Schon mit dem Steam Deck haben Valve gezeigt, dass sie Hardware verdammt gut auf dem Kasten haben. Der PC-Handheld hat eine vollkommen neue Sparte an Geräten gegründet, in der mittlerweile auch andere Hersteller mitspielen. Das könnte wieder gelingen, mit einem Konsolen-PC-Hybriden für den Fernseher. Damit ein ganzes Ökosystem entsteht, kommen auch noch ein Controller und eine VR-Brille dazu. Was genau bisher zu Steam Machine, Steam Controller und Steam Frame bekannt ist, haben wir hier für dich gesammelt.
Das erfahrt ihr gleich
Valve hat überraschend gleich drei Geräte vorgestellt, wovon eines das klare Highlight ist: die Steam Machine. Sollte es bei dem Namen jetzt bei dir klingeln, dann kommt das nicht von ungefähr. Valve hat bereits in der Vergangenheit mit der Idee der Steam Machines gespielt. Damals war das aber kein Gerät des Herstellers selbst, sondern eine Hardware-Vorgabe, aus der Dritthersteller wie Asus & Co. eigene Computer entwickeln sollten. So richtig ins Rollen kam das aber nie. Nun macht es Valve eben doch in Eigenregie.
Und wie schon die ursprüngliche Idee, soll die Steam Machine in erster Linie für das Wohnzimmer sein, ganz ähnlich wie eine Spielekonsole. Allerdings wäre das Valve zu wenig, weshalb das Gerät eben nicht nur eine Konsole ist, sondern auch ein PC. Dafür sorgt eine ausgeklügelte Kombination aus Hard- und Software.
Direkt nach der Ankündigung wurde bereits hitzig über die verbaute Hardware diskutiert. Valve setzt nämlich auf einen modifizierten Zen-4-Chipsatz von AMD, also keinen frei erhältlichen Prozessor, sondern ein speziell für die Steam Machine angepasstes Modell. Hierbei wird bereits spekuliert, wie viel Power wirklich in dem Chip steckt und ob die Technik nicht jetzt schon „zu altbacken“ sei. Tatsächlich soll die CPU mit ihren sechs Kernen auf bis zu 4,8 GHz boosten können – bei einer TDP von nur 30 Watt. Zum Vergleich: die heute noch beliebte CPU AMD Ryzen 7 5800X3D boostet auf 4,5 GHz bei rund 105 Watt. Valve setzt also auf einen sehr effizienten Chip.
Dem stehen 16 Gigabyte modernem DDR5-Arbeitsspeicher zur Seite. Diese Kombination sollte recht flott sein. Allerdings sprechen wir von einem Gerät für Gaming. Der wohl wichtigste Punkt ist deshalb die Grafikeinheit. Hier kommt wieder ein modifiziertes Modell zum Einsatz, das auf AMDs RDNA-3-Architektur basiert. Die steckt etwa in der RX-7000-Serie von Grafikkarten für Desktop-PCs, aber auch in unterschiedlichen Ausformungen in PC-Handhelds wie dem ASUS ROG Ally, dem Lenovo Legion Go sowie in der PlayStation 5 Pro. In der Steam Machine liefert die GPU 28 Recheneinheiten, die mit bis zu 2,45 GHz takten und eine TDP von 110 Watt ausweisen. Ebenfalls heiß diskutiert wird der Grafikspeicher, der zwar dank GDDR6 flott ist, mit 8 GB aber eher gering ausfällt.
Das fragen sich momentan alle, denn trotz bestem Wissen rund um bereits erhältliche Hardware der verwendeten AMD-Architekturen, weiß niemand so recht, wie Valve die Chips auf seine Steam Machine angepasst hat. Der Hersteller selbst sagt, das Gerät wäre rund sechsmal so schnell wie ein Steam Deck. Wie viel das Wert ist, bleibt trotzdem schwer einzuschätzen, schließlich ist der PC-Handheld auf die Ausgabe in 1.280 x 800 Pixel ausgelegt, während die Steam Machine Bilder in bis zu 4K liefern soll. Vielleicht etwas aussagekräftiger ist die Schätzung, dass die Leistung zwischen einer Xbox Series S und einer PlayStation 5 liegt. Damit würde der PC-Konsolen-Hybrid aber schon bald ins Hintertreffen gerade, da bei Xbox und PlayStation bereits die Nachfolger in fortschrittlicher Entwicklung sind. Echte Benchmarks gibt es natürlich noch nicht – und Valve wird sie uns sicher auch nicht so schnell, wenn überhaupt, liefern. Aktuell bleibt also nur abwarten.
Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass die Steam Machine wohl nur in den seltensten Fällen wirklich echtes 4K-Gaming liefern wird. Vielmehr setzt Valve dafür auf Upscaling über AMDs FSR (FidelityFX Super Resolution). Dabei wird ein Bild in geringerer Auflösung erzeugt und einfach nur auf eine höhere Auflösung hochgerechnet. Valve arbeitet nach eigenen Aussagen zusammen mit AMD an einer Lösung, um die neueste Version FSR4 auf die Steam Maschine zu bringen.
Natürlich ist die Hardware wichtig, gerade in diesem Fall könnte aber die Software der springende Punkt sein. Denn Valve setzt weder auf eine klobige Windows-Distribution, noch auf ein komplett geschlossenes System, wie das bei Xbox, Sony und Switch der Fall ist. Stattdessen läuft auf der Steam Machine das hauseigene System „Steam OS“. Genau das dürfte der größte Gewinn sein, denn das System ist nicht nur schön schlank, einfach und übersichtlich zu nutzen, sondern auch sehr offen. Grundlage für Steam OS ist nämlich Arch Linux. Es ist somit jederzeit möglich, aus dem Gaming- in den Desktop-Modus zu wechseln – und somit alle Vorteile eines PCs zu genießen.
Damit trotzdem möglichst viele Spiele laufen, gibt es die Kompatibilitäts-Schicht „Proton“, die schon jetzt dafür sorgt, dass unzählige Titel auf dem Steam Deck zur Verfügung stehen, obwohl sie eigentlich nur unter Windows laufen sollten. Schon auf dem Steam Deck funktioniert das nicht nur mit Spielen im Steam Client, sondern auch in Clients anderer Unternehmen, etwa Ubisoft Connect, EA Play und Epic Games. Bei der Steam Machine dürfte das nicht anders sein, wodurch die Freiheit das zu spielen, was du spielen willst, auch ohne Windows groß ist. Dank Steam OS könnte es Valve gelingen, die Vorteile von Konsolen und PC zusammenzuführen.
Ähnlich wie bei Xbox, Playstation und Switch, kommt zeitgleich mit dem PC-Konsolen-Hybrid auch ein perfekt dazu passender Controller. Der hört schlicht auf den Namen „Steam Controller“. Sollte es erneut bei dir klingeln, dann ist auch das kein Wunder, denn das Zubehör gab es schon. 2015 brachte Valve bereits einen Controller auf den Markt, der aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr erhältlich ist. Der neue Steam Controller baut gewissermaßen darauf auf, orientiert sich beim Design aber deutlich mehr am Steam Deck. Ein wenig sieht das Gamepad sogar so aus, als hätte Valve die Bedieneinheiten vom Steam Deck abgeschnitten und zusammengeklebt. Optisch mag das zwar wenig ansprechend sein, dafür könnte der Steam Controller nützlicher sein als jeder Controller jemals zuvor. Das liegt vor allem an den beiden Touchpads auf der Vorderseite, die eine präzise Maussteuerung zulassen. Beim Steam Deck funktioniert das bereits sehr gut. Strategiespiele, Städtebau-Simulationen und Titel, die einfach keine Controller-Steuerung unterstützen sind so besser – oder überhaupt – spielbar. Die rückseitigen Funktionstasten, von denen es gleich vier gibt, lassen sich zudem frei belegen. All das hilft auch bei der Bedienung des Desktop-Modus.
Auffällig bedeckt hält sich Valve bisher, was den Preis der Steam Machine angeht. Rein von der zu erwartenden Leistung sollte die eigentlich im Bereich aktueller Konsolen liegen. Valve selbst betont allerdings, dass das Gerät im Grunde ein sehr kleiner PC ist – und auch als solcher bepreist wird. Weil das Unternehmen keine Verluste mit dem Hardware-Verkauf einfahren will, wie das bei Konsolen üblich ist, dürfte es also teurer werden. Die Schätzungen gehen hier teils weit auseinander. Zu rechnen ist aber wohl mit einem Preis näher an den 1.000 Euro, als an 500 Euro.
Zumindest ein bisschen mehr ist rund um den Release bekannt. Valve peilt aktuell einen Verkaufsstart „Anfang 2026“ an. Das kann natürlich vieles bedeuten, zumindest ist die Wartezeit aber nicht mehr allzu lang. Zeitgleich mit der Steam Machine erscheinen dann der neue Steam Controller und die Standalone-VR-Brille Steam Frame.
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