Mit nur einem kleinen Hinweis auf Social Media hatte Apple-Chef Tim Cook eine Neuvorstellung für den 19. Februar angekündigt. „Das neueste Mitglied der Familie“ wurde im Vorfeld heiß diskutiert. Bekannte Stimmen aus der Branche rechneten mit einem iPhone SE 4. Das kam auch – irgendwie. Zwar gibt es jetzt nämlich ein neues „günstiges“ iPhone, das hört aber komischerweise auf den Namen iPhone 16e. Was das Gerät so kann und was es besonders macht, fassen wir hier für dich zusammen.
Das erfahrt ihr gleich
- Der Name: Woher kommt plötzlich das „e“?
- Design: Reise in die (jüngere) Vergangenheit
- Chipsatz: Auch hier steckt der A18 drin – gedrosselt
- Kamera: Ein Sensor für zwei Kamera-Typen
- Display: Helligkeit als Unterschied
- Netzwerk: Erstmals mit eigenem C1-Modem
- Preis und Release: Startpreis unter 700 Euro
Die wohl größten Fragen zum neuen iPhone wirft der Name auf. Hatte Apple seine günstigeren Einstiegs-iPhones bisher unter der „SE“-Reihe geführt, scheint das jetzt hinfällig zu sein. Statt einem iPhone SE 4, gibt es nämlich ein iPhone 16e. Damit dockt das Unternehmen das Budget-Handy direkt an das aktuelle Modell der Hauptreihe an. So ganz neu ist die Idee aber eigentlich gar nicht, denn schon in der Vergangenheit hat Apple günstigere Varianten einer Hauptreihe gehabt. Da war etwa das iPhone 5C, die farbenfrohe Budget-Alternative zum iPhone 5S. Und nicht ganz so lange her: das iPhone XR, das in der Generation des iPhone XS auf den Markt kam.
Warum Apple nun wieder diesen Schritt geht, lässt sich nicht sicher sagen. Es wirkt so, als wolle das Unternehmen lieber eine leicht abgespeckte Variante der Hauptreihe anbieten, deren Preis nicht eklatant niedriger ist, als ein echtes Smartphone für kleine Geldbeutel. Der genaue Grund bleibt aber genauso ein Geheimnis, wie die Bedeutung hinter dem Zusatz „e“.
Schon auf den ersten Blick ist der Unterschied zu iPhone 16 und iPhone 16 Pro sehr deutlich. Das günstigere iPhone 16e hat nämlich keine „Dynamic Island“. Stattdessen geht Apple hier zurück auf das alte Notch-Design, wie es zuletzt im iPhone 14 (nicht Pro) Anwendung fand. Das ist wohl auch Absicht, schließlich bleiben solche Innovationen und Design-Kniffe den Käufer*innen der teureren iPhones vorbehalten. Und das soll auch für jede*n sofort ersichtlich sein.
Ebenfalls sofort ins Auge springt die einzelne Kamera an der Rückseite. Die ist aber nicht uninteressant, dazu aber etwas später mehr. Abgesehen davon könnte die Rückseite aber auch von einem iPhone 16 stammen. Genau wie der restliche Look, denn Form, Materialien (Aluminium und Glas) sowie Farbe bleiben gleich. Wenn es von letzteren auch nur zwei gibt: Weiß und Schwarz.

Statt Geld zu sparen, indem das Unternehmen einfach einen alten Chipsatz in das Smartphone einbaut, hat Apple auch hier den leistungsstarken A18 eingesetzt. Hauptgrund dafür ist wohl, dass Apple das Gerät stark mit „Apple Intelligence“ bewirbt. Das gilt auch für seine großen Geschwister. Die KI-Funktionen scheinen die zusätzliche Power gegenüber älteren Chips zu benötigen. Abstriche gibt es aber dennoch, denn statt der fünf GPU-Kerne im iPhone 16 oder gar der sechs Kerne im iPhone 16 Pro, stehen hier nur vier zur Verfügung. Das kann durchaus zu schlechterer Performance im Gaming-Einsatz führen.
Wie stark der Unterschied ist, lässt sich aber natürlich erst nach ausführlichen Benchmark-Tests sagen. Ein kleiner Vorteil könnte hingegen sein, dass der Chip noch etwas weniger Energie braucht, was der Akkulaufzeit zugute kommt.
Tatsächlich gibt Apple für das iPhone 16e eine Laufzeit von bis zu 26 Stunden Videowiedergabe an. Das sind satte vier Stunden mehr als beim iPhone 16. Schade ist aber, dass das 16e kein kabelloses Laden per MagSafe unterstützt, wodurch auch etwaiges Zubehör nicht am Smartphone haftet. Per Qi kannst du trotzdem kabellos laden, wenn auch nur mit maximal 7,5 Watt.
Die einzelne Linse auf der Rückseite hatten wir ja bereits angesprochen. Sie hat bei den Budget-Smartphones von Apple bereits Tradition. Allerdings steckt dahinter in diesem Fall nicht mehr einfach nur eine Weitwinkel-Kamera, sondern auch noch ein Zoom-Objektiv. Dieses 2‑in-1-System gibt es so auch schon bei den großen Geschwistern und ermöglicht das Bündeln einer Weitwinkel-Kamera und eines zweifachen Zooms an einem Sensor. Apple nennt es schlicht „Fusion“, was gerade beim iPhone 16e ein großer Vorteil ist.
Abstriche bei der Auflösung musst du übrigens nicht hinnehmen, denn auch hier stehen 48 Megapixel bereit. Die Blende entspricht mit f/1.6 ebenfalls der im iPhone 16 (Plus). Ein Ultraweitwinkel fehlt hier aber, was auch Makrofotos und räumliche Fotos ausschließt. An der Front gibt es auch kaum etwas zu meckern. 12 Megapixel gibt es auch hier, genau wie so ziemlich jede Technologie aus den Schwestermodellen. Nur der Kinomodus in Dolby Vision mit 30 fps fehlt. Das scheint zu verkraften zu sein. Schade, aber nicht weltbewegend, ist, dass hier der Kamera-Button fehlt, der bei den höherpreisigen Varianten des iPhone 16 neu eingeführt wurde.

6,1 Zoll mit „Super Retina XDR“-OLED-Technik: Das kennst du schon aus dem iPhone 16. Apple ändert hieran auch im iPhone 16e nichts. Aufgrund des (ganz leicht) dickeren Rahmens fehlen aber ein paar Pixel. An der Pixeldichte von 460 ppi ändert das aber nichts. Scharf ist der Bildschirm im 16e also auf jeden Fall. Bei der Helligkeit sieht das aber anders aus. Mit 800 Nits (SDR) und 1.200 Nits (HDR) fällt die im Normalbetrieb nämlich schon geringer aus. Zum Vergleich: beim iPhone 16 sind es 1.000 Nits bei SDR und 1.600 Nits bei HDR. Dazu kommt, dass im e‑Modell die Spitzenhelligkeit von 2.000 Nits fehlt, genau wie die minimale Helligkeit von 1 Nit. Beides dürfte im Alltag durchaus spürbar sein, gerade wenn jemand neben dir ein iPhone 16 (Plus) oder iPhone 16 Pro (Max) hat.
Durchaus überraschend ist, dass Apple für das 16e kein Modem mehr von einem Zulieferer einkauft, sondern ein eigenes Exemplar verbaut. Das hört auf den Namen „C1“ und soll sich noch besser in die Architektur des iPhones einfügen. Vor allem aber soll es effizienter arbeiten und deshalb einen guten Teil zur längeren Akkulaufzeit beitragen. Ganz auf Höhe der Modems im iPhone 16 und iPhone 16 Pro ist es aber nicht. DC-HSDPA fehlt, genau wie Ultrabreitband-Technik und, was ein herber Schlag für Smarthome-Enthusiast*innen ist, Thread-Integration. Auf das schnellere und stabilere WLAN 7 musst du auch verzichten, denn der C1 funkt bestenfalls im WLAN 6.
Die Überschrift lässt es bereits vermuten: das iPhone 16e fängt bei 699 Euro an. Leider schlägt Apple in Europa wieder ordentlich drauf, denn in den USA geht es bereits bei 599 US-Dollar los. Dafür gibt es 128 GB internen Speicher. 256 GB kosten dich 829 Euro, für 512 GB musst du 1.079 Euro hinlegen. Zum Vergleich: das iPhone 16 fängt bei 949 Euro (128 GB) an.
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