Stoffe

Das schöne Reetdachhaus war schon immer dein Traum und jetzt gehört es tatsächlich endlich dir. Als du nun aber einziehst und deine mitgebrachten Gardinen an die Fenster hältst, merkst du, dass sie nicht passen: Die Fenster haben keine Standardmaße. Selbst geschneiderte Gardinen sollen das Problem lösen und so suchst du dir nun schöne Gardinenstoffe aus. Was du bei der Auswahl beachten solltest, liest du hier.

Inhaltsverzeichnis

> Gardinen ganz nach deinem Geschmack
> Die Eigenschaften verschiedener Stoffe
> In neun Schritten zu den richtigen Maßen
> Sieben praktische Tipps zur Gardinenpflege
> Fazit: Mit Vorhangstoffen Räume individuell gestalten

Gardinen ganz nach deinem Geschmack

Gardinenstoffe werden als Meterware angeboten, aus denen du dir Gardinen in den erforderlichen Maßen selbst nähen oder anfertigen lassen kannst. Das ist zum Beispiel praktisch bei Fenstern, die keine Normmaße haben, oder wenn du eine ganz bestimmte Vorstellung von deinen neuen Gardinen hast. Aus Gardinenstoffen kannst du außerdem gut Kissenhüllen und Sofahussen machen oder machen lassen, sodass deine Wohntextilien schön aufeinander abgestimmt sind.

Die Eigenschaften verschiedener Stoffe

Gardinenstoffe haben unterschiedliche Merkmale mit jeweils anderen Vorteilen. Je nachdem, wofür du deine Gardine nutzen möchtest, kommen also unterschiedliche Stoffe infrage. Hier kommt eine Übersicht:

Halbtransparente Gardinenstoffe für einen leichten Sichtschutz

Halbtransparente Stoffe bieten einen leichten Sichtschutz, ohne dabei den Raum zu verdunkeln. Das Licht wird allenfalls ein wenig gedimmt. So bleibt der Raum schön hell und du bist trotzdem vor Blicken geschützt, da vorbeigehende Passanten nur schemenhafte Umrisse sehen.

Tipp: Gardinen aus halbtransparentem Stoff eignen sich gut für Wohn- oder Arbeitszimmer, Küche und Kinderzimmer.

Blickdichte Gardinenstoffe für Privatsphäre

Blickdichte Gardinenstoffe dunkeln den Raum ab und schließen Blicke aus. Sie sind eine gute Wahl, wenn du im Badezimmer Gardinen benötigst, um ungestört unter die Dusche zu gehen oder ein Bad zu nehmen. Auch als Übergardinen eignen sich diese Stoffe. Wenn die Sonne stark scheint, kannst du die Übergardinen zuziehen und schützt damit deine Möbel vor zu starker Sonneneinstrahlung.

Tipp: Besonders im Erdgeschoss bieten sich Gardinen aus blickdichten Stoffen an, um dich vor neugierigen Blicken schützen.

Verdunklungsstoffe für einen ungestörten Schlaf

Verdunklungsstoffe sind blickdicht und schirmen Licht gut ab. Du nutzt sie daher im Schlaf-, Kinder- und Gästezimmer, häufig auch als ergänzende Übergardinen. Mit solchen Stoffen an den Fenstern kannst du im Sommer länger schlafen, weil du nicht von der ins Zimmer scheinenden Sonne geweckt wirst.

Tipp: Ähnlich wie blickdichte Gardinen schützen Verdunklungsstoffe deine Wohnlandschaft oder andere Polstermöbel vor starker Sonneneinstrahlung.

Thermostoffe für geringere Heizkosten

Sogenannte Thermostoffe haben dieselben Vorteile wie blickdichte Verdunklungsstoffe, sie haben aber noch weitere Funktionen. Der Stoff ist eine Kälte- und Wärmebarriere und hilft so, Energie zu sparen und somit die Kosten für Heizung und Klimaanlage zu senken. Viele Thermostoffe wirken durch ihre Dicke und Schwere außerdem geräuschdämmend. Diese Gardinenstoffe kannst du deswegen gut im Schlafzimmer anbringen.

Tipp: Arbeitest du im Schichtdienst oder wohnst an einer lauten Straße, kommt dir die leicht geräuschdämmende Eigenschaft besonders zugute.

In neun Schritten zu den richtigen Maßen

Damit deine Meterware passt, solltest du sie in den richtigen Maßen bestellen. Um diese zu ermitteln, kannst du folgendermaßen vorgehen:

1. Überlege dir, ob deine Gardinen bodenlang sein oder unterhalb oder mit der Fensterbank abschließen sollen.
2. Markiere den Punkt mit einem Bleistift oder wieder ablösbarem Kreppband.
3. Nimm einen Zollstock und miss von der oberen Kante der Gardinenstange oder -schiene bis zur Markierung.
4. Jetzt hast du die Länge der Gardine. Zum Umlegen des Saums addierst du noch einige Zentimeter hinzu.
5. Jetzt geht es an die Breite. Deine Gardine kann klassisch am Fensterrahmen enden oder links und rechts etwas darüber hinausgehen. Gardinen, die etwas breiter sind, lassen das Fenster größer wirken.
6. In der Regel werden Gardinen gerafft, fallen also in gleichmäßigen Falten. Benutze dafür ein geeignetes Faltband, das zu dem Stoff passt, den du ausgewählt hast.
7. Multipliziere die tatsächliche Breite mit dem Raffverhältnis. Das Raffverhältnis kann zum Beispiel 2,5 cm sein – achte hier auf die Angaben deines Faltbands.
8. Hast du statt Faltband ein Kräuselband für ungleichmäßigen Faltenwurf, multipliziere die Breite deiner Gardinen mit 2 für leichten und mit 3 für dichten Faltenwurf.
9. Bei Stoffen mit sich wiederholendem Muster beachte auch den Rapport, also den natürlichen Verschnitt bei Mustergardinen. Die Maße für den Rapport, den du berücksichtigen solltest, sind bei Meterware in der Regel angegeben.

Sieben praktische Tipps zur Gardinenpflege

Damit deine Gardinen lange schön bleiben, solltest du sie regelmäßig pflegen. Die verschiedenen Stoffe haben allerdings auch unterschiedlichen Pflegebedarf. Hier haben wir sechs Tipps für dich.

1. Halte dich an die Pflegehinweise des Herstellers.
2. Nimm Gardinen erst kurz vor der Wäsche ab, um zusätzliches Knittern zu vermeiden
3. Gardinen aus Kunstfasern wie Polyester reinigst du bei 30 °C im Schonwaschgang deiner Waschmaschine.
4. Fülle die Waschmaschine maximal zu einem Drittel.
5. Richte dich bei Baumwolle, Viskose oder Mischgewebe nach den Pflegehinweisen deiner Meterware. Bei 30 bis 40 °C können diese Stoffe allerdings in der Regel gewaschen werden.
6. Hänge die Gardinen noch feucht wieder ans Fenster. Das beugt Knitterfalten vor.
7. Wenn du deine Gardinen im Winter wäschst, kannst du damit trockener Heizungsluft entgegenwirken und somit das Raumklima verbessern.

Fazit: Mit Vorhangstoffen Räume individuell gestalten

Für Gardinen gibt es verschiedene Stoffarten, die du unterschiedlich einsetzen kannst. Mach dir dabei die Eigenschaften der Stoffe zunutze.

• Halbtransparente Meterware gibt dir einen leichten Sichtschutz, ohne den Raum zu verdunkeln. Sie eignet sich daher gut für Wohnräume wie Wohnzimmer, Küche oder Arbeitszimmer.
• Blickdichte Stoffe sorgen für mehr Privatsphäre und sind daher zum Beispiel als Übergardinen im Erdgeschoss praktisch.
• Mit Thermostoffen kannst du Hitze oder Kälte von draußen abschirmen, was Energie und Kosten spart. Außerdem sind die Stoffe blickdicht.
• Verdunklungsstoffe sind die passende Wahl für Räume, in denen geschlafen wird – also Schlafzimmer, Kinderzimmer und Gästezimmer.