Klebstoffe

Klebstoffe sind häufig auf einen Anwendungsbereich spezialisiert. Jeder Heimwerker und jede Handwerkerin findet so den passenden „Leim".

Inhaltsverzeichnis

> Wie wähle ich den richtigen Klebstoff für mein Vorhaben aus?
> Für welche Einsatzgebiete gibt es Kleber?
> Welche Formen kann Klebstoff haben?
> FAQ für Klebstoffe: 10 wichtige Fragen und Antworten

Wie wähle ich den richtigen Klebstoff für mein Vorhaben aus?

• Die Wahl deines Klebstoffs richtet sich nach deinem Projekt, sowohl was den Klebstoff selbst angeht als auch die Art, wie er aufgetragen wird.
• Für poröse Untergründe wie Papier und Holz brauchst du andere Kleber als für nicht poröse Untergründe wie Kunststoff oder Fliesen.
• Für manche Projekte sind Lösemittelklebstoffe notwendig, bei Papier und Ähnlichem können sie aber zu Verfärbungen und sogar zur Zerstörung des Materials führen.
• Wähle deinen Kleber auch danach, ob du ihn für ein Projekt im Innen- oder Außenbereich einsetzen möchtest.
• Anfangs-Klebekraft, Korrekturmöglichkeiten und Trocknungsgeschwindigkeit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Für welche Einsatzgebiete gibt es Kleber?

Bau- und Montagekleber

Bau- und Montagekleber benutzt du im Bauwesen, zum Renovieren und für Reparaturen. Gerade hier gibt es oft Spezialisten unter den Industrieklebstoffen, die jeweils passgenaue Eigenschaften haben, zum Beispiel Spezialkleber zur Schraubensicherung. Ein Montagekleber kann zudem je nach Variante auch versiegeln, abdichten oder auffüllen.

Tipp: Genauigkeit ist Trumpf. Halte dich bei diesen Klebstoffen genau an die Beschreibung, die angibt, wofür sie gedacht sind und wie du sie genau verarbeitest.

Textilkleber

Wenn du Stoffe kleben und sie danach trotzdem noch waschen möchtest, ist es wichtig, dass der Kleber nach dem Trocknen wasserfest ist. Diese Eigenschaft bringen Textilkleber in der Regel mit. Gleichzeitig reagieren sie nicht mit der Textilfarbe, sodass du Verfärbungen vermeidest.

Bastelkleber

Die meisten Bastelkleber sind für poröse Untergründe wie Papier, Pappe, Moosgummi und Holz gedacht. Neben durchsichtigen Klebstoffen, die meistens glänzen, wenn sie trocken sind, gibt es auch Leim. Dieser ist zunächst weiß und trocknet dann matt, sodass du ihn kaum siehst. Bastelkleber gibt es nicht nur in flüssiger Form, sondern auch als Klebestift.

Puzzlekleber

Mit diesem Kleber kannst du Puzzleteile nicht nur fixieren, sondern je nach Variante auch versiegeln. Das Puzzle ist dann unempfindlich gegen Staub und behält seine Farben länger. Das ist wichtig, wenn du dein Puzzle als Dekoration an die Wand hängen willst.

Alleskleber

Alles- oder Universalkleber ist besonders vielseitig einsetzbar. Wenn du nicht so viele Klebstoffe im Haus haben willst, sind diese Varianten eine gute Wahl. Oft sind Spezialisten in ihrem entsprechenden Bereich jedoch leistungsstärker.

Zwei-Komponenten-Kleber

Hier benutzt du zwei verschiedene Kleber, die es im Set gibt und zwischen denen beim Kleben eine chemische Reaktion entsteht. Zwei-Komponenten-Kleber gelten als Klebstoffe mit besonders hoher Klebekraft.

Welche Formen kann Klebstoff haben?

Flüssigkleber

Flüssigkleber gibt es zum Verstreichen mit einem Spachtel oder Pinsel, aus der Flasche und aus der Tube. Kleber aus der Flasche kannst du oft besonders fein und gezielt auftragen, Tuben geben eine größere Menge zum Verstreichen mit dem Tubenkopf frei. Kleber, die du mit einem ergänzenden Werkzeug verstreichst, sind für große Flächen gedacht.

Tipp: Damit deine Klebeflasche nicht verstopft, klopf ein paarmal mit ihrem Boden auf den Tisch, bevor du sie verschließt. Kleberückstände in der Flaschennase fließen so zurück.

Sprühkleber

Sprühkleber hat den Vorteil, dass du ihn schnell und großflächig auftragen kannst. Gleichzeitig ist er aber auch gut für kleine Teile geeignet, bei denen du mit Flüssigkleber oder Klebestiften nicht filigran genug arbeiten kannst. Sprühkleber gibt es in unterschiedlichen Klebestärken. Manche sind bewusst darauf ausgelegt, nur vorübergehend zu halten, etwa wenn du Schablonen für deine Arbeit kurzzeitig fixieren und später rückstandsfrei wieder ablösen willst.

Tipp: Viele Sprühkleber enthalten Lösemittel. In diesem Fall solltest du beim Arbeiten damit eine Atemschutzmaske tragen.

Klebestifte

Klebestifte sind dazu gedacht, dass du sie auf glatte, meist poröse Flächen streichst und so einen feinen Film von Klebstoff verteilst. Klebestifte wirken auf diese Weise besonders sauber und sind auch für feinere Papierarbeiten gut geeignet. Außerdem trocknen die meisten Klebestifte matt. Besonders gut eignen sie sich auch für das Basteln mit Kindern.

Tipp: Die Klebekraft von Klebestiften ist vergleichsweise gering. Verwende sie also, um leichte Teile zusammenzukleben.

Tapes

Ob als Klebestreifen, Klebepunkte oder von der Rolle: Tapes bestehen meistens aus einer Klebefläche und einem Lösepapier oder einer nicht klebenden Seite. Es gibt auch doppelseitig klebende Formen, mit denen du zwei Komponenten unsichtbar, sauber und gezielt miteinander verbinden kannst. Manche Tape-Varianten sind so stark, dass du damit, hinter einen Haken geklebt, sogar Leinwandbilder aufhängen kannst.

FAQ für Klebstoffe: 10 wichtige Fragen und Antworten

1. Welches Finish hat der Klebstoff? Es gibt glänzend trocknenden und matt trocknenden Kleber. Letzterer ist vorher oft weiß. Er hat den Vorteil, dass du später keine Kleberückstände siehst.
2. Ist der Klebstoff wasserfest oder wasserlöslich? Vor allem bei der Arbeit mit Kindern solltest du wasserlöslichen Klebstoff verwenden. Wird dein Projekt eventuell einmal feucht, brauchst du wasserfesten.
3. Lässt sich der Klebstoff übermalen? Fugenkleber oder Klebstoff, den du zum Versiegeln benutzt, möchtest du vielleicht anschließend mit Acrylfarbe übermalen. Deshalb sollte das Produkt als „übermalbar" gekennzeichnet sein.
4. Kann ich Klebstoff ablösen? Achte vor allem dann auf die Löslichkeit des Klebers, wenn du Reste von Möbeln, Wänden oder anderen sichtbaren Oberflächen entfernen möchtest, ohne dafür zusätzliche Lösemittel zu verwenden.
5. Enthält der Klebstoff Lösemittel? Lösemittel haben verschiedene Vorteile und können zum Beispiel zur Haltbarkeit oder Wetterbeständigkeit des Klebers beitragen. Beim Arbeiten mit Kleber mit Lösemittel solltest du eine Atemschutzmaske tragen.
6. Ist der Klebstoff temperaturbeständig? Wenn du ihn für ein Projekt auch im Außenbereich oder in Räumen mit starken Temperaturschwankungen nutzt, solltest du auf diese Eigenschaft achten.
7. Wie lange ist der Klebstoff haltbar? Klebstoffe verlieren ungenutzt nach einer Weile ihre Wirkkraft. Benutzt du einen bestimmten Klebstoff nur selten, achte aus Gründen der Nachhaltigkeit auf eine lange Haltbarkeit oder eine kleine Verpackungsgröße.
8. Was bedeutet die Anfangsklebekraft? Sie sagt aus, wie stark ein Kleber hält, bevor er vollständig getrocknet ist. Gerade bei vertikalen Klebearbeiten, also Arbeiten gegen die Schwerkraft, sollte die Anfangsklebekraft hoch sein.
9. Was bedeutet es, wenn der Kleber korrigierbar ist? Ein kurzzeitig korrigierbarer Kleber trocknet nicht ganz so schnell. Du hast dann also noch ein paar Sekunden Zeit, das anzubringende Objekt gerade auszurichten.
10. Wie schnell sollte mein Klebstoff trocknen? Wenn eine schnelle Trockenzeit wichtig ist, ist Sekundenkleber eine gute Wahl. Etwas langsamer trocknender Kleber hat den Vorteil, dass du justieren und korrigieren kannst.