubi­s­oft und mehr auf dem Deck. Der Vor­gang ist erstaun­lich einfach.

Eben­falls recht ein­fach mög­lich ist das Strea­men aus der Xbox- oder Play­Sta­ti­on-Cloud sowie das Strea­ming von dei­nem hei­mi­schen Rech­ner. Das geht bei­spiels­wei­se durch zusätz­li­che Soft­ware wie XBPlay (Xbox) oder Moon­light (PC). Auch hier ist das Ein­rich­ten denk­bar ein­fach und die Ver­bin­dung außer­dem stabil.

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WLAN: Rasant schnel­le Verbindung

Egal ob du ein Spiel her­un­ter­la­den oder eine mög­lichst schnel­le Ver­bin­dung bei Online-Games willst: Das Steam Deck OLED ist sehr flott. An Bord ist näm­lich ein Chip für Wi-Fi 6E. Der schafft ordent­lich was weg. In mei­nem Fall komme ich beim Down­load von Titeln in unmit­tel­ba­rer Nähe des Rou­ters auf Wer­te zwi­schen 500 und 600 Mbit/s. Somit ver­geht vom Start bis zum Ende der Instal­la­ti­on selbst bei gro­ßen Spie­len nicht viel Zeit. Außer­dem ist die WLAN-Ver­bin­dung erstaun­lich sta­bil. Auch das trägt posi­tiv zum Gesamt­erleb­nis Steam Deck bei.

Ergo­no­mie und Bedie­nung: Was für ein Riese!

Tech­nisch macht das Steam Deck eini­ges her und lässt dir erstaun­lich vie­le Frei­hei­ten. Doch wie liegt es in der Hand? Der ers­te Ein­druck ist deut­lich: Was für ein rie­si­ges Gerät! Gera­de im Ver­gleich zur Nin­ten­do Switch oder gar zur Switch Lite wirkt das Steam Deck gigan­tisch. Der zwei­te Ein­druck folgt, wenn du es in die Hand nimmst, denn das Gerät ist erstaun­lich leicht und liegt wirk­lich gut in der Hand. Gut, leicht ist rela­tiv, gera­de etwa im Ver­gleich zur Nin­ten­do Switch, aber für die Grö­ße, ist es ein Leichtgewicht.

Was mich per­sön­lich über­rascht hat, sind die bei­den Touch­pads links und recht mit­tig neben dem Dis­play. Die funk­tio­nie­ren sehr prä­zi­se und bie­ten dank Vibra­ti­on und kla­rem Klick ein gutes Feed­back. Weni­ger gut gefällt mir die Posi­tio­nie­rung der Sticks und Tas­ten. Die rut­schen durch die Touch­pads etwas zu weit nach oben für mei­nen Geschmack. Schön: Für unter­wegs ist ein Case mit hand­li­cher Schlau­fe dabei. So sind auch auf Rei­sen Schutz und Ergo­no­mie gegeben.

Akku­lauf­zeit: Es kommt stark auf die Nut­zung an

Ech­tes Schwarz bei einem OLED-Dis­play sieht nicht nur gut aus, es spart auch Ener­gie. Gemein­sam mit dem recht effi­zi­ent arbei­ten­den Chip­satz spricht Steam selbst von „bis zu 12 Stun­den Game­play“. An die kommst du aber natür­lich nur ran, wenn du sämt­li­che draht­lo­sen Ver­bin­dun­gen deak­ti­vierst, die Dis­play-Hel­lig­keit her­un­ter­drehst und nichts Auf­wän­di­ges spielst.

In der Pra­xis liegt die Akku­lauf­zeit eher bei 3 bis 6 Stun­den – was voll­kom­men in Ord­nung ist. Den täg­li­chen Weg zur Arbeit mit Bus und Bahn kannst du so locker über­brü­cken. Ich selbst nut­ze das Steam Deck bei­spiels­wei­se bevor­zugt am Abend, wenn die Kin­der im Bett sind und ich auf dem Sofa noch gemüt­lich etwas aus mei­ner Steam-Biblio­thek spie­len will. Dabei reicht der Akku locker zwei Aben­de mit Spie­len wie „Mons­ter Hun­ter: Rise“ oder „Expe­di­ti­ons: A Mudrun­ner Game“.

Weni­ger rechen­in­ten­si­ve Titel wie „Balat­ro“ lau­fen ger­ne auch deut­lich län­ger. Sehr ener­gie­spa­rend ist das Steam Deck auch beim Strea­ming über die Xbox-Cloud und ähn­li­che Anbie­ter. Und selbst wenn der Saft aus­geht: Dank des 45-Watt-Netz­teils ist das Steam Deck schnell wie­der voll. Lob an Val­ve ver­dient dabei auch die Kabel­län­ge, denn mit 2,5 Metern fällt die im Ver­gleich hoch aus.

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