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Tech-Jobs bei OTTO: Von der Kunst des Entwickelns
Technologie

Tech-Jobs bei OTTO: Von der Kunst des Entwickelns

Roman lebt seine Kreativität nicht nur in seiner Band aus, sondern auch als Professional Software Developer

Autorin Elena Rasmussen Lesedauer: 4 Minuten
Für Roman Lamsal besteht die Kunst des Programmierens darin, einen Mehrwert für den Nutzer zu schaffen. Im Interview erklärt er, warum ihm das so wichtig ist – und weshalb er Süddeutschland den Rücken gekehrt hat

Erstmal zu dir, Roman: Warum bist du ganz aus dem Süden Deutschlands fast 900 Kilometer weit nach Hamburg gekommen?

Gute Frage! Ursprünglich komme ich aus dem Raum Freiburg und habe in Konstanz Informatik studiert. Anschließend wollte ich mir dort in der Nähe etwas suchen, habe aber nichts gefunden, was mir gefällt – und Hamburg hat es mir einfach angetan – besser als irgendwo im Süden zu bleiben. Jetzt wohne ich seit zwei Jahren in Barmbek, im Nordosten Hamburgs.

Hast du dich gut eingelebt?

Auf jeden Fall. Hamburg ist eine tolle Stadt, der Freizeitwert ist hoch. Die Mieten zwar ebenfalls, aber das ist eine andere Geschichte.

Apropos Freizeit: Was machst du am liebsten, wenn du nicht im Büro bist?

Ich singe in einer Band namens Træson. Genau genommen ist das eine OTTO-Band, die ich vor knapp einem halben Jahr gemeinsam mit anderen Kolleg*innen gegründet habe. Dafür treffen wir uns einmal die Woche im Proberaum. Noch hatten wir zwar keine Auftritte, aber wir arbeiten gerade an eigenen Songs.

Ich habe mich lange dagegen gewehrt auch beruflich in die Technikbranche zu gehen. Das war mir irgendwie zu naheliegend.

Roman Lamsal

Im Vorgespräch hast du uns verraten, dass Du ziemlich technikbegeistert bist. Wie bist du zum Techie geworden?

Das liegt wohl an meinem Vater, der hatte in seinem Büro viele PCs, auf denen ich immer gespielt habe. Da habe ich mich schon gerne mit Technik auseinandergesetzt. Außerdem ist in dem Dorf, wo ich großgeworden bin, nicht viel los, außer vielleicht mal eine LAN-Party. Trotzdem habe ich mich lange dagegen gewehrt auch beruflich in die Technikbranche zu gehen. Das war mir irgendwie zu naheliegend und ich hatte wohl auch Angst in dem Bereich zu versagen. Nach dem Abitur war Informatik dann aber doch die offensichtliche und richtige Lösung für mich.

Beschäftigst du dich auch privat gerne mit Technik?

Absolut.Ich nehme zum Beispiel gerne an Hackathons teil, zuletzt an einem von OTTO. Da haben wir uns 48 Stunden lang zusammengetan und in einer Gruppe versucht eine Lösung für ein Problem zu finden. In kürzester Zeit haben wir gemeinsam Projekte und neue Anwendungen entwickelt.

Hast du ein Vorbild oder jemandem aus dem Tech-Bereich, der dich inspiriert?

Ein Vorbild nicht wirklich, aber Uncle Bob, beziehungsweise Robert Martin, finde ich sehr cool, weil er verstanden hat, dass das Programmieren bei der Softwareentwicklung gar nicht so schwierig ist. Viel komplexer ist es zu erkennen, was die jeweiligen Anwender*innen haben möchten, also etwa der Fachbereich oder auch die Kund*innen. Das ist eine Kunst für sich und macht es für mich aus, ein Entwickler zu sein: darauf hinzuarbeiten, dass man einen Mehrwert für jemand anderes schafft. Uncle Bob achtet darauf, dass Entwickler*innen stolz auf ihre Arbeit sind. Ich produziere etwas, wovon andere wirklich etwas haben.

Wenn wir mal deinen aktuellen Job betrachten: Was hat dich zu OTTO verschlagen?

Eigentlich bin ich eher zufällig bei OTTO gelandet. Ich hatte mich erst im E-Commerce-Bereich beworben, wurde da aber abgelehnt, weil die Stelle nicht optimal zu mir gepasst hat. Trotzdem fanden die Recruiter*innen mich anscheinend ganz cool und haben mir dann zwei Wochen später einen Job als Entwickler angeboten. Und plötzlich war ich in Hamburg.

Du bist jetzt als Professional Software Developer angestellt. Was machst du da genau?

Ich finde es richtig gut unsere Ergebnisse am Ende zu sehen und zu erkennen, was wir durch die vielen Tagesaufgaben letztendlich für einen großen Fortschritt erzielt haben.

Roman Lamsal

Gemeinsam mit meinem Team entwickle ich neue oder optimierte Features für unseren Onlineshop otto.de oder auch komplette Softwarepakete. Wir versuchen unsere Aufgaben dabei immer so aufzuteilen, dass sie innerhalb eines Tages zu schaffen sind. Ein Feature auf unserer Website zu bauen ist ein klassisches Beispiel für so eine Tagesaufgabe. Also zu programmieren, dass ein bestimmter Knopf auf der Website rot leuchtet, wenn man drauf klickt oder ähnliches. Ich programmiere selbst, muss mich aber gleichzeitig auch eng mit den jeweiligen Fachbereichen und Product Owner*innen absprechen, die mich für so eine Entwicklung beauftragen.

Wie muss man sich so eine Abstimmung vorstellen?

Vereinfacht gesagt geht es für mich darum herauszufinden, was ein Fachbereich mit der von uns zu entwickelnden Software überhaupt erreichen will. Ich überlege dann, wie das technisch umgesetzt werden kann – und lege los. Meine Aufgabe ist es, die fachliche Welt mit der technischen zu verknüpfen. Das finde ich schon echt spannend.

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Ich finde es richtig gut unsere Ergebnisse am Ende zu sehen und zu erkennen, was wir durch die vielen Tagesaufgaben letztendlich für einen großen Fortschritt erzielt haben. Davon abgesehen mag ich, dass es hier viel Freiraum und eine ausgeprägte Probierkultur gibt. Im Tech-Bereich gehört es eben dazu sich regelmäßig mit neuen Technologien auseinanderzusetzen und sich kontinuierlich weiterzubilden. Das klappt hier ziemlich gut.

Im Gegenteil dazu: Was gefällt dir nicht so gut?

Ich habe das Gefühl, dass es OTTO manchmal noch schwer fällt sich von seinem alten Image zu lösen. Dass wir den Katalog erst letztes Jahr losgeworden sind, hat mir persönlich zu lange gedauert. Ich merke allerdings auch, dass hier in den letzten Monaten und Jahren viel Gutes in Bewegung gekommen ist. Teil dieser Bewegung zu sein finde ich sehr cool.

Für Dich also kein Grund ins Silicon Valley zu wechseln?

Nein. In kaum einem anderen deutschen Konzern hat man als Techie so vielfältige Möglichkeiten sich auszuprobieren. Das Führungsverständnis ist sehr Techie-zentriert, neue Dinge ausprobieren ist Alltag und Ideen werden gehört, wenn sie gut sind. Dafür muss man nicht extra nach Amerika gehen – ich persönlich finde es viel besser in einem deutschen Traditionsunternehmen arbeiten zu können. Auch wenn das Wetter im Silicon Valley sicherlich manchmal besser ist als in Hamburg.

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