Aktiver Klimaschutz


Andere fliegen ins All. Wir fangen mal auf der Erde an.  

Da gibt es schließlich genug zu tun: Aus Klimaschutzperspektive stellt das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels aus dem Pariser Klimaabkommens die wohl größte Aufgabe dar. Deswegen haben wir uns im Rahmen unserer Klimaschutzstrategie bereits extern validierte und wissenschaftsbasierte Science Based Targets gesetzt. Das Science Based Target kurz „SBT“, ist ein Ansatz, um die Menge an Emissionen so zu reduzieren, dass das Ziel des Pariser Abkommens erreicht werden kann.

Dafür schauen wir uns unseren eigenen unternehmerischen Handlungs- und Wirkungskreis an. Wir wollen genau wissen, wo wir ansetzen können und wie groß die Einsparpotenziale sind. Dabei werden alle CO2-Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette für die Herstellung unserer Artikel entstehen, betrachtet – von der Produktion, über den Transport bis hin zur Nutzungsphase bei unseren Kund*innen. Wir wissen, dass erhebliche Anteile eben dieser Emissionen in der Lieferkette und der Nutzungsphase zustande kommen. Deshalb werden wir uns beispielsweise darauf konzentrieren, welche Maßnahmen zur CO2-Reduzierung wir in den Produktionsstätten ergreifen können. Außerdem möchten wir unsere Kund*innen noch besser dabei unterstützen, ihren individuellen Stromverbrauch bei Elektrogeräten möglichst gering zu halten.

Wir werden unseren bisherigen Scope (Gesamtheit der betrachteten Emissionen aus den Säulen Beschaffung, Distribution, Standorte, Mitarbeitermobilität und den externen Rechenzentren/Clouddienstleistungen) noch zusätzlich erweitern. Wir legen in Sachen Klimaschutz also noch mal eine Schippe drauf!

Und das müssen wir auch. Denn: Unser langfristiges Ziel lautet, unsere CO2-Emissionen von Herstellungs- bis Nutzungsphase auf Netto-Null (also das Reduzieren aller vermeidbaren Emissionen) für Eigen- und Lizenzmarken zu senken. Bis 2031 wollen wir unsere Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Vergleich zu 2021 um 42 Prozent absolut senken. Mehr spannende Infos zu den aktuellen Klimaschutzzielen erfährst du hier.

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So packen wir das Klima an
Unsere nächsten Klima-Schritte

Verantwortungsvoll handeln. So packen wir das Klima an.

So packen wir das Klima an

Unser Anspruch ist immer, durch Vermeidung oder Reduktion von CO2-Emissionen unsere Klimaziele zu erreichen. Bereits 2007 haben wir das Einsparen von CO2 zum Unternehmensziel erklärt. Mit Erfolg: 2020 konnten wir unseren bereinigten CO2-Ausstoß im Vergleich zum Jahr 2006 mehr als halbieren und in Zukunft wollen wir noch mehr CO2 reduzieren!

Gemeinsam mit der Initiative toMOORow, initiiert von der Umweltstiftung Michael Otto und der Succow Stiftung, unterstützen wir intakte Moore zu erhalten und trockene Moore „wiederzuvernässen“. Ab 2024 werden wir voraussichtlich auch für die Wiedervernässung von heimischen Mooren CO2-Zertifikate erhalten. Trockengelegte Moore können je nach bisheriger Nutzung durch eine ebensolche Renaturierung 25 bis 40 Tonnen jährliche CO2-Emissionen pro Hektar einsparen.   


Vermeiden und reduzieren in der Beschaffung 

Unsere Artikel kommen aus aller Welt, viele davon aus Asien. Sie gelangen auf dem Seeweg, über Schienen und Straßen aber auch per Luftfracht in unser Lager. 2022 fielen gut 15 % unserer Gesamtemissionen in der Beschaffung an – wir sehen hier also ein großes Einsparpotenzial: Den Anteil der Luftfracht konnten wir bereits auf unter 2 % senken – eine immense Kraftanstrengung, auf deren Ergebnis wir sehr stolz sind! Darüber hinaus wollen wir durch den Einsatz innovativer, nachhaltiger Biokraftstoffe aus Abfallströmen die CO2-Emissionen unserer Seefracht bis Ende des Geschäftsjahres um 15 % reduzieren.

Das Schiff – Innovative Nachhaltigkeit im Tank

Rund sieben von zehn unserer Artikel transportieren wir in der Beschaffung per Schiff. Im Vergleich zu Luft- und Bahnfracht stößt es am wenigsten CO2 pro transportierte Artikel aus. Doch auch Schiffsdiesel emittiert CO2 und verursacht Luftschadstoffe wie Schwefel-, Stickstoffoxide, Ruß und Feinstaub. Hier liegt also allein aufgrund der schieren Frachtmenge ein großes Potenzial zur CO2-Emissionsreduktion. Aus diesem Grund setzen wir Bio-Kraftstoffe aus Abfallverwertung ein. In GoodShipping als Pionier in Sachen nachhaltige Treibstoffe, haben wir einen innovativen Partner gefunden, um diese auch für OTTO zu nutzen. 

 GoodShipping nutzt für die Betankung von Containerschiffen statt Schweröl einen Biokraftstoffmix aus verschiedenen Abfallströmen (sogenannte „Second Generation“), wie zum Beispiel Altspeiseöl und Fette aus der Lebensmittelproduktion. Diese Biokraftstoffe haben dabei mehrere Vorteile: Zum einen reduzieren sie die CO2-Emissionen gegenüber Schweröl um 80-90 %. Zum anderen entstehen bei ihrem Einsatz­ – anders als beim Schweröl – kaum schädliche Luftschadstoffe. Und darüber hinaus müssen die Schiffe dafür nicht einmal umgerüstet werden. 

Schon im letzten Jahr haben wir die Treibstoffmenge, die für 15% unserer Seefrachtemissionen verantwortlich ist, durch Biokraftstoffe ersetzt. Im Geschäftsjahr 2024/2025 steigern wir diesen Anteil auf 25%. Die Biofuels von GoodShipping werden nach strengen Kriterien durch international anerkannte Zertifizierer für Nachhaltigkeit wie ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) und für Biostoffe wie RSB (Roundtable on Sustainable Biomaterials) geprüft. Dadurch wird auch sichergestellt, dass bereits anfallende Abfallströme genutzt werden und keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion entsteht. Für uns ist das ein erster, wichtiger Schritt hin zu einer grüneren und klimafreundlicheren Containerschifffahrt.

Luftfracht gleich Klimakiller?   

Dass Fliegen umweltschädlich ist, gehört aktuell zu den Top-Themen. Dennoch werden Waren weiter um die ganze Welt geflogen – muss das sein? Im Vergleich zu 2018 haben wir den Luftfrachtanteil bereits mehr als halbiert: Dieser liegt nur noch bei unter 2 % der gesamten Warenbeschaffung. Dennoch wollen wir diesen Anteil weiterhin reduzieren und sogar auf -70 % gegenüber 2018 senken. Schließlich trägt er heute trotzdem noch zu rund 25 % des CO2-Ausstoßes bei.

Warum Bikinis auch mal fliegen müssen   
Der Vorteil des Flugzeugs: Es ist schnell und die Modewelt ist es oftmals auch. Das allein rechtfertigt nicht, dass das Flugzeug als Transportmittel der Wahl auserkoren wird. Dennoch gibt es saisonale Artikel, für die wir auch weiterhin zum Teil auf die Luftfracht setzen (müssen), damit wir schnellstmöglich auf erhöhte Nachfrage – wie im Falle langer heißer Sommer und aktuelle Trends – reagieren können.   

Ein Beispiel: Zum Beginn der Sommersaison füllen wir unser Lager mit den neuen Bikinis. Dann trudeln die ersten Bestellungen ein. Jetzt sehen wir, was die Verkaufsrenner sind, und können die Ware nachbestellen, die besonders gefragt ist. So vermeiden wir eine Überproduktion von Artikeln und können zugleich besser und schneller auf unsere Kund*innen-Bedürfnisse reagieren. Wenn die nachbestellten Bikinis nämlich über den Seeweg kämen, dauerte das mindestens sechs Wochen – und dein Urlaub ist längst vorbei.   

Sobald es für uns politisch vertretbar ist, werden wir jedoch versuchen zeitkritische Sendungen, die zu uns aus asiatischen Ländern importiert werden, per Bahnfracht über die „Neue Seidenstraße“ zu transportieren. Dies ist eine adäquate Alternative zum Transport per Luftfracht im Hinblick auf die Transportlaufzeiten und unter Berücksichtigung nachhaltiger Gesichtspunkte.

Vor der eigenen Haustür aufräumen   

Klimaschutz findet auch bei uns am OTTO-Standort in Hamburg-Bramfeld statt – mit Bezug von hochwertig zertifiziertem Ökostrom bis zur energiesparenden Gebäudetechnik. Erfahre mehr darüber, wie OTTO sich nachhaltig am  Standort  engagiert. Bei OTTO schauen wir aber auch gerne über unseren eigenen Tellerrand hinaus: Durch die von Dr. Michael Otto gegründete  Stiftung KlimaWirtschaft  setzen sich OTTO bzw. die Otto Group gemeinsam mit anderen Unternehmen für Veränderungen im Klimaschutz ein. Wichtig ist, ganzeinheitlich zu denken und sich dennoch darauf zu besinnen, an welchen Stellen wir selbst wirksam sein können.

Unsere nächsten Klima-Schritte

Für den Klimaschutz wollen wir immer besser werden und noch mehr tun. Wir werden beispielsweise prüfen, wie wir Grünstrom in Zukunft stärker nutzen können, um Nutzenphasenemissionen der verkauften Elektrogeräte zu reduzieren. Außerdem möchten wir durch vorausschauende Einkaufsplanung Luftfrachten immer weiter reduzieren und auf den Seeweg oder die Bahn verlagern. Wir setzen auf eine weitere Reduktion der Seefrachtemissionen durch Erhöhung des Einsatzes von Biokraftstoffen und beobachten auch weiterhin, welche nachhaltigen Möglichkeiten es am Markt zukünftig geben wird. Auch am Standort Hamburg werden wir den CO2-Ausstoß weiter senken, beispielsweise durch die Nutzung von 100 % Ökostrom bis 2025. Unser Partner Hermes steigt zunehmend auf Elektromobilität um.  Dienstfahrten oder -reisen haben wir bereits reduziert und nehmen stattdessen virtuelle Termine wahr. Wenn ein persönliches Treffen notwendig ist, dann setzen wir auf klimaschonende Fahrzeuge und auf die Bahn statt aufs Flugzeug. In Zeiten der Digitalisierung werden wir außerdem verstärkt auf Ökostrom bei ausgelagerten Cloud-Dienstleistungen und Rechenzentren achten.

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