Natürlich braucht es in erster Linie Licht und Wasser, damit es im Garten sprießt und gedeiht. Auch sind in humosen Gartenböden bereits viele wichtige Grundstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium und Spurenelemente enthalten. Bei Nutzpflanzen und Dauerblühern reicht dieser Vorrat jedoch nicht aus. Damit sie in der Wachstumsphase nicht ihre Energie verlieren, benötigen sie zusätzliche Nahrung.

Welche Arten von Dünger es gibt und welche Pflanzen welchen Dünger benötigen, haben wir hier für dich zusammengestellt.

 

I.      Reicht Kompost als Dünger aus?

 

Nicht umsonst heißt es „Kompost ist das Gold des Gärtners“, denn Kompost ist nicht nur Abfallverwerter von Gartenabfällen und pflanzlichen Küchenabfällen, sondern auch bester Dünger und Bodenverbesserer. Kompost ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen, macht Pflanzen robust und verbessert die Bodenstruktur. Die Ausbringung von fertigem Kompost verbessert die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig, und das wiederum macht sich in kräftigen, gesunden Pflanzen bemerkbar. Beachte jedoch, dass einige Pflanzen einen höheren Nährstoffbedarf haben, als ihn Kompost befriedigen kann. Diese Pflanzen brauchen zusätzlich zum Kompost Dünger.

 

II.      Welche Düngersorten gibt es?

 

Nicht jeder hat die Möglichkeit, eigenen Kompost herzustellen. Außerdem reicht Kompost oft nicht aus, um den hohen Nährstoffbedarf vieler Pflanzen vollständig zu decken. In diesem Fall sind gezielte Düngergaben das beste Mittel, um deine Gartenschätze großzuziehen. Bei Dünger wird grundsätzlich zwischen drei Sorten unterschieden:

 

A.     Organische Dünger

Organische Dünger sind eine gute Alternative zu Kompost. Sie werden hauptsächlich aus natürlichen Stoffen auf tierischer oder pflanzlicher Basis hergestellt und enthalten alle wichtigen Nährstoffe. Da sich die Wirkstoffe nur sehr langsam entfalten, solltest du organischen Dünger bereits im Frühjahr dem Boden beimischen. Auf diese Weise steht ihr Langzeitdepot den Pflanzen über Monate zur Verfügung.

 

B.      Mineralische Dünger

Mineralische Dünger sind nach dem Ausbringen ins Beet rasch wirksam und eignen sich insbesondere bei Neupflanzungen. Sie sind wasserlöslich oder bereits flüssig und können mit dem Gießwasser verabreicht werden. Die gelösten Nährstoffe gelangen so schnell an die Wurzeln und stehen der Pflanze umgehend zur Verfügung.

 

C.      Langzeitdünger

Auch mineralische Langzeitdünger verfügen wie die organischen Dünger über ein Langzeitdepot. Mit einer einzigen Gabe im Frühjahr schaffst du deinen Pflanzen je nach Typ bis zu sechs Monate lang eine optimale Nährstoffbasis.

 

III.      Welchen Dünger brauchen anspruchsvolle Dauerblüher und Gemüse?

 

Sommerblumen und Prachtstauden laufen ab Mai langsam zur Höchstform auf. Damit sie nicht bis zum Herbst in überwältigender Fülle blühen, brauchen sie eine gute Nahrungsquelle. Während auf humosen Böden geringere Düngergaben ausreichen, sind sie an mageren, sandigen Standorten auf intensiveres Düngen angewiesen. Mit einer organischen oder mineralischen Langzeitdüngergabe im Frühling hälst du deine Pflanzen die Saison über bei Blütenlaune. Besonders hungrig sind Dauerblüher und die so genannten Starkzehrer unter den Gemüsepflanzen. Sie benötigen regelmäßig schnellwirksame Volldünger, auch NPK-Dünger – sie emthalten Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) – genannt.

 

A.     Sommerblumen und Stauden

Beginnt die Blütensaison, sind die Dauerblüher im Beet an Attraktivität und Vielseitigkeit kaum zu übertreffen. Frische, nährstoffreiche und durchlässige Böden sind für viele Beetpflanzen die beste Voraussetzung, um gut zu wachsen. Doch auch Extremstandorte, die zu nass oder zu nährstoffarm sind, können durch das Beimengen von Pflanzerde, Kalk und Düngergaben aufgebessert werden. Ein spezieller Stauden- oder auch Garten-Langzeitdünger gibt deinen Pflanzen Widerstandskraft und fördert eine lang anhaltende Blütenpracht und gibt ihnen ausreichend Energie für eine gesunde Entwicklung.

 

B.      Gemüse

Je nach Nährstoffbedarf wird Gemüse in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer eingeteilt. Letztere sind anspruchslos und kommen mit Kompost als Grundversorgung aus. MitteIzehrer solltest du zusätzlich einmal im Jahr mit Langzeitdünger oder mehrmaligen organischen Düngergaben versorgen. Die „Vielfresser“ unter den Gemüsen brauchen während der ganzen Wachstumsphase reichlich Energie durch häufige, sofort wirksame Düngergaben.

Schwachzehrer: Erbsen, Bohnen, Möhren

Mittelzehrer: Zwiebel, Tomate, Paprika

Starkzehrer: Kohl, Kartoffeln, Gurken

 

C.      Beeren & Kernobst

In puncto Pflege machen Obstgehölze und Beerensträucher wenig Arbeit, wenn sie am richtigen Standort stehen, das heißt, wenn die Lichtverhältnisse passen und die Pflanzen nicht zu dicht stehen. Fast alle Arten bevorzugen durchlässige, humose Böden. Spezielle Dünger, wie zum Beispiel Beeren-Langzeitdünger, sind genau auf die Bedürfnisse der Obstsorten abgestimmt und gleichen auch den Nährstoffhaushalt auf weniger geeigneten Böden sehr gut aus. Darüber hinaus ist eine gute Wasserversorgung entscheidend für die Fruchtbarkeit – insbesondere in der Anwachsphase nach dem Pflanzen und während langer Hitzeperioden in der Sommerzeit.

 

IV.      Braucht mein genügsamer Buchsbaum auch Dünger?

 

Keine andere immergrüne Pflanze lässt sich so viel gefallen wie der Buchsbaum. An nahezu allen Standorten – außer in praller Sonne und auf zu trockenen Böden – fühlt er sich zu Hause und kommt durch häufigen Rückschnitt erst so richtig In Fahrt. Aber sowohl im Beet als auch in Kübeln benötigt der Buchsbaum eine gewisse Pflege. Färben sich die Blätter gelb, können Frostschäden oder Trockenheit die Ursache sein, doch meist lässt sich dieses Symptom auf Nährstoffmangel zurückführen. Eine regelmäßige Düngung im Frühjahr mit Buchsbaum-Langzeitdünger versorgt die Pflanzen übers Jahr mit allen wichtigen Haupt- und Spurennährstoffen. Blattwuchs und Wurzelbildung werden gut sechs Monate gefördert.

 

 

V.      Welchen Dünger nehme ich für meine wählerischen Zierpflanzen?

 

Einige Pflanzen, zum Beispiel Ziersträucher wie Rhododendren, Hortensien oder Rosen, benötigen eine spezielle Nährstoffformel. Weder ein guter, nährstoffreicher Boden noch ein Universaldünger können diese Bedürfnisse vollkommen abdecken. Hier solltest du zum Spezialdünger greifen.

 

A.     Rosen

Mit ihren vielfältigen Blütenfarben und ihrem zarten Duft sorgen Rosen im Garten für sinnliches Flair. Doch bevor man sich von den vielen traumhaften Sorten verzaubern lässt, sollte man sich über die richtige Pflege und den passenden Standort Gedanken machen. Rosen sind nämlich Tiefwurzler und stellen besondere Ansprüche an den Boden. Damit die edlen Pflanzen gesund und schön heranwachsen, benötigen sie viel Sonne und tief gelockerte, lehmige, humose und nahrhafte Böden mit gutem Wasserabzug. Der pH-Wert sollte neutral bis schwach alkalisch sein.

Bei guter Bodenvorbereitung dürfen Rosen im 1. Jahr nach der Pflanzung nicht gedüngt werden, damit sie gut einwurzeln. Da organischer Dünger und Kompost erst nach einiger Zeit wirksam werden, können sie schon im Spätherbst/Winter gegeben werden. So wird das Bodenleben positiv beeinflusst und der Boden humoser.

Spezielle Rosendünger solltest du im März/April mit Austrieb der Knospen und im Juli nach dem ersten Blütenflor leicht in den Boden einarbeiten. Bei trockenem Wetter solltest du die Rosen vor und nach dem Düngen kräftig wässern, damit sich die Nährstoffe lösen. Rosendünger enthalten viel Eisen, was einem Vergilben der Blätter vorbeugt. Für Topfrosen sind Flüssigdünger optimal, da der Dünger mit dem Gießwasser ausgebracht wird. Sie wirken schnell, man muss im Sommer aber mindestens alle zwei Wochen nachdüngen. Wichtig: Ab Juli darf kein stickstoffhaltiger Dünger mehr gegeben werden, da die Rosentriebe sonst nicht richtig ausreifen können und frostgefährdet sind.

Für einen guten Start von Beetrosen sorgen mineralische Rosendünger in Granulatform. Sie werden Anfang April gestreut. Im Juni zur Blütezeit und spätestens Ende Juli muss der Vorgang wiederholt werden. Wichtig ist, alle Rosen im August noch einmal kalibetont zu düngen, damit die Triebe im Winter aushärten.

 

B.      Azaleen & Rhododendren

Von Natur aus benötigen Rhododendren und Azaleen saure, humose Substrate, um zu gedeihen. Doch seit einigen Jahren gibt es robuste, kalktolerante Arten, so genannte Inkarho-Sorten, die auch auf normalem Gartenboden gut zurechtkommen. Stimmen die Bodenverhältnisse, benötigen Rhododendren nur wenig Pflege. Zum Gießen eignet sich aufgefangenes Regenwasser ideal, und mit Rhododendren-Langzeitdünger zur Blüte sind die Pflanzen rundum versorgt. Dieser fördert die gesunde Wuchsfreudigkeit bei Rhododendren, Azaleen und Beerensträuchern.