Standlautsprecher sorgen mit hohen Gehäusen für guten Klang in großen Räumen. In diesem Ratgeber erfährst du, was diese Lautsprechergattung so besonders macht und welche Modelle zu dir und deiner Hi-Fi-Anlage passen.
> Warum sollte ich zu Standboxen greifen?
> Passive oder aktive Lautsprecher?
> Worauf kommt es bei großen Lautsprechern an?
> Welcher Standlautsprecher passt zu meinen Ansprüchen?
Die meisten Standlautsprecher werden in passiver Bauweise gefertigt. Das bedeutet: Das Eingangssignal wird von einem separaten Verstärker oder AV-Receiver aufbereitet und zu den Boxen weitergeleitet. Gute Standlautsprecher verrichten ihren Dienst in der Regel zuverlässig und ohne klangliche Einbußen. Acht bis zehn Jahre Betriebsdauer sind bei diesem Lautsprechertyp keine Seltenheit.
Standlautsprecher in aktiver Bauweise bringen ihren eigenen Verstärker mit, der in das Gehäuse einer Box integriert ist. Es genügt also, einen CD- oder Blu-ray-Player direkt mit den Eingangsbuchsen an der Rückseite des Lautsprechers zu verbinden, schon ist deine Stereoanlage einsatzbereit. Zudem sind viele aktive Systeme mit Sonderfunktionen wie Bluetooth-Konnektivität oder Musik-Streaming ausgestattet.
Unter dem Punkt Chassis findest du Angaben über Anzahl, Durchmesser und Membranmaterial der Lautsprecher. Das ist der Fachbegriff für Schallwandler. Bei Tiefton-Chassis solltest du auf einen großen Membrandurchmesser und die Anzahl achten. So erzeugen beispielsweise zwei 200-mm-Tieftöner mehr Bassfundament als ein 300-mm-Tieftonlautsprecher. Im Mittel- und Hochtonbereich spielt der Durchmesser eine untergeordnete Rolle. Hier kommt es mehr auf Bauweise und Materialien an.
Tipp: Membranen aus Aluminium, Keramik oder Spezialkunststoff werden bessere Klangeigenschaften attestiert als Papiermembranen.
Das menschliche Ohr kann Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hz wahrnehmen. Diesen Bereich deckt nahezu jeder erhältliche Standlautsprecher ab. Manche High-End-Modelle punkten mit Höchstwerten von mehr als 50.000 Hz, was das Klangbild in den Höhen positiv beeinflusst. Die untere Grenzfrequenz ist entscheidend für die Stärke des Basses: Hochwertige Lautsprecher mit viel Resonanzraum und großen Tieftönern reichen hinunter bis zu 20 Hz, was eher im fühl- als im hörbaren Frequenzspektrum liegt und für kraftvolle Bässe wie in einem Club sorgt.
Der Wirkungsgrad gibt Auskunft darüber, wie effizient die Lautsprecher-Chassis das zugeführte Audiosignal in hörbaren Schall verwandeln. Dabei geben die Hersteller oft nicht den vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrad an, sondern den sogenannten Kernschalldruck. Dieser bezeichnet den maximal erreichbaren Schalldruck in Dezibel (dB) bei 1 m Abstand zur Lautsprecherfront, der bei einer Signalstärke von 1 W gemessen wird. Gute Lautsprecher erzielen einen Schalldruck von 80 bis 85 dB. Spitzenmodelle erreichen bis 100 dB.
An der Rückseite des Standlautsprechers befindet sich das Anschlussfeld für die Kabel. Die Buchsen sollten Kabelquerschnitte von bis zu 6 mm² aufnehmen können, damit du auch sehr dicke Lautsprecherkabel problemlos anschließen kannst. Die verschraubbaren Kontakte sollten mit einer griffigen Beschichtung versehen und für gute Leiteigenschaften und Korrosionsbeständigkeit goldbeschichtet sein. Hochwertige Modelle bieten zusätzlich Buchsen für Bananenstecker, die unter Hi-Fi-Fans wegen der stabilen Verbindung beliebt sind.
Tipp: High-End-Hörer bevorzugen darüber hinaus Bi-Wiring, bei dem zwei Anschlussfelder für die jeweiligen Frequenzbereiche bereitstehen, die von separaten Verstärkern angesteuert werden.
Bei Aktivlautsprechern findet sich an der Lautsprecherfront oder -seite meist ein Lautstärkeregler sowie unter Umständen ein Regler für die Stärke der Bässe und Höhen. Damit kannst du das Klangbild an deine eigenen Vorstellungen anpassen. Zusätzliche Buchsen für Cinchstecker oder optische Digitalkabel zur Verbindung mit Playern und Vorverstärkern versorgen Aktivboxen mit Tonsignalen. Einige Modelle haben eine weitere Buchse zum Anschluss eines Kopfhörers.
Wenn der Platz knapp ist, bietet sich ein kompakter Standlautsprecher aus der Einsteigerklasse an. Diese zwischen 50 und 90 cm hohen Säulen lassen sich aufgrund ihrer geringen Stellfläche auch in mittelgroße Zimmer integrieren. Sie reichen für die Beschallung von Räumen zwischen 20 und 25 m². Günstige Zwei-Wege-Systeme mit ordentlichen Klangeigenschaften bekommst du ab etwa 80 € je Boxenpaar.
Dir kommt es auf guten Klang bei moderater Größe und ausreichender Leistung für größere Räume an. Dann solltest du einen Blick auf schlanke, 80 bis 110 cm hohe Drei-Wege-Systeme in der Mittelklasse werfen. Solche Lautsprecher sind in der Lage, Räume mit bis zu 35 m² problemlos mit sattem Klang zu füllen. Die Preise pro Paar starten bei 200 €.
Hi-Fi-Fans mit guter Stereoanlage und ausreichend großer Stellfläche greifen zu großen Boxen mit einer Höhe zwischen 1 und 1,5 m. Solche Oberklasse-Modelle schöpfen ihr Klangpotenzial aus drei, vier oder sogar fünf einzelnen Chassis. In Verbindung mit einem leistungsstarken Verstärker decken diese Lautsprecher Raumgrößen von 30 bis 50 m² mit hohen Pegeln ab. Preis: ab 600 €.