Der Streaming-Anbieter Netflix macht ernst: Nach jahrelangem Account-Sharing schiebt das Unternehmen geteilten Accounts jetzt den Riegel vor. Konntest du bisher also deinen Zugang mit Familie und Freund*innen außerhalb deines Haushaltes teilen, ohne wirkliche Konsequenzen fürchten zu müssen, ist das in Zukunft nicht mehr möglich. Wie Netflix genau dagegen vorgeht, was mit deinem bestehenden Account passiert und wie das Sharing auch in Zukunft funktioniert, erfährst du hier.
Wahrscheinlich hast du bereits die E‑Mail von Netflix bekommen, dass künftig neue Regeln zum Account-Sharing gelten. So will Netflix gegen Verluste vorgehen, die durch das unerwünschte Teilen von Zugängen entstehen. Netflix selbst spricht von rund 100 Millionen potenziellen Kunden, die aktuell über ein anderes Konto mitschauen, statt selbst zu zahlen.
In Zukunft soll jedes Konto nur noch einem Haushalt zur Verfügung stehen. Wohnt eine Person also nicht im selben Haus, bleibt der Zugang für sie gesperrt. Wie Netflix das überprüfen möchte? Laut eigener Aussage über die IP-Adresse. Somit sind nur alle Geräte für den Account verifiziert, die im selben Netzwerk agieren.
Nun ist Netflix aber natürlich auch im Browser oder als App für mobile Geräte verfügbar. Die Sperre würde bedeuten, dass du etwa im Zug nicht mehr deine Lieblingsserie schauen kannst. Nicht ganz, denn offenbar reicht es schon, sich einmal pro Monat (genauer alle 31 Tage) im heimischen WLAN einzuloggen.
Hast du Account-Sharing genutzt oder versuchst es in Zukunft, sieht Netflix wohl von einer Sperrung des Kontos ab. Schließlich will das Unternehmen ja keine Kund*innen verlieren, sondern eher welche dazugewinnen. Du hast also zunächst nichts zu befürchten. Natürlich behält sich das Unternehmen aber in den AGBs vor, Accounts bei Missbrauch vorübergehend oder komplett zu sperren. In der Praxis dürfte das aber nur in Extremfällen passieren.
Netflix ist klar, dass es nicht sämtliche Sharing-Accounts in mehrere einzelne Konten umwandeln kann. Deshalb unterbreitet Netflix bestehenden Konten ein Angebot: Sie können, gegen einen monatlichen Aufpreis, zusätzliche Nutzer*innen hinzufügen. Das Unternehmen nennt das schlicht „Zusatzmitglieder“. Die Beschränkung auf den jeweiligen Haushalt gilt für diese nicht mehr. Sie können sich also dauerhaft an einem anderen Ort aufhalten. Als Zusatzmitglied bekommst du aber ein eigenes Konto mit persönlichem Passwort und Profil.
Mehrere Profile sind dabei aber nicht möglich, ebenso das Schauen auf mehreren Geräten. Auch Downloads sind mit so einem Konto nur auf einem Gerät gleichzeitig möglich. Es gibt also durchaus Einschränkungen. Dafür sparen die Zusatzmitglieder aber immerhin ein wenig im Vergleich zu einem Einzelabo: 4,99 Euro sind pro Zugang fällig – egal ob Standard- oder Premium-Abo. Gerade bei letzterem lohnt sich das also.
Die Zeit der reinen Drohungen ist nun also wirklich vorbei, denn Netflix bemüht sich darum, Account-Sharing deutlich einzudämmen. Wer künftig bei einem anderen Konto mitschauen will, braucht einen Zusatzmitgliedsplatz für 4,99 Euro pro Monat. Ein kleines Schlupfloch bleibt aber dennoch: Loggst du dich einmal alle 31 Tage über den Internetanschluss des Hauptaccounts ein, klappt das Sharing auch weiterhin. Das muss auch so sein, ließe sich Netflix sonst schließlich künftig nicht mehr auf Reisen nutzen.
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