Kompost-Beratung

FAQs Kompostieren

 

Wie kompostiere ich richtig?

Organische Garten- und Küchenabfälle sind viel zu schade für die Mülltonne. Landen sie stattdessen im Komposter, entsteht ein ausgezeichnetes Düngematerial, das dem Garten wiederzugeführt wird und dort den Boden deutlich verbessert. Das Kompostieren bietet also gleich zwei Vorteile: deine Pflanzen freuen sich über nährstoffreichen Kompost bzw. Pflanzenerde, und die Mülltonne wird entlastet. Welche verschiedenen Arten des Kompostierens es gibt und wie genau es geht, haben wir in Folgendem für dich zusammengestellt.

 

1. Was passiert eigentlich beim Kompostieren?

Beim Kompostieren bauen Bodenlebewesen unter Einfluss von Luftsauerstoff organisches Material ab. Bei diesem biologischen Prozess des Nährstoffkreislaufs werden neben Kohlendioxid auch wasserlösliche Mineralstoffe freigesetzt, die als Dünger wirken. Ein Teil der bei diesem Abbau entstehenden Zwischenprodukte wird zu Humus umgewandelt. Auf diese Art kann aus Küchen- und Gartenabfällen, Bioabfall und Grünschnitt Kompost erzeugt werden. Das Kompostmaterial eignet sich sowohl zur Verbesserung der Bodeneigenschaften als auch für die Herstellung von Blumenerde. Je nach Nährstoffgehalt kann ausgereifter Kompost als vollwertiger Dünger eingesetzt werden.

 

2. Welcher Kompost ist der richtige für mich?

Großer Garten, kleiner Garten oder nur der Balkon – beim Anlegen eines Komposts spielt der Platz, der dir zur Verfügung steht, eine große Rolle. Darüber hinaus entscheidet der angestrebte Verwendungszweck: Möchtest du dein Schnellkompost als Düngeersatz einsetzen, oder soll eine größere Menge an Reifekompost als Pflanzenerde verwendet werden?

a. Schnellkompost

Schnellkompost ist bereits 6–8 Wochen nach dem Ansetzen anwendungsfertig. Er ist ein ideales Bodenverbesserungsmittel und kann zur Nährstoffversorgung/Düngung der Pflanzen verwendet werden. Er riecht nach Walderde und ist dunkelbraun und krümelig. Die Herstellung von Schnellkompost erfolgt im geschlossenen Schnell- bzw. Thermokomposter.

b. Offener Reifekompost

Der offene Reifekompost hat zwei oder mehrere Kammern und ist meist aus Holzlatten gebaut. Diese werden im unteren Bereich mit lockeren groben Materialien wie Ästen befüllt, auf die Garten- und Küchenabfälle geschichtet werden. Der offene Reifekompost wird mindestens ein Jahr gelagert. Ergebnis ist ein vererdeter Kompost mit weniger Düngewert als der Schnellkompost, der jedoch gut als Pflanzerde für die Aussaat und zur Anzucht junger Pflanzen verwendet werden kann.

 

3. Wie funktioniert das Kompostieren mit dem Schnell-/Thermokomposter?

a. Organische Abfälle kompostieren

1. Grobe und sperrige Gartenabfälle, wie z. B. Baum- und Strauchschnitt, Gemüsestrünke usw. werden zu einer kompostgerechten Größe zerkleinert. Ideal ist hier der Einsatz eines Häckslers.

2. Die zerkleinerten Abfälle werden mit feuchtem, nährstoffreichem Material wie z. B. Rasenschnitt sorgfältig gemischt.

3. Die so entstandene Mischung wird mit einem Kompostiermittel beimpft. Dadurch gelangen alle Mikroorganismen, die zur raschen Kompostierung wichtig sind, in die Mischung.

4. Nach 2–3 Wochen wird der Kompost kräftig mit einer Grabegabel durchgemischt und, falls erforderlich, angefeuchtet. In einer ausgewogenen Materialmischung bleibt die richtige Feuchtigkeit automatisch erhalten.

b. Rasenschnitt kompostieren

·         Rasenschnitt ist sehr nass und wird daher mit holzigem Material gemischt. Dadurch wird die Masse aufgelockert und luftdurchlässig. Gut geeignet ist auch eine Mischung mit trockenem Laub oder Rindenmulch.

·         Nun wird diese Mischung mit einem Kompostierungsmittel versetzt und in den Thermokomposter gefüllt. In der aktiven Phase der Verrottung entstehen hierbei Temperaturen von bis zu 70 Grad.

·         Nach 2–3 Wochen wird die Kompostmasse noch einmal gut umgerührt und bei Bedarf angefeuchtet.

 

4. Wie funktioniert das Kompostieren mit dem offenen Reifekompostsilo?

·         Wähl zum Aufstellen des Silos einen windgeschützten halbschattigen Standort. Der Untergrund darf nicht mit Beton oder anderem Material abgedichtet sein.

·         Nach dem Lockern des Untergrundes füllst du eine erste ca. 20 cm starke Belüftungsschicht aus Baum- und Heckenschnitt in das Silo. Die nächsten Schichten sollten abwechselnd aus nassem und trockenem Material bestehen. Bei zu hoher Feuchtigkeit findet keine ausreichende Durchlüftung statt, die Temperatur sinkt und es besteht dadurch Fäulnisgefahr. Bei zu geringer Feuchtigkeit hingegen ruhen die Mikroorganismen, und der Kompostprozess kommt nicht in Gang.

·         Schichten aus Grünmasse werden mit Steinmehl und Schichten aus Erde mit Algenkalk überpudert. Ein zusätzliches Impfen mit Mikroorganismen beschleunigt den Verrottungsprozess.

·         Eine Abschlussschicht aus Erde, Laub oder Stroh schützt vor Wärmeverlust.

 

5. Was darf auf den Kompost und was nicht?

Generell gehören organische Garten- und Küchenabfälle auf den Kompost. Jedoch gibt es auch Ausnahmen. Kranke Pflanzen, insbesondere von Pilzen befallene Pflanzen, dürfen nicht auf den Kompost. Die Pilzsporen würden im Kompost eine ideale Umgebung zum Überleben und Vermehren finden und durch den Kreislauf wieder in den Garten gelangen. Auch Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen gehören nicht auf den Kompost. Sie sind oft mit Pestiziden belastet und brauchen darüber hinaus viel zu lange, um zu verrotten.

·         Das darf auf den Kompost:

Blumenreste, Baumrinde, Laub, Rasen-, Hecken- und Strauchschnitt, Garten-, Obst und Gemüseabfälle, Kaffee- und Teesatz, Eierschalen, Mist von Stall- und Haustieren, Holzasche, Blumentopferde, Sägemehl, Zeitungspapier (nicht bunt, in Maßen)

·         Das darf nicht auf den Kompost:

Plastik, Steine, Glas, Metall, Knochen und Fleischabfälle, gekochte Essensreste, farbiges und hochglänzendes Papier, Steinkohlenasche, Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen, kranke/befallene Pflanzen, blühendes/samentragendes Unkraut

 

6. Gut gehäckselt ist halb kompostiert

Einige Stoffe müssen vor dem Kompostieren zerkleinert werden, wie z.B. Baumrinde, Gestrüpp und Äste. Diese trockenen Materialien kannst du sehr gut zum Regulieren bei zu viel Feuchtigkeit verwenden. Zum Kompostieren von holzigen, groben Gartenabfällen und wenn größere Bestände an Sträuchern und Bäumen vorhanden sind, ist ein Häcksler das Mittel der Wahl, um diese Gartenreste kompostierbar zu machen. Denn nur ausreichend zerkleinertes Material ermöglicht die zur Verrottung erforderliche hohe Temperatur. Für schnelleres Verrotten hilft es außerdem, dass das Material im Häcksler zerquetscht und zerfasert wird, damit die Mikroorganismen ihre Arbeit effektiver verrichten können.

 

7. Häckselmaterial reduziert Unkrautwachstum

Das Häckselmaterial ist unentbehrlich als Zugabe zum Kompostieren. Wenn große Mengen an Häckselgut anfallen, kannst du dieses auch direkt aus dem Häcksler auf Gartenwege, unter Sträuchern, Stauden usw. aufbringen – das Häckselgut reduziert das Unkrautwachstum nämlich erheblich. Im Laufe der Zeit zersetzt sich dann das Mulchmaterial und lockert die Erde auf. Weiterhin bleibt die Erde unter der Mulchdecke schön feucht, da das Regenwasser zwar durchsickern, aber nicht verdunsten kann. Du kannst das Mulchmaterial auch flächig im Beet verteilen und damit die Erde auflockern. Es wird einfach mit einem Rechen leicht eingearbeitet und kompostiert durch den Erdkontakt sehr schnell.

 

8. Wer hilft mir, wenn ich noch weitere Fragen habe?

Bei Fragen zu unseren Artikeln und unseren Serviceleistungen ist unsere Service-Hotline rund um die Uhr für dich da: 040 - 3603 3350

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