Kaufberatung Gerüste
Sichere Arbeitsflächen für Hocharbeiten
Die Holzverkleidung deiner Hausfassade hast du dir schon vor einiger Zeit für dein nächstes Heimwerkerprojekt vorgenommen. Die Farbe ist verblasst, an manchen Stellen sogar abgeblättert, dazu kommen Witterungsspuren – es ist offensichtlich, dass mal wieder ein neuer Anstrich fällig ist. Mit einem Gerüst sorgst du dafür, dass du selbst die Bereiche unter dem Dach bequem erreichst und einen sicheren Stand hast, wenn du der Fassade mit Farbrolle und Pinsel zu Leibe rückst. Welche Modellvarianten es gibt und welche technischen Details eine Rolle spielen, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Stabile Baugerüste für Fassadenarbeiten und Renovierung
> Auf diese technischen Details kommt es bei Gerüsten an
> Das passende Gerüst für deine Heimwerkerprojekte
> Fazit: Plattformen für Bauarbeiten in Haus und Garten
Stabile Baugerüste für Fassadenarbeiten und Renovierung
Bei vielen Heimwerkeraktivitäten im und ums Haus reicht eine Leiter. Bei manchen Arbeiten wie zum Beispiel an der Fassade, an Fenstern der oberen Stockwerke oder an der Dachrinne, reicht sie als Erhöhung nicht mehr aus. Hier und bei Arbeiten, die sich in der Breite über einen größeren Bereich ausdehnen, sind Gerüste mit ihren speziellen Qualitäten gefragt. Sie bieten einen stabilen Untergrund und zugleich Bewegungsfreiheit. So kannst du dich entspannt nach links und rechts bewegen und zum Beispiel mehrere Meter Fassade in einem Zug anstreichen oder die Dachrinne zügig reinigen, ohne zwischendurch herunterklettern und die Position der Leiter verändern zu müssen.
Auf diese technischen Details kommt es bei Gerüsten an
Gerüste bestehen im Wesentlichen aus leiterartigen Aufstiegshilfen sowie einer Standfläche, die dazwischen montiert wird. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen liegen in erster Linie in Größe, Material und Mobilität.
Höhe
Wenn es um die Höhe geht, findest du in den Produktbeschreibungen oft zwei verschiedene Angaben: die maximale Arbeitshöhe und die maximale Höhe der Plattform. Der erste Wert definiert, wie hoch das Gerüst selbst aufgebaut werden kann, und liegt meist zwischen 2,8 und 10,8 m. Die zweite Angabe gilt der Fläche, auf der du stehst, diese variiert zwischen 0,8 und 8,8 m Höhe. Bei vielen Modellen lässt sich die Plattform in unterschiedlichen Höhen montieren, wodurch sich deine Flexibilität noch erhöht.
Tipp: Für manche Gerüste sind Aufstockungen erhältlich. Damit kannst du die Standbeine um bis zu 5 m verlängern.
Standfläche
Auch bei der Größenangabe lassen sich zwei Werte unterscheiden: einerseits die Ausdehnung des gesamten Gerüsts inklusive Standbeinen und Sicherungsstangen, andererseits die Größe der eigentlichen Plattform. Gerade die zweite Angabe spielt eine wesentliche Rolle, weil sie deinen verfügbaren „Arbeitsraum“ definiert. In Breite und Tiefe umfasst die Standfläche zwischen 0,5 x 1,0 m und 2,0 x 1,2 m.
Stufen
Die Zahl der Stufen bzw. Sprossen an einem Gerüst hängt in erster Linie von der gesamten Höhe des Modells ab. Die Hersteller bieten Gerüste mit 7 bis 22 Stufen an. Doch auch bei gleich hohen Gerüsten kann die Anzahl der Sprossen unterschiedlich sein – wenn nämlich der Abstand zwischen den Sprossen von Gerüst zu Gerüst variiert.
Material
In der Regel werden Gerüste aus Aluminium gefertigt, weil dieses Material mehrere Vorteile vereint: Es ist relativ leicht und doch stabil, außerdem ist es dank seiner Witterungsbeständigkeit auch sehr gut für Einsätze im Freien geeignet. Neben den Aluminium-Modellen gibt es manchmal auch solche aus Eisen.
Gewicht
Wenn das Gerüst erst einmal steht, ist das Eigengewicht meist weniger von Bedeutung. Vor allem für den Gerüstaufbau ist es allerdings relevant. Denn gerade wenn du das Gerüst regelmäßig auf- und abbaust oder seine Position häufiger wechselst, erleichtert ein geringeres Gewicht den Transport und die Montage. Die Bandbreite variiert hier zwischen 20 und 40 kg.
Belastbarkeit
Insbesondere bei Überkopfarbeiten ist die Angabe der maximalen Belastung wichtig, damit du sicher stehen und dabei gegen die Decke drücken kannst. Eine Belastbarkeit von 150 kg/m² reicht in der Regel aus, um allein darauf zu arbeiten und noch Werkzeug auf dem Gerüst abzustellen. Manche Gerüste sind auch für 200 kg/m² ausgelegt.
Mobilität
Viele Modelle sind an den Füßen mit Rollen ausgestattet, die den Transport im aufgebauten Zustand deutlich erleichtern. Dank dieser Rollen kannst du solche Fahrgerüste bequem an der Fassade entlang verschieben oder drehen. Modelle mit zwei Rädern hebst du auf einer Seite an, um sie zu schieben. Andere Varianten haben vier Rollen, was das Verändern der Positionen erleichtert.
Tipp: Achte darauf, dass sich die Rollen sicher fixieren lassen und das Gerüst somit stabil und unbeweglich steht.
Flexibilität
Sogenannte Faltgerüste, die teilweise mit Schnellverschlüssen ausgestattet sind, sind mit wenigen Handgriffen auf- und wieder abgebaut. Solche Varianten empfehlen sich unter anderem für kurzfristige Einsätze zum Beispiel im Innenbereich. Flexibel bist du aber auch mit Gerüstleitern, bei denen sich die Standfläche zwischen zwei Leitern befindet. Diese Standbeine lassen sich im abgebauten Zustand auch als Anlage- oder Doppelleiter verwenden.
Das passende Gerüst für deine Heimwerkerprojekte
Manchmal genügt bereits eine kleine Bühne, um dich ausreichend in die Höhe zu heben, bei anderen Arbeiten in und am Haus musst du hingegen deutlich höher hinaus. Mit welchem Modell du gut beraten bist, hängt daher in erster Linie von der Art der Arbeit ab, aber auch davon, wie oft du ein Gerüst benötigst.
Für den Einsatz im Innenbereich
Wenn du Arbeiten in geschlossenen Räumen verrichten willst, zum Beispiel mit der Bohrmaschine Löcher in eine hohe Zimmerdecke bohren, eignet sich dafür ein Modell mit maximal 2,0 m Plattformhöhe, das sich schnell aufbauen lässt. Empfehlenswert ist außerdem eine Variante mit breiter Plattform, damit du auch größere Flächen über Kopf, etwa das Verputzen oder Streichen der Zimmerdecke, zügig erledigen kannst, ohne den Standort des Gerüsts häufig verändern zu müssen. Solche Klein- und Klappgerüste starten bei 170 €.
Für gelegentliche Reparaturen in der Höhe
Um bei Reparaturen oder saisonalen Gartenarbeiten kurzfristig ein Gerüst aufzubauen, sind Faltgerüste oder Gerüstleitern eine gute Wahl. Solche Modelle sind mit wenigen Handgriffen aufgebaut, die zweite Variante erlaubt zudem den Einsatz als Leiter. Um Gebäude mit mehr als einer Etage abdecken zu können, sind 5 m und mehr als Arbeitshöhe sinnvoll. Besonders flexibel bist du, wenn du dir zusätzlich eine Aufstockung zulegst. Faltgerüste und Gerüstleitern sowie Aufstockungen findest du jeweils ab 350 €.
Für umfangreiche Fassadenarbeiten
Wenn du langfristige Aktivitäten planst, die einen höheren Aufwand erfordern, zum Beispiel Renovierungs- oder Malerarbeiten an der Fassade, bist du mit Fahrgerüsten ab mindestens 5 m gut beraten. Für besonders große Flexibilität sorgen Aufstockungen, bei denen sich für noch mehr Höhe auch zwei Gerüste miteinander kombinieren lassen. Um bequem alle Bereiche zu erreichen, empfiehlt sich ein Modell mit vier Rollen für den leichten Transport. Gerüste dieser Kategorie werden ab 800 € angeboten, das obere Limit liegt bei 1.200 €.
Manche Handwerkertätigkeiten lassen sich mit deiner eigenen Körpergröße und Reichweite nicht bewältigen. Für solche Fälle, zum Beispiel Arbeiten an Fassaden oder an der Decke, bietet ein Gerüst mehr Spielraum und zugleich einen stabilen Stand. Die Art und der Umfang der Arbeit bestimmen, welches Modell sich dafür besonders gut eignet:
- Decken und hohe Wände im Innenbereich lassen sich gut mit einem kompakten Klein- oder Klappgerüst bearbeiten, das sich mit wenigen Handgriffen auf- und abbauen lässt. Solche Modelle mit einer Plattformhöhe von bis zu 2 m findest du ab 170 €.
- Um gelegentlich über Kopfhöhe zu arbeiten, wählst du ein Faltgerüst oder eine Gerüstleiter, mit denen du besonders flexibel bist. Für Gebäude mit mehr als einer Etage sind Modelle mit mindestens 5 m Arbeitshöhe sinnvoll, die du zudem mit einer Aufstockung ergänzen kannst. Sie kosten ab 350 €.
- Für länger dauernde Arbeiten im Außenbereich, insbesondere Renovierungen und Ausbesserungen an Fassade und Dach, eignen sich Fahrgerüste mit einer Arbeitshöhe von mindestens 5 m sehr gut. Empfehlenswert sind Varianten mit vier Rollen für eine bequeme Positionsänderung. Die Preise liegen zwischen 800 und 1.200 €.