Es ist kurz vor sieben, der Wecker reißt dich aus dem Schlaf. Jetzt schnell duschen, fertig machen und auf dem Weg zur Arbeit was vom Bäcker holen. Wenn genau so dein Morgen aussieht, wird es Zeit für eine Veränderung.

Eine Morgenroutine ist ein, sich täglich wiederholender Ablauf, mit dem du von Mal zu Mal gelassener und ausgeglichener wirst. Solltest du also zu den Personen gehören, die gerne mal durchs Leben hetzen, ist eine Routine genau das richtige zu mehr Achtsamkeit. Zudem sind wir Menschen Gewohnheitstiere, die durch feste Routinen mehr Sicherheit gewinnen. Das wirkt sich nicht nur auf das eigene Wohlbefinden aus, sondern hat auch eine positive Wirkung auf andere. Ein gelassener Mensch strahlt Gelassenheit aus.
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Die Morgenroutine Dinacharya

Im Ayurveda bezeichnet man die morgendliche Routine Dinacharya. Es geht darum, den Alltag an den, von der Natur vorgegeben Zyklus anzupassen. Das bringt den menschlichen Organismus in Einklang mit der Natur.
Früh aufstehen

Ab jetzt stellen wir uns den Wecker so, dass wir kurz vor Sonnenaufgang aufstehen. Dies ist die optimale Zeit, um in den Tag zu starten. Natürlich dauert es eine Weile, sich diese Routine anzugewöhnen und besonders Langschläfer leiden anfangs wahrscheinlich sehr darunter. Wenn sich diese Gewohnheit aber erstmal eingeprägt hat, kann man gerade in den Morgenstunden wahnsinnig viel wertvolle Zeit dazugewinnen. Hal Elrod schreibt in seinem Buch Miracle Morning, wie frühes Aufstehen sein Leben positiv verändert hat und was wir in den Morgenstunden alles tun können.
Das morgendliche Pflegeritual

Die Morgenhygiene im Ayurveda hat etwas mit Selbstliebe zu tun: man gönnt sich Ruhe und Zeit, um den Körper sanft auf den Tag vorzubereiten. Dazu gehört die Reinigung von Nase, Zunge und Mundbereich. Beim sogenannten Ölziehen werden Giftstoffe mit einen Schluck Pflanzenöl (es geht auch Kokosöl) aus dem Mund gespült. Die alternative Heilmedizin besagt, dass sich die Entgiftung nicht nur auf die Mundflora auswirkt, sondern den ganzen Körper reinigt.

Als nächstes widmet man sich der Nase. Mit ein wenig gesalzenem, lauwarmen Wasser, werden die Nasenkanäle und Nebenhöhlen ausgespült. In Yoga-Läden findest du Nasenspülkännchen, damit kannst du das Wasser in deine Nase laufen lassen. Der Zungenbelag wird mit einem Schaber (gibt es ebenfalls im Yoga-Laden) abgekratzt und dadurch von Bakterien befreit. Trinke anschließend ein abgekochtes Glas Wasser. Dann folgt für ca. zehn Minuten eine Selbstmassage des Körpers mit Sesam- oder Kokosöl, die die Gesundheit und Jugendlichkeit fördert.
Geistige Pflege durch Meditation

Nach der körperlichen Reinigung folgt die geistige: Früh am Morgen ist der beste Zeitpunkt, um sich von negativen Gedanken zu befreien und mit positiven Affirmationen in den Tag zu starten. Du wirst merken, wie sich dein Bewusstsein von Tag zu Tag verändert, solltest du die morgendliche Meditation für einen längeren Zeitraum beibehalten. Nun ist der Geist klar und du bist ganz bei dir selbst. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um in dich hinein zu horchen und dir Vorsätze für den Tag aufzuschreiben. Du kannst auch den Morgen mit kreativem Schreiben beginnen und einfach notieren, was dir in den Sinn kommt. Schreibe dir zum Schluss Dinge auf, für die du dankbar bist.
Frühstück für Körper und Geist

Im ayurvedischen Morgenritual folgt nun das Frühstück, idealerweise zwischen 7:00 und 9:00 Uhr. Dieses sollte für den Magen leicht bekömmlich sein. Ein warmer Getreidebrei mit Gewürzen und gegartem Obst ist ideal um in Schwung zu kommen und den Körper von innen zu wärmen.
Fazit zur Morgenroutine

Dinacharya mag ein wenig aufwendiger sein, dennoch lohnt es, die Zeit in sich zu investieren, um den Tag und dessen Herausforderungen besser meistern zu können. Du wirst sehen, auch wenn es anfangs schwer fällt, wie sehr eine Morgenroutine dein Leben verändern kann. Und wie Yogi Bhajan so schön sagt:
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