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Mobiles Arbeiten: Wie OTTO psychische Gesundheit stärken will
Kultur

Mobiles Arbeiten: Wie OTTO psychische Gesundheit stärken will

Bleibt gesund: So wichtig ist mentales Wohlbefinden in der Coronakrise

Autor Ingo Bertram
Seit zwei Monaten arbeitet ein Großteil der OTTO-Belegschaft von zu Hause. Einige Menschen stellt das vor besondere Herausforderungen, etwa Eltern mit kleinen Kindern, aber auch alleinlebende Singles oder Student*innen, die statt einer Wohnung nur ein WG-Zimmer haben. OTTO misst deshalb per Stimmungsbarometer regelmäßig das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen und bietet Beratungsgespräche bei Problemen an. Virtuelle Veranstaltungen sollen den Kopf frei machen für neue Ideen

Nur wenige kurze Fragen sind es, die von den Mitarbeitenden freiwillig regelmäßig beantwortet werden: Wie geht’s dir körperlich, wie geht’s dir mental? Fühlst du dich arbeitsfähig und gut informiert? Wie läuft die Zusammenarbeit mit anderen? Weißt du, an wen du dich bei Problemen wenden kannst? Seit Ende März, mit dem Vorschreiten der Coronakrise in Deutschland, führt OTTO im Auftrag des Krisenstabs regelmäßig ein sogenanntes Stimmungsbarometer durch. Das sind kurze, interne Umfragen, die widerspiegeln sollen, wie es in dieser außerordentlichen Situation um das Wohlbefinden der Kolleg*innen bestellt ist – und wo eventuell Nachbesserungsbedarf besteht.

„Es ist kein Geheimnis, dass die aktuelle Situation für die psychische Gesundheit vieler Menschen eine echte Belastung darstellt“, weiß Frederik Herzig aus dem Gesundheitsmanagement bei OTTO. „Wir fragen uns: Wo hakt es, wo läuft es gut? Und was können wir tun, um die Situation zu verbessern? Mit dem Stimmungsbarometer setzen wir genau dort an und erfassen fortlaufend, wie sich die Situation in der Belegschaft verändert.“ Anstelle hochkomplexer, zeitaufwändiger Tests steht hierbei die Geschwindigkeit im Vordergrund: Nahezu in Echtzeit sollen die Umfragen mögliche Veränderungen abbilden – und erste Impulse geben für mögliche Gegenmaßnahmen. „Auch wenn die Ergebnisse insgesamt relativ stabil sind, wird die mentale Verfassung am schlechtesten bewertet. Das ist nicht verwunderlich, zeigt aber, dass wir die psychische Gesundheit auch im Konzernumfeld ernst nehmen und die Arbeit daran intensivieren müssen“, so Frederik.

Kostenlose Coaching- und Beratungsangebote

Schon lange stellt OTTO ein internes Beratungsangebot zu Verfügung, das von allen Mitarbeitenden genutzt werden kann. Dazu zählt unter anderem eine psychosoziale Beratung.

Zusätzlich unterstützt OTTO, gemeinsam mit SAP, XING und weiteren Unternehmen, seit kurzem die Plattform REDEZEIT FÜR DICH (www.virtualsupporttalks.de). Hier bieten fast 200 Coaches bundesweit kostenfreie Gesprächszeit an, für alle Menschen, die einfach mal reden möchte, weil sie etwas auf dem Herzen haben oder sie etwas bewegt – wie Unsicherheit, Ängste, Wut, Einsamkeit.

„REDEZEIT FÜR DICH steht allen Menschen offen, die Sorgen haben, die mal das offene Ohr eines ‘neutralen‘ Zuhörers fehlt, kurzum: Die jemanden zum Sprechen brauchen. Alle Coaches arbeiten bei uns vollständig ehrenamtlich und somit kostenlos. Uns geht es da um die Sache, nichts ums Geld“, sagt Florian Schleinig, Mitinitiator der Plattform. „Die Coaches hören zu – wertfrei, achtsam, emphatisch und vertraulich. Sie sind für jeden da – unabhängig von Thema, Herkunft, Identität, der sexuellen, religiösen oder politischen Orientierung. Für 15 bis 30 Minuten. Am Telefon, auf Skype, Zoom, WhatsApp oder Facetime. Was immer am besten hilft.“

Von Pub Quiz bis Online-Fitness

Ablenkung vom Arbeitsalltag versprechen diverse, teils konzernweite Veranstaltungsformate, die in den letzten Wochen entstanden sind, darunter digitale Kaffeeküchen oder ein virtuelles Pub Quiz. Neben musikalischen Kaffeepausen mit klassischen Konzerten oder bewegten Mittagspausen mit Fitnesseinheit stehen virtuelle Diskussionen und Austauschformate hoch im Kurs.

Die Diversity-Netzwerke Plan.F und Väter@OTTO etwa luden kürzlich gemeinsam zu einem virtuellen Event, bei dem Eltern sich austauschen und praktische Tipps zur Vereinbarkeit von Homeoffice und Familie sammeln konnten. „Ich selbst bin Vater von zwei Kindern und versuche gerade Familie und Job bestmöglich unter einen Hut zu bekommen. Beizeiten eine ziemlich große Herausforderung“, meint Nico Lüthje von Väter@OTTO. „Mit unserer Diskussionsveranstaltung wollten wir anderen Eltern zeigen, dass sie nicht allein mit ihren Sorgen und Problemen sind. Andererseits wollten wir konkrete Hilfestellung bieten. Mit rund 30 Teilnehmenden aus der ganzen Otto Group war das ein toller Erfolg“.

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