Blattläuse, Schnecken und Co. können im Garten ordentlich Schaden anrichten. Um deine Pflanzen zu retten, solltest du allerdings nicht gleich zur Chemiekeule greifen. Wir zeigen dir unterschiedliche Möglichkeiten, wie du die Schädlinge natürlich bekämpfen und einem erneuten Befall vorbeugen kannst.

Obst und Gemüse anpflanzen hat viele Vorteile: Die eigene Ernte hat keine langen Transportwege auf der Schale, schmeckt meist frischer, es macht Spaß ihr beim Wachsen zuzusehen und sie ist obendrein gesund. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen mit dem Gärtnern beginnen. Das Einzige, was das Gartenvergnügen hin und wieder durchkreuzt, sind Schädlinge. Und davon gibt es leider jede Menge: Ob Blattläuse, Schnecken, Ameisen, Pilze oder Käfer – sie alle ernähren sich gerne von Pflanzen und zerstören sie auf diese Weise. Doch zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, die unbeliebten Besucher aus dem Garten zu vertreiben. Mechanische Barrieren wie Netze oder Vliese, aber auch spezielle Kunststoffzäune verwehren vielen Schädlingen den Zugang zu den Pflanzen. Auch Hochbeete sind eine praktische Option, um zumindest kriechende Plagegeister fernzuhalten. Doch es gibt auch eine Reihe an anderen Möglichkeiten, mit denen du Schädlinge natürlich bekämpfen kannst. Wir zeigen dir, wie du deine Pflanzen bestmöglich und ganz ohne Chemie schützt.
Schädlinge erkennen, bestimmen, bekämpfen:
- Clever gärtnern: Diese Pflanzen mögen Schädlinge gar nicht
- Nützlinge vs. Schädlinge – so vertreibst du ungebetene Gäste
- Schädlinge im Garten natürlich bekämpfen – mit diesen Hausmitteln gelingt es dir
- Fazit: Schädlinge bekämpfen funktioniert hervorragend mit Pflanzen, Nützlingen und Hausmitteln
Clever gärtnern: Diese Pflanzen mögen Schädlinge gar nicht

Pflanzen vor Schädlingen schützen, indem man noch mehr Pflanzen anbaut? Klingt paradox, aber funktioniert. Denn so gerne die Schädlinge viele deiner Pflanzen mögen – einige schmecken ihnen überhaupt nicht. Und die solltest du unbedingt kennen, um sie bei deiner Gartengestaltung nicht zu vergessen. Unverträglich für Schädlinge sind vor allem Farne, Gräser und pelzige Blattpflanzen wie zum Beispiel Maiglöckchen oder Nelken. Pflanze diese an den Rändern deiner Beete, um Nacktschnecken fernzuhalten. Auch stark riechende Gartenkräuter, darunter Thymian und Rosmarin, sind gute Nachbarn im Beet, die Schnecken gar nicht vertragen. Auf diese Weise kannst du einen der unbeliebtesten Gäste in deinem Garten auf natürlichem Wege in die Flucht schlagen. Spezial-Tipp: Streue Sägespäne um deine Pflanzen herum, Schnecken werden diese Barriere in der Regel nicht überqueren.
Auch mit Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, kannst du Schädlinge im Garten natürlich bekämpfen: Lavendel, Salbei und Zwiebel vertreiben Blattläuse. Pflanze zum Beispiel einfach etwas Lavendel zwischen deine Rosen oder andere Blumen, um sie zu schützen. Auch Kapuzinerkresse und Bohnenkraut sind wertvolle Pflanzen, um Blattläuse fernzuhalten. Sie eignen sich insbesondere zum Schutz von Obstbäumen und Gemüsestauden. Wie auch viele Menschen, mögen Blattläuse und Wühlmäuse den Geruch von Knoblauch nicht. Hier reicht es meist schon, wenn du eine geschälte Knoblauchzehe, bis sie fast vollständig bedeckt ist, in die Erde steckst. Bei starkem Befall kannst du auch einen Knoblauch-Sud herstellen, indem du 1-2 Zehen mit heißem Wasser übergießt und für eine Stunde stehen lässt. Anschließend kannst du die Stücke herausnehmen, die Flüssigkeit in eine Sprühflasche füllen und die Schädlinge bekämpfen.
Kartoffelkäfer und Ameisen – hartnäckige Schädlinge natürlich bekämpfen
Etwas schwerer zu vertreiben sind Kartoffelkäfer, die gerne Schaden an Nachtschattengewächsen, wie Tomaten, Paprika oder Kartoffeln anrichten. Du solltest sie frühzeitig bekämpfen, denn sie vermehren sich rasant. Wenn du sie nicht gerade einzeln absammeln möchtest, solltest du in deinem Beet Meerrettich anpflanzen. Aber Achtung: Meerrettich wuchert schnell, verwende deshalb am besten eine Wurzelsperre. Alternativ kannst du auch hier einen natürlichen Pflanzen-Sud herstellen. Dafür brauchst du 200 g frischen oder getrockneten Meerrettich, den du mit ca. 10 Litern Wasser übergießt. Das Gemisch wird einige Tage in die Sonne gestellt. Anschließend kannst du deine befallenen Pflanzen besprühen. Auch bislang gesunde Pflanzen kannst du mit der Jauche präventiv einsprühen, damit Kartoffelkäfer gar nicht erst den Weg dorthin finden. Ameisen solltest du nur bekämpfen, wenn sie tatsächlich zur Plage werden. Andernfalls sind sie nämlich wichtige Nützlinge in deinem Garten, da sie unter anderem Unkrautsamen wegtragen und dir damit lästige Gartenarbeit abnehmen. Werden es zu viele kleine Helferlein, kannst du sie mit mediterranen Kräutern wie Thymian, Majoran oder Lavendel vertreiben.
Nützlinge vs. Schädlinge – so vertreibst du ungebetene Gäste

Nicht nur Pflanzen, sondern auch verschiedene Insekten, Käfer und Würmer helfen dir, Schädlinge zu bekämpfen. Diese sogenannten Nützlinge solltest du fördern. Zur Leibspeise von Igeln und Vögeln gehören zum Beispiel Schnecken. Nebenbei räumen sie deinen Garten auf, indem sie liegengebliebenes Fallobst wegknabbern. Damit sich die Nützlinge wohlfühlen, solltest du einen möglichst nachhaltigen Garten gestalten: Kehre Laub nicht direkt zusammen, denn hier finden Igel Unterschlupf. Amsel, Elster und Co. kannst du anlocken, indem du ein Futterhaus für Vögel baust.
Sehr effizient, wenn auch meistens unsichtbar, sind Raubmilben. Sie sind wahre Meister darin, verschiedene Schädlinge im Garten natürlich zu bekämpfen. Sie fressen unter anderem Spinn- und Kräuselmilben, die gerne Gurken- oder Bohnenblätter befallen. Auch an Obstbäumen hinterlassen sie Spuren. Raubmilben kannst du im Internet bestellen oder mit Gips und Aktivkohle selbst züchten. Einsetzen solltest du sie bereits im Frühjahr, wenn die Spinnmilben aus dem Winterschlaf erwachen, sodass diese sich gar nicht erst ausbreiten können.
Tierische Helfer fördern, um Schädlinge zu bekämpfen
Für Ärger im Garten sorgen häufig Blattläuse. Doch auch hier gibt es Nützlinge, mit deren Hilfe du die kleinen Schädlinge natürlich bekämpfen kannst. Feinde der Blattläuse sind unter anderem Marienkäfer. Eine Marienkäfer-Larve kann täglich mehr als 100 Blattläuse vertilgen – Grund genug, die gepunkteten Glücksbringer in deinen Garten zu locken. Das funktioniert, indem du Fenchel, Dill, Schnittlauch oder Minze pflanzt. Marienkäfer ernähren sich gerne von den Pollen dieser Kräuter. Aber auch die Pollen von Ringelblumen, Löwenzahn oder Klatschmohn stehen auf ihrem Speiseplan.
Auch Schlupfwespen nehmen sich sämtlichen Pflanzenläusen an, darunter Blattläuse, Schildläuse und weiße Fliegen. Sie werden deshalb gerne im Garten oder auch im Gewächshaus eingesetzt. Besonders wohl fühlen sich die Nützlinge überall dort, wo es Nektar, Honigtau und Blütenpollen zu verspeisen gibt. Deshalb kannst du sie ganz einfach anlocken, indem du in deinem Garten Doldenblütler (z. B. Disteln, Liebstöckel, Dill) pflanzt. Zudem solltest du ihnen einen Wohnraum anbieten: Bohre in einen Holzstamm einige kleine Löcher und stelle ihn in deinen Garten. Dort können sich Schlupfwespen ansiedeln, um später loszuziehen und die Schädlinge zu bekämpfen.
Schädlinge im Garten natürlich bekämpfen – mit diesen Hausmitteln gelingt es dir

Neben Pflanzen und tierischen Nützlingen kannst du Schädlinge im Garten auch mit einfachen Hausmitteln bekämpfen. Die unbeliebten Blattläuse lassen sich mit Seifenlösung vertreiben. Mische einfach zwei Teelöffel Schmierseife mit einem Liter Wasser und besprühe deine Pflanzen an den betroffenen Stellen. Auch weiße Fliegen kannst du auf diese Weise fernhalten. Alternativ kannst du die Schädlinge mit Spülmittel bekämpfen. Außerdem hilfreich gegen Blattläuse: starker Kaffee. Lasse den gekochten Kaffee abkühlen und fülle ihn in eine Sprühflasche. Auch mit Kaffeesatz kannst du die Schädlinge natürlich bekämpfen, indem du diesen großflächig auf der Erde der Pflanzen verteilst – sehr effektiv, um auch Kartoffelkäfer fernzuhalten. Das Küchenkraut Oregano eignet sich ebenfalls hervorragend, um Blattläuse zu vernichten. Aus 100 g frischem Oregano, den du mit kochendem Wasser aufgießt und eine Weile ziehen lässt, kannst du einen Sud herstellen. Diesen im Verhältnis 3:1 mit Wasser verdünnen und gegen die Schädlinge ausbringen.
Schädlinge mit Milch bekämpfen
Eine der häufigsten Pilzkrankheiten, von denen Pflanzen im Garten betroffen sind, ist Mehltau. Er kommt überwiegend an Rosen, Apfelbäumen, Karotten und Schwarzwurzeln vor. Du erkennst ihn an dem mehligen Belag auf der Oberseite der Blätter. Möchtest du diesen Schädling im Garten natürlich bekämpfen, solltest du in den Kühlschrank greifen: Milch ist ein wirksames Hausmittel gegen Mehltau. Die darin enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen den Pilz; das Natriumphosphat stärkt zusätzlich die Abwehrkräfte deiner Pflanzen. Am besten geeignet ist frische Milch oder Rohmilch direkt vom Bauern. Verdünne die Milch im Verhältnis 1:8 mit Wasser und sprühe sie – je nach Schädlingsbefall – bis zu zweimal wöchentlich auf deine Pflanzen.
In Balkonkästen oder Blumentöpfen halten sich hingegen Ameisen gerne auf. Hier hilft Vaseline: Reibe die Töpfe damit ein, die Ameisen werden nicht mehr empor krabbeln können. Zusätzlich kannst du auch Zitronenschalen verteilen. Deren Geruch mögen die Insekten nämlich gar nicht. So kannst du die Schädlinge natürlich bekämpfen, ohne sie direkt zu vernichten. Apropos Töpfe: Hier bilden sich oft Algen, die dafür sorgen, dass die Töpfe nicht mehr schön aussehen. Eine nachhaltige Lösung für dieses Problem ist Kartoffelwasser. Nutze das Wasser, in welchem du deine Kartoffeln gekocht hast einfach zum Putzen der Algenbeläge.
Doch nicht nur deine Pflanzen, sondern auch dich selbst solltest du schützen, wenn du viel und gerne im Garten oder im Wald unterwegs bist. Reibe deine Haut mit Kokosöl aus dem Supermarkt ein, um Zecken fernzuhalten. Auch Hunde oder andere Haustiere kannst du mit dem Öl einschmieren und vor Ungeziefer schützen. Nebenbei ist das eine angenehme Pflege für die Haut.
Fazit: Schädlinge bekämpfen funktioniert hervorragend mit Pflanzen, Nützlingen und Hausmitteln

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du Schädlinge natürlich bekämpfen kannst. Mit den richtigen Pflanzen und der Förderung von Nützlingen gelingt es dir, deinen Garten naturnah zu gestalten und ihn vor ungebetenen Gästen zu schützen. Statt deinen Gemüsegarten mit chemischen Mitteln zu vergiften, solltest du dich auf die natürlichen Feinde deiner Schädlinge konzentrieren. Pflanze gezielt stark riechende Kräuter, um Schnecken von Pflanzen fernzuhalten. Fördere Nützlinge wie Raubmilben und Schlupfwespen, um Pflanzenläuse zu vernichten. Auch mit Hausmitteln wie Seife oder Milch kannst du deinen Garten vor Schädlingen schützen. Grundsätzlich solltest du darauf achten, deine Pflanzen regelmäßig mit Wasser abzuduschen. So kannst du bereits viele kleine Tierchen abspülen. Stark befallene Triebspitzen solltest du abschneiden. Und weil Vorsorge sowieso immer besser ist als Nachsorge: Achte beim Pflanzenkauf darauf, besonders robuste Sorten zu wählen. So verringerst du die Wahrscheinlichkeit, ständig Schädlinge bekämpfen zu müssen.
Keine Kommentare vorhanden.