Manche Gemüsesorten brauchen eine Art Stütze, um in die Höhe wachsen zu können. Hier erfährst du, wie du eine Rankhilfe ganz einfach selber bauen kannst.

Schon seit ein paar Wochen wachsen die ersten Gemüsepflänzchen in Anzuchttöpfen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus, aber auch die Aussaat im Freien beginnt mit den ersten Sorten. Im Garten wird daher fleißig geackert, damit die Kleinen die besten Bedingungen für ein optimales Wachstum vorfinden. Für einige kletternde Gemüsesorten wie Erbsen, Bohnen oder Gurken sind Rankhilfen unerlässlich, um sich lange an den Pflanzen erfreuen und eine reiche Ernte einfahren zu können. Manche Erbsen- und Bohnensorten hangeln sich nur einen Meter empor, andere wachsen einem schnell bis über den Kopf und erreichen eine Wuchshöhe von gut zwei Metern. Wir möchten diesen Sorten ausreichend Platz bieten, sich auszubreiten und sie mit einer Rankhilfe vorm Umfallen bewahren.
Rankhilfe selber bauen:
Gartenplanung & Ideen

Abgesehen vom praktischen Nutzen können Rankhilfen auch als Gestaltungselement in die Gartenplanung einfließen. Als lebendige vertikale Ebene schaffen sie Sichtschutz oder können als „Raumteiler“ dienen. Bei der Planung für unsere Gestaltungsideen schauen wir als erstes, welche Gegebenheiten wir bereits im Garten vorfinden. In der letzten Saison wuchsen unsere Einlegegurken zum Beispiel einfach am Gartenzaun empor und brauchten damit gar keine zusätzliche Kletterhilfe. Toll ist es auch, die rankenden Gemüsesorten an anderen stabilen Pflanzen hinaufklettern zu lassen. Eine alte indianische Mischkultur, die Milpa, ist ein wunderbares Beispiel dafür. Hier kombiniert man Mais, der in die Höhe wächst, mit Kletterbohnen, die am Mais empor ranken können und Kürbis, der den Boden des Beetes beschattet und damit vor zu viel Verdunstung schützt. Damit benötigt man keine zusätzlichen Materialien. Wenn man gezielt ein Gerüst bauen möchte, kann man aber auch gut mit Materialien arbeiten, die sonst keine Verwendung mehr finden würden. Alte Holzpaletten können zum Beispiel gegeneinander gelehnt ein stabiles Klettergerüst für schwere Rankpflanzen, wie Kürbisse oder Melonen, bieten.
Rankhilfe-DIY: Schritt für Schritt

In dieser Gartensaison war es uns wichtig, den besonders hoch wachsenden Erbsensorten genug Raum zum Klettern zu bieten. Außerdem sollte die Kletterhilfe für eine große Anzahl an Pflanzen so wenig wie möglich Platz im Beet beanspruchen. Und der letzte Punkt, der in unsere Überlegungen einfloss, war eine gewisse Variabilität des Gerüstes. So sind wir auf eine Kombination aus Haselruten aus unserem Garten und einem gespannten Jutenetz gekommen. Das Gerüst lässt sich nach der Saison wieder auseinandernehmen, platzsparend verstauen und in der nächsten Saison ohne Probleme an anderer Stelle wieder aufbauen. Dabei kann es in Form und Größe beliebig abgewandelt werden, je nachdem, wie wir die Ruten zusammenstecken. Das gibt uns immer wieder neue Gestaltungsmöglichkeiten mit ein und denselben Materialien.
Für die etwa 3,50 m lange und 1,60 m hohe Rankhilfe brauchst du:

- Axt oder Messer
- 6 Haselruten in 2 Meter Länge (etwa 3 Zentimeter Durchmesser)
- 3 Haselruten in 3,5 Meter Länge (etwa 3 Zentimeter Durchmesser)
- Jutegarn
- Ranknetz aus Jute
Nützliche Helfer findest du auch auf otto.de:
Und so geht’s:

Schritt 1: Jeweils eine Seite von den sechs 2-Meter-Haselruten wird mit einer Axt angespitzt, damit sie sich gut in den Boden schlagen lassen. An einem Ende des Beetes werden jeweils zwei Ruten in einem Abstand von 40 Zentimetern so in den Boden geschlagen, dass sie sich am oberen Rand etwa 10 Zentimeter überkreuzen.

Schritt 2: Jetzt werden sie mit Jutegarn fest verbunden. Am anderen Ende und in der Mitte des Beetes wird genauso verfahren. Damit steht bereits das Grundgerüst von etwa 1,60 Meter Höhe. Eine der 3,50 Meter langen Ruten wird nun in die, am oberen Ende entstandenen, Gabelungen gelegt und mit etwas Jutegarn an den Stützen festgebunden. Auf beiden Seiten der Stützen werden dann im unteren Teil die übrigen beiden 3,50 Meter langen Haselruten festgebunden. Nun könnte man Jutegarn einfach im Abstand der Erbsen von oben nach unten oder in einem Muster nach Belieben spannen.

Schritt 3: Wir haben es uns noch einfacher gemacht und 4 fertig geknüpfte Ranknetze gekauft, die wir am Gerüst festgebunden bzw. schon vorher auf die Haselruten aufgefädelt haben. Am Ende kommt so ein Klettergerüst über die ganze Beetlänge heraus. Alternativ könnte man die 2 Meter langen Haselruten auch in einem Kreis in den Boden schlagen, alle oberen Enden zu einem Tipi zusammenbinden und das Ranknetz rundherum festbinden. Eine Öffnung zwischen zwei Ruten wäre der Eingang zu dem kleinen, bewachsenen Zelt. Ein tolles Versteck für Kinder!

Fertig ist die selbst gebaute Kletterhilfe für Pflanzen!
Übrigens ziehen wir gerne schon einige Markerbsen in Anzuchttöpfen vor. Wir setzen sie mit etwas Abstand ins Beet, damit wir dazwischen Zuckerschoten oder andere Erbsensorten direkt in die Reihe säen können.

Das hat den Vorteil, dass wir die Erntezeit etwas in die Länge strecken können, um die vielen Erbsen nicht zeitgleich verarbeiten zu müssen.
Fazit

Rankhilfen helfen nicht nur den Kletterpflanzen beim wachsen, sondern sind auch ein echtes Upgrade für jeden Garten und lockern das Bild als Sichtschutz auf, vor allem wenn die kleinen Pflanzen im Sommer groß gewachsen sind und man dadurch einen natürlich begrünten „Raumteiler“ hat!
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