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Experte für die Lieferkette: So kommt die Ware in die Lager
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Experte für die Lieferkette: So kommt die Ware in die Lager

Es klingelt an der Tür: Der Hermes-Bote liefert ein Paket von OTTO, die Kundin ist zufrieden. Doch was passiert eigentlich davor? Wie kommt die Ware ins Lager, aus dem sie im Verteilzentrum und schließlich im Lieferwagen landet? Das weiß Martin Aden, Supply Chain Manager im Inbound bei OTTO

Autorin Kathrin Wittig Lesedauer: 2 Minuten
Als Experte für die Lieferkette ist Martin Aden in der Logistik bei OTTO unter anderem dafür verantwortlich, Prozesse zu steuern und zu optimieren. Und in denen geht es zum Beispiel darum, wie die von seinen Kolleg*innen beim Lieferanten eingekaufte Ware in den einzelnen Lagern ankommt.


Wenn bei OTTO morgens die Kolleg*innen ihre Laptops aufklappen und mit ihrer Arbeit beginnen, ist Martin Aden schon mittendrin in seinem Arbeitstag, telefoniert und videochattet mit Menschen aus China, Bangladesch oder Indien. „Wegen der Zeitverschiebung bin ich immer schon früh beschäftigt“, sagt der 33-Jährige.

Martin arbeitet bei OTTO als Supply Chain Manager im Inbound. Supply Chain, das ist die Lieferkette: also der Weg, den eine Ware von der Produktion über Transport und die Lieferung nimmt, bis sie schließlich bei den Kund*innen ankommt. „Primär bin ich in meiner Rolle für die Prozesse der Transportlogistik verantwortlich“, erklärt Martin. Heißt: Er plant, steuert und optimiert die See-, Luft- und Landfrachttransporte von den OTTO-Lieferanten und -Partnern bis zum Wareneingang an den jeweiligen Lagerstandorten.

Rund 10 Millionen Artikel findet man auf otto.de. Kleidung aus Bangladesch, Möbel aus Italien oder Technik aus Fernost. Bevor die Ware zu den OTTO-Kund*innen aus den Hermes-Lagern geliefert werden kann, muss sie in diesen Lagern erstmal eintreffen. Und das kann dauern. „Normalerweise ist so ein Container auf dem Schiff etwa 30 Tage aus China unterwegs“, sagt Martin. Aber: Die Zeiten sind gerade nicht „normal“. Weltweit sind die Lieferketten derzeit gestört und so dauert es teilweise bis zu 50 Tage. Das hat viele Ursachen: Corona, Krieg, Rohstoffknappheit, Streiks in den Häfen – alles hängt irgendwie miteinander zusammen und hat Auswirkungen darauf, wann die Ware im Lager eintrifft – und zu welchen Kosten.

Flexibel auf Herausforderungen reagieren

Martin mag die Herausforderung, sich immer wieder neue Lösungen überlegen zu müssen. „Die meisten geopolitischen Umstände beeinflussen auch direkt meine und unsere Arbeit. Jeden Tag überlege ich mir, was zu tun ist, wenn zum Beispiel Container im Hafen feststecken, Transportkapazitäten fehlen oder gewisse Anlieferungen umpriorisiert werden müssen“, sagt der Supply Chain Manager.

Neben der operativen Steuerung der Dienstleister in den so genannten Abgangsmärkten, also den Regionen, aus denen die Ware auf den Weg nach Deutschland gebracht wird, geht es in Martins Job aber vor allem darum, die Prozesse so weiterzuentwickeln, dass sie künftig noch transparenter und automatisiert ablaufen können. Stichwort: Digitalisierung der Lieferkette. „Wie die Supply Chain digitalisiert werden kann – das ist momentan eines der Trendthemen auf jeder Logistik-Messe“, erklärt Martin.

„Natürlich ist das auch eines der zentralen Themen bei uns in der Logistik bei OTTO und wir entwickeln gerade unsere eigene Supply-Chain-Plattform.“ Die hat unter anderem das Ziel, digital nachverfolgen zu können, wo und in welchem Status sich welche Lieferung gerade befindet:

„Bislang wissen wir zum Beispiel, wann das Schiff mit der Ware den Hafen in China verlässt und wann es nach Plan der Reedereien ankommt. Allerdings können wir die potenziellen Verzögerungen entlang des Transports nur ungenau prognostizieren. Künftig wollen wir dies in Echtzeit nachverfolgen und auf Grundlage von externen selbstlernenden Faktoren die Ankunftszeit genauer bestimmen“, erklärt Martin und ergänzt: „Zudem möchten wir auf die Prozessschritte bis zur Lieferung ins Lager aktiv eingreifen können, so dass auch unsere Logistikpartner die jeweiligen Informationen zur Priorisierung oder eines Lagerortwechsels automatisiert verarbeiten können.“

Die Entwicklung der OTTO-eigenen Supply-Chain-Plattform ist für Martin ein Herzensthema. Auch die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens für die Beschaffungslogistik sollen neben dem Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe über die neue digitale Plattform gesteuert werden. Martin: „Dadurch wollen wir Transporte effizienter auslasten und zum Beispiel Sendungen per Luftfracht auf ein Minimum reduzieren. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“

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