Kaufberatung Überwachungskameras
Räume und Grundstücke immer im Blick
Du genießt deinen Urlaub in vollen Zügen und lässt deinen Blick vom Balkon deines Hotelzimmers über das Meer schweifen. Ob auch zu Hause alles in Ordnung ist? Du zückst dein Smartphone, startest eine App und holst dir die Live-Streams deiner Überwachungskameras aufs Display. Vor der Haustür, im Flur und im Wohnzimmer ist alles ruhig. Entspannt packst du deine Sachen und gehst hinunter zum Strand – wie gut, immer einen direkten Draht zu deinen eigenen vier Wänden zu haben. In diesem Ratgeber lernst du die verschiedenen Ausführungen kennen und erfährst, welches Modell das richtige für dich ist.
Inhaltsverzeichnis
> Aufpassen, überwachen und absichern
> Eine einfache Einteilung der verschiedenen Modelle
> Darauf kommt es bei der Auswahl deiner Überwachungskamera an
> Die richtige Kamera, um dein Zuhause zu bewachen
> Tipps zur Montage und Installation
> Rechtliche Aspekte bei Kameras mit Überwachungsfunktion
> Fazit: Für das sichere Gefühl in deinem Zuhause
Aufpassen, überwachen und absichern
Moderne Überwachungskameras nehmen per Antenne Kontakt zum Heimnetzwerk auf und übermitteln auf Wunsch Live-Aufnahmen von zu Hause an jeden Ort der Welt. Dabei sind die smarten Geräte weit mehr als nur Gadgets wie in einem Agentenfilm. Das Anwendungsspektrum reicht vom digitalen Türspion an der Hausfront über die Objektüberwachung in Verbindung mit einer Alarmanlage bis hin zum „Aufpasser“ für Babys, kleine Kinder und Haustiere. Die meisten Modelle sind mit einer Nachtsicht-Optik ausgestattet, sodass sie dir selbst bei Dunkelheit taghelle Bilder an deinen Monitor oder dein Smartphone übermitteln.
Tipp: Eine Überwachungskamera mit WLAN-Anbindung lässt sich auch als Webcam verwenden. Mit entsprechender Software wird das Bild an eine Website übermittelt, die sich überall auf der Welt abrufen lässt.
Eine einfache Einteilung der verschiedenen Modelle
Bevor du dich für ein bestimmtes Kameramodell entscheidest, solltest du dir über den geplanten Standort klar werden.
Kameras für den Innenraum
Möchtest du Innenräume überwachen, kannst du nahezu jedes Kameramodell verwenden. Das Gleiche gilt, wenn du eine Kamera hinter einem Fenster platziert hast und auf den Eingangsbereich richtest, um mit einem solchen digitalen Türspion zu erkennen, wer gerade an der Haustür geklingelt hat. Spezielle Indoor-Modelle sind meist mit einem Warnhinweis wie „nur zur Verwendung in trockenen Räumen“ gekennzeichnet und dürfen nicht im Freien betrieben werden, da die empfindliche Elektronik sonst durch Feuchtigkeit oder Staub Schaden nehmen könnte.
Kameras für den Außenraum
Bestimmte Überwachungskameras sind für die Montage im Freien geeignet, da sie wasser- und staubgeschützte Gehäuse haben. Somit ist zum Beispiel die Anbringung an der Hauswand möglich. Outdoor-Kameras sind explizit als solche gekennzeichnet, beispielsweise durch Bezeichnungen wie „für den Außeneinsatz geeignet“ oder „Outdoor“.
Dummys
Bei Dummys, auch Attrappen genannt, handelt es sich um preiswerte Nachahmungen von Überwachungskameras – es gibt hier also lediglich ein Gehäuse ohne entsprechende Videoelektronik. Oftmals sind solche Attrappen mit leuchtenden oder blinkenden LEDs ausgestattet, um den Betrieb oder eine Funktionsfähigkeit vorzutäuschen. An gut einsehbaren Stellen am Haus oder am Gartenzaun montiert, dienen Dummys zur Abschreckung potenzieller Straftäter.
Darauf kommt es bei der Auswahl deiner Überwachungskamera an
Neben der Gehäuseausführung solltest du dein Augenmerk vor allem auf folgende Ausstattungsmerkmale und technische Daten lenken.
Verbindung mit dem Netzwerk
Die meisten Überwachungskameras sind mit einem WLAN-Modul ausgestattet, das die kabellose Verbindung mit dem Heimnetzwerk über den WLAN-Router ermöglicht Viele Modelle sind mit einer praktischen WPS-Taste ausgerüstet (WPS bedeutet „Wi-Fi Protected Setup“). Drückst du diese Taste auf deinem Router und anschließend auf der Kamera, wird die Verbindung binnen weniger Sekunden automatisch eingerichtet. Andernfalls wählst du das Netzwerk manuell aus und gibst den WLAN-Schlüssel ein. Einige Überwachungskameras kannst du per Ethernet-Kabel mit dem Netzwerk verbinden. Die Kabelanbindung ist grundsätzlich besonders stabil, schnell sowie sicher und lässt sich auch leicht konfigurieren. Ein Standort in der Nähe deines Netzwerk-Routers ist ratsam, wenn du nicht umständlich Kabel durch das ganze Haus ziehen möchtest.
Tipp: Bei einer Verbindung in Form von Powerline nutzt du das Stromnetz zur Datenübertragung und sparst dir das Verlegen langer Netzwerkkabel. Ein Modul wird in der Nähe des Routers mit einer Steckdose verbunden, während du das zweite Modul in unmittelbarer Nähe der Kamera installierst.
Kompatibilität
Während die meisten WLAN-Kameras mit den Übertragungsstandards WiFi 802.11 b/g/n/ac in nahezu alle bestehenden kabellosen Netzwerke eingebunden werden können, lassen sich einige Modelle nur in bestimmte Konfigurationen eines Smart Homes integrieren. Deshalb solltest du aufmerksam die Hardware-Anforderungen in der Produktbeschreibung durchlesen und auf eingeschränkte Kompatibilität hin überprüfen. Auf der anderen Seite solltest du bei einem bestehenden Smart-Home-System zu einem Kameramodell greifen, das besonders gut auf die jeweilige Produktlinie ausgelegt ist.
Videoauflösung
Wenn du die Kamera als einfachen Türspion oder als Webcam verwenden willst, reicht eine niedrige VGA-Auflösung von 640 x 480 Pixeln aus. Details wie Gesichtszüge oder Autokennzeichen bleiben dir dann aber verborgen. Die nächsthöhere Stufe in der Sensorauflösung 720p fördert mit 1.280 x 720 Bildpunkten auf kurze Distanz schon wesentlich mehr Details zutage, während entfernte Objekte oder Personen weiterhin anonym bleiben. Hochwertige Überwachungskameras beherrschen die Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln bis hoch zum 5-Megapixel-Format mit 2.592 x 1.944 Bildpunkten. Diese Kameras liefern ein gestochen scharfes Bild im Nah- und Fernbereich, stellen allerdings auch hohe Anforderungen an die Übertragungsqualität deines WLAN-Netzwerks.
Online-Übertragung
Während die Datenübermittlung im Heimnetzwerk schnell und unkompliziert funktioniert, ist die Weiterleitung des Videosignals zum Smartphone etwas anspruchsvoller und deshalb von bestimmten Apps und/oder Diensten abhängig. Firmen, die solche Services bereitstellen, haben dann auch für die Sicherheit deines Netzwerks im Zuge der Datenübertragung zu sorgen. Viele Anbieter legen ihren Kameras eine App bei, mit der du dich beispielsweise bei einem Cloud-Service des Herstellers anmelden kannst. Über den entsprechenden Weblink oder die passende Smartphone-App kannst du deine Videos aus dem Internet auf dein mobiles Gerät streamen lassen.
Tipp: Per DNS-Server ist die Kamera auch dann erreichbar, wenn dein PC zu Hause ausgeschaltet ist.
Nachtsicht
Gerade als Bestandteil einer Alarm- und Sicherheitsanlage sollte eine Überwachungskamera natürlich auch bei Dunkelheit gute Bilder liefern. Dazu leuchten mehrere rund um das Objektiv verteilte Infrarot-LEDs die nähere Umgebung für das menschliche Auge unsichtbar aus. Der Bildsensor erfasst das Infrarotsignal und übermittelt es als taghelles Schwarz-Weiß-Bild an den Empfänger. Aufgrund der geringen Reichweite der LEDs bleiben entfernte Objekte oder Personen jedoch im Dunkeln – mehr als 10 bis 15 m sind in den meisten Fällen nicht möglich. Lediglich Modelle aus dem höheren Preissegment bringen es auf Reichweiten von bis zu 25 m.
Ausrichtung
Während einfache Überwachungskameras auf festen Sockeln montiert sind und sich nur manuell ausrichten lassen, haben besser ausgestattete Kameras integrierte Motoren zum Schwenken und Neigen des Gehäuses. Dank dieser als PTZ („Pan-Tilt-Zoom“) bezeichneten Technologie genügt ein Klick auf die entsprechende Taste in der App oder im Browser, um die Ausrichtung des Objektivs deinen Wünschen anzupassen und damit den Abdeckungsbereich der Überwachungskamera deutlich zu erweitern.
Tipp: Bei einigen Modellen kannst du auch das Zoomobjektiv aus der Ferne nach deinem Bedarf einstellen.
Speichermedien
Neben der Live-Übertragung via Netzwerk bieten viele Überwachungskameras auch einen Einschub für eine Speicherkarte im verbreiteten SD-Format. Damit zeichnest du auf Wunsch per Knopfdruck, automatisch oder in vorgegebenen Intervallen Filmsequenzen oder Fotos auf, um diese später am Computer, Laptop oder Tablet auszuwerten.
Bewegungsmelder
Ist die Kamera mit einem Bewegungsmelder ausgestattet, tastet sie die Fläche vor dem Objektiv mit Ultraschallwellen ab und aktiviert sich, sobald sie eine Bewegung registriert. Für ein Überwachungs-/Alarmsystem ist diese Funktion unerlässlich. Viele Modelle mit Bewegungsmelder leiten bei Aktivierung eine Warnmeldung an den verbundenen Computer oder ans Smartphone weiter. Auf diese Weise wirst du unabhängig von deinem aktuellen Aufenthaltsort über Unregelmäßigkeiten bei dir zu Hause informiert.
Mikrofon
Besitzt deine Überwachungskamera ein eingebautes Mikrofon, kannst du am PC, Tablet oder Smartphone neben dem Bild auch akustische Signale empfangen. Die Qualität dieser Mikrofone ist allerdings oft eingeschränkt, sodass eine solche Funktion nur zur Kontrolle dient.
Tipp: Überwachungskameras mit Mikrofon eignen sich gut als Ersatz für ein Babyfon, da du akustisch darauf aufmerksam gemacht wirst, wenn dein Kind schreit oder nach dir ruft.
Stromversorgung
Die meisten Überwachungskameras werden über ein Netzteil mit Strom aus der Steckdose versorgt. Indoor-Modelle sollten deshalb stets in der Nähe einer Stromquelle angebracht werden. Bei Outdoor-Kameras hast du die Wahl zwischen Modellen mit direktem 220-V-Anschluss für die Außenverkabelung oder Niedervolt-Geräten mit Netzteil. Dafür brauchst du eine Steckdose an der Außenwand oder du setzt eine Bohrung, um das Netzkabel durch die Wand zu ziehen.
Wasser- und Staubschutz
Wie dicht das Gehäuse einer Außenkamera wirklich ist, erfährst du durch die Angabe der Schutzart (International Protection Code, kurz „IP“). Der IP-Code besteht aus zwei Ziffern, von denen die erste für die Staubdichtheit (von 1 bis 6) und die zweite (von 1 bis 9) für die Wasserdichtheit steht. So ist zum Beispiel eine Überwachungskamera mit einem IP66-zertifizierten Gehäuse vollkommen staubdicht und effektiv geschützt gegen starkes Strahlwasser, sodass selbst bei einem Wolkenbruch keine Flüssigkeit ins Innere gelangen kann.
Die richtige Kamera, um dein Zuhause zu bewachen
Je nachdem, wo und wie du deine Überwachungskamera einsetzen möchtest, kommen verschiedene Modelle aus unterschiedlichen Leistungsklassen für dich infrage.
Wohnungsbesitzer und Einsteiger in die Überwachungstechnik
Als Mieter oder Besitzer einer Eigentumswohnung, in der hauptsächlich Innenräume und der Bereich vor der Haustür überwacht werden sollen, genügt dir eine einfache Indoor-Kamera mit VGA-Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten. Die Bilder werden über dein Heimnetzwerk an Computer oder mobile Geräte innerhalb der Wohnung übertragen. Solche Modelle mit technischer Grundausstattung bekommst du zu Preisen ab rund 50 €. Alternativ oder zusätzlich entscheidest du dich für einen kompakten Türspion mit integriertem Display zur direkten Montage an der Haustür ab rund 100 €.
Hausbewohner mit erhöhtem Sicherheitsbedarf
Du möchtest dein Eigenheim umfassend überwachen, weshalb du zusätzlich zu wichtigen Innenräumen wie Flur oder Wohnzimmer auch den Außenbereich deines Grundstücks im Blick behalten willst. In diesem Fall entscheidest du dich für mehrere Kameras des gleichen Herstellers, damit du mit der gleichen Software oder App auf alle Videostreams zugreifen kannst. Die Auflösung sollte mindestens 1.280 x 720 Bildpunkte betragen, damit Details wie Gesichter klar zu erkennen sind. Innenkameras mit dieser HD-ready-Auflösung gibt es ab jeweils rund 80 €, während wasser- und staubdichte Außenmodelle ab circa 100 € erhältlich sind.
Vernetzte Überwachungsprofis mit höchsten Ansprüchen
Für dich steht der Sicherheitsaspekt in deinem Haus an erster Stelle. Deshalb greifst du zu mehreren Kameras mit gestochen scharfer Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) für innen und außen, dreh- und schwenkbarer Basis, Nachtsicht-Funktion bis zu 25 m und stabilem Gehäuse mit wetterfester IP66-Zertifizierung oder höher. Per App mit Cloud-Anbindung lässt du die Aufnahmen der Überwachungskameras weltweit an deine Mobilgeräte übertragen, damit du stets über die Situation zu Hause im Bilde bist. Solche top ausgestatteten Geräte liegen jeweils im Preisbereich zwischen 150 und 350 €.
Tipps zur Montage und Installation
Kameras für den Betrieb in trockenen Räumen stehen auf einem Ständer mit einem Kugelgelenk, mit dem du das Objektiv in die gewünschte Richtung drehen kannst. Da die Reichweite des WLAN-Routers beschränkt ist, empfiehlt sich bei Empfangsproblemen die Anschaffung eines WLAN-Repeaters zur Signalverstärkung.
Bei der Montage an der Hauswand im Freien greifst du auf das mitgelieferte Installationsmaterial zurück oder erwirbst ein entsprechendes Kit als Zubehör. Obwohl Kameras mit IP66 oder höher zertifiziertem Gehäuse auch einen starken Gewitterschauer aushalten, solltest du das Gerät nach Möglichkeit an einem vor Sonne, Wind und Wetter geschützten Ort montieren – etwa unter einem Dachvorsprung oder in einer Fensternische.
Rechtliche Aspekte bei Kameras mit Überwachungsfunktion
Ohne Einwilligung darfst du nicht in die Privatsphäre anderer Menschen eindringen, sonst machst du dich strafbar. Das deutsche Recht am eigenen Bild und unser Persönlichkeitsrecht gehen sogar noch viel weiter, als du vielleicht denkst. So darfst du zwar jederzeit dein Privatgrundstück überwachen, doch keinen öffentlichen Bereich und kein Fremdeigentum. Dazu gehören zum Beispiel der Gehweg vor dem Grundstück, der Garten des Nachbarn oder das Treppenhaus in einem Mietshaus. Deshalb solltest du vor der Installation deiner Überwachungskamera gegebenenfalls betroffene Personen informieren und deren Erlaubnis einholen. Streng genommen solltest du sogar fremde Personen, die deinen Grundstücksbereich betreten, über die Überwachungsmaßnahme informieren – beispielsweise mit einem Hinweisschild am Eingang.
In jedem Fall rechtswidrig sind verdeckte Überwachungsmaßnahmen bei Freunden, Partnern oder Angestellten. Gerade Letztere genießen den besonderen Schutz des Gesetzgebers. Wenn Angestellte nicht in besonders sicherheitsrelevanten Bereichen (etwa in Kassenräumen oder beim Hantieren mit wertvollen Waren) arbeiten, muss ein klarer Verdacht auf eine Straftat vorliegen, um eine Videoüberwachung zu rechtfertigen.
Fazit: Für das sichere Gefühl in deinem Zuhause
Mit Überwachungskameras kommst du in den Genuss von mehr Sicherheit für deine eigenen vier Wände oder deine Mietwohnung. Das Anwendungsspektrum reicht von der Überwachung der Innenräume über die Kontrolle von Kindern und Haustieren bis hin zur kompletten Abdeckung des gesamten Grundstücks inklusive Zufahrt und Garten. Die Aufnahmen kannst du an PC, Tablet oder Smartphone übertragen. Folgende Einsatzszenarien erleichtern dir die Wahl eines passenden Modells:
- Wenn du hauptsächlich Räume im Innern deines Hauses und den Bereich direkt von der Haustür überwachen möchtest, reicht eine einfache VGA-Kamera mit Grundausstattung zu Preisen ab rund 50 € für deine Zwecke. Alternativ greifst du zu einem Türspion mit Display ab rund 100 €.
- Möchtest du als Hausbesitzer sowohl die Innenräume als auch das Grundstück überwachen, installierst du mehrere Indoor- und Outdoor-Kameras im und am Haus. Eine Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten liefert detailreiche Bilder, auf der sich auch Gesichter erkennen lassen. Kostenpunkt: ab 80 € für Innen- und 100 € für Außenkameras.
- Wer besonders sicherheitsbewusst ist und in Sachen Funktionalität und Bildqualität keine Kompromisse eingehen möchte, stattet sein Haus und sein Grundstück mit Full-HD-Kameras mit leistungsstarker Nachtsicht-Funktion und beweglicher Basis zum Schwenken aus. Solche High-End-Modelle für drinnen und draußen mit komfortabler Internet-Anbindung bekommst du für rund 150 bis 350 €.