Boxsäcke

Schlag folgt auf Schlag. Deine Schritte sind federleicht, tänzelnd, immer um das Ziel herum. Der Boxsack steckt Treffer um Treffer ein, pendelt zurück. Dein Oberkörper ist ständig in Bewegung, du spannst die Bauchmuskeln an und weichst dem schwingenden Sack aus: nach links, nach rechts, nach hinten, immer in höchster Konzentration. Der Schweiß steht auf deiner Stirn. Boxsäcke gehören schon lange nicht mehr ausschließlich in den Boxsport. In diesem Ratgeber erfährst du, warum sich die Säcke für Hobbysportler und Profis jeden Alters und Geschlechts eignen, welcher Boxsack für deine Zwecke infrage kommt und was zu einer guten Boxausrüstung gehört.

Inhaltsverzeichnis

> In kurzer Zeit Kraft, Reaktionsfähigkeit und Ausdauer stärken
> Diese Boxsack-Modelle gibt es
> Diese Kriterien sind beim Kauf eines Boxsacks wichtig
> So findest du den richtigen Boxsack
> Tipps für effektives Training mit Boxsäcken
> Fazit: Mit wenig Ausrüstung auspowern und fit werden

In kurzer Zeit Kraft, Reaktionsfähigkeit und Ausdauer stärken

Harte Schläge, präzise Beinarbeit, schnelle Reaktionen und konstant in Bewegung sein, das zeichnet das Boxen aus. Dabei ist diese Sportart nicht nur etwas für die Klitschkos dieser Welt, die als Profis Mann gegen Mann im Ring kämpfen. Das Training für den Kontaktsport eignet sich für alle, die ihre Ausdauer, Kraft, Schnellkraft und Koordination verbessern wollen. Mit einem Boxsack bekommst du ein kompaktes Trainingsgerät für dein Zuhause, das den ganzen Körper intensiv fordert. Durch deine Schläge und Tritte wird der Boxsack in Schwingung versetzt, die schnellen, leichtfüßigen Ausweichbewegungen sind ein effektives Reaktions- und Koordinationstraining. Schon kurze Work-outs von 15 bis 30 Minuten bringen dich ordentlich ins Schwitzen und verbrennen jede Menge Kalorien. Hast du wenig Zeit für Sport, gewinnst du mit einem Boxtraining viel Fitness mit wenig Aufwand. Auch zum entspannenden Dampfablassen nach einem stressigen Arbeitstag eignet sich das Boxtraining gut.

Diese Boxsack-Modelle gibt es

Boxsäcke werden in verschiedenen Größen und Gewichtsklassen hergestellt, darüber hinaus lässt sich zwischen drei Varianten unterscheiden: hängenden Boxsäcken, Modellen mit Standfuß und Varianten mit Boden-Decken-Verankerung.

Hängende Boxsäcke

Der hängende Boxsack ist das typische Bild, das mit diesem Teil der Kampfsportausrüstung assoziiert wird. Er wird an der Decke befestigt und schwingt frei im Raum. Die Modelle sind unterschiedlich lang und schwer, wodurch sie sich für verschiedene Alters- und Fitnesslevel eignen. Sandsäcke mit Nummernfeldern oder aufgemalten Körperumrissen als Ziel für deine Schläge verbessern deine Koordination und Präzision. Du kannst damit wettkampfnah Schlagabfolgen üben und an deiner Treffergenauigkeit arbeiten. Diese Säcke simulieren somit ein Stück weit das Sparring mit einem echten Trainingsgegner.

Boxsäcke mit Standfuß

Sie wirken wie Stehaufmännchen: Boxsäcke, die mit ihrem Standfuß fest auf dem Boden stehen und nach jedem Schlag immer wieder zu dir zurückschwingen. Bei den Sandsäcken lässt sich der Schlagbereich in der Höhe verstellen. Auf diese Weise erreichen die Sandsäcke eine Höhe von bis zu 2 m. Kinder können somit genauso wie Erwachsene an diesem Sportgerät üben.

Speedballs

Speedballs – auch als Boxbirnen bekannt – sind kleine Boxtrainingsgeräte, die an der Decke hängen oder mit einer elastischen Doppelendbefestigung an Boden und Decke fixiert werden. Mit ihnen trainierst du vor allem deine Schnelligkeit und Schlagkoordination. Die hohe Frequenz der Schläge ermöglicht dir ein dynamisches Training bei geringem Kraftaufwand.

Diese Kriterien sind beim Kauf eines Boxsacks wichtig

Größe, Gewicht und Art der Befestigung sind die zentralen Kriterien für deine Kaufentscheidung. Hier erfährst du, worauf du dabei und bei weiteren Punkten achten solltest.

Material und Befüllung

Das Außenmaterial von hängenden Boxsäcken besteht aus Segeltuch, Vinyl bzw. Kunstleder, Nylon oder Rindsleder. Standfußsäcke werden in der Regel aus sehr widerstandsfähigem Kunststoff hergestellt, Speedballs aus Echtleder. Allen Materialien ist ihre hohe Strapazier- und Reißfestigkeit gemeinsam. Die Füllung besteht aus Stoffresten, die im Gegensatz zu Sand die Schläge besser abfedern und sich nicht zu einer harten Masse nachverdichten. Den Fuß von stehenden Boxsäcken kannst du mit Wasser, Sand oder Kies füllen. So fällt das Trainingsgerät auch bei hoher Beanspruchung nicht um.

Größe und Gewicht

Die Länge von hängenden Boxsäcken variiert zwischen 40 und 180 cm, der Durchmesser bzw. die Breite zwischen 25 und 35 cm, das Gewicht zwischen 7 und 50 kg. Kurze, leichte Boxsäcke sind speziell für Kinder oder Jugendliche gedacht. Je schwerer und länger die Trainingsgeräte sind, umso professioneller lassen sie sich verwenden. Mit längeren Boxsäcken kannst du auch Kicks am Sportgerät ausführen und so im Training die Beine noch intensiver fordern.

Aufhängung

Hängende Boxsäcke verfügen über eine Kettenaufhängung mit Drehwirbel, der mit einem Decken- oder Wandhalter an der Decke oder Wand befestigt wird. Bei einigen Modellen liegen diese Halterungen bei, für die meisten Modelle sind sie separat zu kaufen. Für Vier-Punkt-Befestigungen sind vier Bohrlöcher notwendig, sie sind dafür aber stabiler verankert als Zweifach-Aufhängungen. Wichtig: Deine Wand oder Decke sollte das Gewicht und die Belastung des Sacks aushalten, außerdem sollte am geplanten Standort des Boxsacks genügend Abstand zu Wänden und Möbeln vorhanden sein.

Geräuschentwicklung

Bei einer Deckenaufhängung kann es zu einer Übertragung der Schallwellen kommen, wenn der Sack an der Kette am Drehwirbel schwingt. Das Geräusch ist eventuell vom Nachbarn über dir zu hören. Speedballs sind durch die federnde Aufhängung leiser. Bei stehenden Boxsäcken wirkt der Standfuß dämpfend, sodass hier nur die Schlaggeräusche zu hören sind.

Ergänzende Ausrüstung

Um Verletzungen an Handgelenken und Fingern zu vermeiden, solltest du beim Training Boxhandschuhe tragen. Für Work-outs am Boxsack sind Modelle mit einem Gewicht von 8 bis 10 Unzen (oz) geeignet, für Kinder und Jugendliche 6 bis 8 oz. Bei manchen Boxsäcken sind die Handschuhe bereits im Lieferumfang enthalten. Unter den Handschuhen sorgen Boxbandagen für zusätzliche Stabilität und saugen den Schweiß auf. Deinen Füßen geben Boxschuhe durch ihren sehr hohen Schaft Halt, was die Gefahr des Umknickens reduziert. Falls du Tritte gegen den Boxsack ausführen möchtest, greifst du zu Sportschuhen ohne Schaft, damit der Fuß beweglich bleibt.

So findest du den richtigen Boxsack

Damit das Training am Boxsack Spaß macht und du deine Fitnessziele erreichst, ist es wichtig, das richtige Modell auszuwählen. Folgende Empfehlungen helfen dir beim Kauf des passenden Produkts.

Kinder und Jugendliche

Hängende Boxsäcke für Kinder sollten zwischen 40 und 60 cm lang sein und höchstens 10 kg wiegen. Für Jugendliche sind Einsteiger-Boxsäcke geeignet, die bis zu 90 cm lang und bis zu 25 kg schwer sind. Für das Kickboxtraining hängst du den Boxsack einfach tief genug auf. Modelle mit aufgemalten Schlagpunkten ergänzen den Schlagabtausch mit dem Sportgerät um eine koordinative Komponente. Speedballs sind eine gute Möglichkeit, die Reaktionsschnelligkeit zu trainieren. Da der Kraftaufwand bei den Schlägen gering ist, eignen sie sich gut, um den Nachwuchs an den Sport heranzuführen. Boxsäcke für Heranwachsende erhältst du ab etwa 40 €.

Einsteiger und Hobbysportler

Hängende Säcke mit einer Länge von 80 bis 100 cm und einem Gewicht von 18 bis 25 kg sind praktische Einsteigermodelle. Hobbysportler, die bereits etwas Erfahrung mit Boxen und Kampfsport gesammelt haben, können neben den beschriebenen hängenden Modellen auch auf Boxsäcke mit Standfuß zurückgreifen. Diese höhenverstellbaren Modelle lassen sich an jede Körpergröße anpassen. Die Preise beginnen bei 60 €.

Fortgeschrittene und Wettkampfsportler

Boxsäcke mit einer Länge zwischen 100 und 180 cm und einem Gewicht ab 30 kg bieten sich an, wenn du bereits Boxerfahrung hast. Sie stellen sicher, dass genügend Widerstand für deine Schlagkraft vorhanden ist. Bist du Wettkampfsportler und willst dein Boxtraining möglichst realistisch gestalten, dann eignen sich Boxsäcke mit aufgedruckten Körperumrissen: Sie wirken wie ein Sparringspartner. Modelle für Fortgeschrittene bekommst du ab 80 €.

Tipps für effektives Training mit Boxsäcken

Für ein effektives Boxtraining solltest du die Grundlagen des Boxens verinnerlichen. Gehe dabei folgendermaßen vor:

• Finde zunächst heraus, welches jeweils deine Führ- und deine Schlaghand ist. Meist ist die Schlaghand die Schreibhand.
• In der Grundstellung stehst du mit dem Fuß der Seite deiner Führhand näher am Boxsack, die Schlaghand ist sozusagen „im Anschlag". Die Beine sind leicht gebeugt.
• Beim Schlag drückst du dich vom hinteren Bein ab und drehst die Hüfte, um die Schlagkraft zu verstärken.
• Der gerade Schlag ist ein wichtiger Schlag beim Training mit dem Boxsack. Dabei werden Rücken- und Armmuskulatur trainiert, derRumpf arbeitet ausgleichend mit. Der Arm sollte beim Aufprall nicht ganz durchgestreckt sein.
• Der Haken, entweder klassisch oder als Aufwärtshaken, fordert in normaler Ausführung den Schultergürtel und den oberen Rücken, beim Aufwärtshaken werden Brust- und Oberarmmuskulatur beansprucht.
• Auch bei langen Schlagserien solltest du immer ruhig und kontrolliert atmen und nicht nach Luft schnappen. Goldene Regel: Beim Schlagen aus- und beim Zurückziehen des Arms einatmen.
• Das Training mit Springseil eignet sich als Warm-up und zur Verbesserung von Ausdauer und Beinarbeit.

Fazit: Mit wenig Ausrüstung auspowern und fit werden

Mit Boxsäcken kannst du deinen gesamten Körper trainieren. Neben Ausdauer und Schnellkraft verbesserst du damit Kraft, Koordination, Präzision und Reaktionsgeschwindigkeit. Außerdem ermöglicht dir bereits eine kurze Einheit, die Fitness effektiv zu steigern und Dampf abzulassen. Folgende Modelle sind je nach Alter und Level zu empfehlen:

• Für die jüngere Generation empfehlen sich je nach Alter leichte Boxsäcke von 7 kg Gewicht und 40 cm Länge bis zu 25 kg und 90 cm. Auch die kleinen, leichten Speedballs eignen sich gut für Heranwachsende. Die Preise beginnen bei etwa 40 €.
• Anfänger und Fitnesssportler greifen zu hängenden Boxsäcken von bis zu 100 cm Länge und etwa 25 kg Gewicht oder zu Standmodellen, die sich in der Größe anpassen lassen. Solche Boxsäcke bekommst du ab 60 €.
• Für Vereinsboxer mit Kampferfahrung eignen sich lange, schwere Boxsäcke ab 100 cm Länge und mindestens 30 kg Gewicht. Modelle mit aufgedruckten Körperkonturen ermöglichen die Simulation des Zweikampfes mit einem Sparringspartner. Profi-Boxsäcke sind ab 80 € erhältlich.