08. Dezember 2020
Moin, ich bin Sarina Morgenstern und arbeite als Agile Coach im Agile Center der Otto Group Holding. Meine Hauptaufgabe ist es, Menschen und Systeme in Transformationen zu begleiten und mich gemeinsam mit ihnen den Herausforderungen zu stellen, die Veränderungen mit sich bringen. Workshops, Eins-zu-Eins- oder auch Team-Coachings gestalten seit August 2019 meinen Arbeitsalltag. Weshalb ich schon zum dritten Mal in der Otto Group arbeite, wie ich meinen Beruf für mich entdeckt habe und warum Ausprobieren so wichtig ist? Die Antworten folgen:
Fangen wir von vorne an, mit der ersten Frage: Weshalb arbeite ich schon zum dritten Mal in der Otto Group? Mein erster Kontakt zu OTTO kam zustande, weil ich mich nach dem Abitur nicht entscheiden konnte, was ich studieren möchte. Favorisiert habe ich Psychologie und Grundschullehramt, letztendlich konnte ich mich aber für keinen der beiden Studiengänge mit ganzem Herzen entscheiden. Sicherheit und Vielfalt fand ich dann in der Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei OTTO. In dieser Ausbildung hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Stationen zu durchlaufen und durch meinen Einsatz im Personalbereich fand ich heraus, was mich wirklich begeistert: nah an und mit Menschen zu arbeiten. Diese Erkenntnis brachte mich nach Abschluss meiner Ausbildung für 1 ½ Jahre ins OTTO Recruitment und danach an die Universität in Lüneburg. Ich verabschiedete mich von OTTO. Das mag aufgrund der Zufriedenheit mit meinem Job im ersten Moment komisch klingen, aber nachdem ich jahrelang die OTTO-Luft einatmete, spürte ich den Drang, mich weiter ausprobieren zu wollen.
Um mir eine theoretische Basis anzueignen und mich mit dem Kontext meiner beruflichen Interessen tiefergehend auseinanderzusetzen, begann ich das Studium der Wirtschaftspsychologie. Daneben schaute ich mich weiter um: Durch meine Nebenjobs fing ich an mich mit anderen Arbeitsumgebungen und Systemen vertraut zu machen. Ich erhielt dadurch neue Impulse und Einblicke in verschiedenste Arbeitsweisen und Mentalitäten.
Auch nach meinem Studienabschluss hörte das Entdecken nicht auf. Ich arbeitete zuerst in der Personalentwicklung bei EOS, um mir anschließend bei einer Privatbank eine ganz andere Arbeitsumgebung anzuschauen. Bewusst suchte ich mir diese Jobs aus und lernte dadurch andere Unternehmenskulturen kennen. Ich erlebte, was mir wichtig ist, was ich vertreten kann und wann ich an meine Grenzen stoße. Meine Erfahrungen aus dieser Zeit haben mir vor Augen geführt, wie wichtig mir eine gemeinsame Wertebasis für erfolgreiche Zusammenarbeit und auch mein persönliches Wohlbefinden ist. Unter anderem diese Erkenntnis war der Grund für das Wiedersehen mit der Otto Group Holding.
Ich konnte auf meinem Weg viel mitnehmen und, neben dem mir bekannten System von OTTO, weitere kennenlernen. Aber auch wenn es wirkt, als hätte ich mich an einem roten Faden entlang gehangelt, bedeutet das nicht, dass ich nie an meinen Entscheidungen gezweifelt habe.
Ganz ehrlich: Bis zu meinem Vorstellungsgespräch bei OTTO war ich mir nicht im Klaren darüber, ob ich wirklich eine Ausbildung machen möchte. Als ich dann aber vor Ort war und die Atmosphäre und die Menschen kennengelernt habe, hat mich das überzeugt. Ich hatte irgendwie ein gutes Gefühl. Und danach habe ich dann entschieden: nach Gefühl.
So leicht war es nicht immer. Auch vor meinem Wechsel zur Privatbank habe ich mir viele Gedanken gemacht. Durch das Vorstellungsgespräch hatte ich zwar eine gewisse Vorstellung von der Stelle und eine Ahnung, wie es werden könnte - es kam dann aber doch vieles anders. Während meiner Zeit dort gab es zum Beispiel einen regen Führungskräftewechsel. Ich begann zu hinterfragen, ob die Richtung für mich stimmt. Bei meinen Gedanken unterstützten mich auch die Erkenntnisse aus meiner Coaching-Ausbildung. Immer wieder wurde ich auf meinem Weg mit mir selbst konfrontiert. Dieser Prozess der Selbstreflexion ist nicht immer angenehm, aber er bildete die Basis für meine fachliche und persönliche Weiterentwicklung.
Bei allen Entscheidungen, die ich getroffen habe und den Stationen, die meinen Werdegang geprägt haben, spielt Veränderung eine große Rolle. Nach dem Realschulabschluss habe ich das Abitur gemacht, dann die Ausbildung und das Studium. Ich habe mir immer die notwendige Zeit genommen, um in mich reinzuhorchen. Um auf mein Bauchgefühl zu achten – das ist nämlich in den meisten Fällen ein verlässlicher Ratgeber. Und das ist auch schon der erste Tipp, den ich dir geben kann:
Trau dich:
Ich möchte dir empfehlen, in erster Linie auf dich selbst zu hören. Finde heraus, wo deine Stärken liegen und wo Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Das braucht Mut. Trau dich, dich kennenzulernen und anzuerkennen, was dich ausmacht. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Aber wenn du diesen ersten Schritt wagst, kannst du die Schlüsse aus deiner Selbsterkenntnis ziehen und dich aufmachen – auf deinen Weg Richtung Veränderung.
Motivation:
Wenn du dir unsicher bist, dann frage dich: „Was sind meine eigenen Motivatoren, was treibt mich an und was bereitet mir Freude, seitdem ich ein Kind bin?“ Wenn du diese Fragen für dich beantwortet und die Antworten verinnerlicht hast, hilft es dir dabei herauszufinden, was du willst. Die Freude an der Sache spielt an dieser Stelle eine große Rolle. Sie hilft dir dabei, kontinuierlich am Ball zu bleiben, um dein Ziel zu erreichen.
Machen:
Wenn es an die Umsetzung geht, verhalte dich agil: Gehe mit kleinen Schritten und reagiere auf Veränderungen deines Plans. Ich empfehle dir, nicht die nächsten 30, sondern erstmal die nächsten 2-5 Jahre zu planen. Erlaube dir, dich zu verändern und erlaube deinen Vorstellungen, sich weiterzuentwickeln.
Diese drei Tipps können dir dabei helfen, dich im Wald der Möglichkeiten nicht zu verirren. Und dann schließt sich der Kreis, du triffst Entscheidungen und das Bauchgefühl kommt wieder ins Spiel.
Was mich in jeder Phase weitergebracht hat, ist der Austausch mit Menschen. Ich wusste zwar, dass ich in die Coaching-Richtung gehen möchte, intensiv bestärkt hat mich darin aber allen voran meine damalige Führungskraft. Mindestens genauso wichtig wie solche Mentor*innen sind für mich die Menschen, die auch mal dagegenhalten. Das können Freunde, Verwandte oder auch berufliche Kontakte sein, die einfach anderer Meinung sind und anders ticken als ich. Der Austausch mit diesen, ich nenne sie mal Gegenhalter*innen, war für mich essenziell, um meine eigene Meinung kritisch zu hinterfragen. Ich habe gelernt, aus einem anderen Blickwinkel auf Themen zu schauen und meine Perspektive zu verändern. Diesen Prozess empfinde ich als sehr wertvoll für die persönliche Entwicklung.
Wenn ich über meinen beruflichen Werdegang nachdenke, fällt mir auf, dass Abschiede mir schwerfielen. Das Wort Abschied klingt vielleicht dramatisch, aber so habe ich es empfunden, als ich OTTO zum ersten Mal verließ. Dadurch, dass meine Beziehung zu meinen Arbeitskolleg*innen eher familiär war, fiel es mir extrem schwer zu gehen. Heute bin ich froh über diese Entscheidung. Oft muss man einen Abschied wagen, um neue Erfahrungen sammeln zu können.
Bei meiner Rückkehr in die Otto Group Holding hatte ich keine expliziten Erwartungen, ich wollte mich überraschen lassen. Und was soll ich sagen, der Plan ging auf: bei OTTO hat sich sehr viel verändert – von der Arbeitsweise über das Erscheinungsbild des Campus. Einen großen Anteil hat hier sicherlich auch der Kulturwandel.
Aber es gibt auch Dinge, die sich nicht verändert haben. Nicht nur die Werte sind ähnlich, es arbeiten auch noch immer sehr viele meiner früheren Kolleg*innen bei OTTO. Das macht mich glücklich. Das Miteinander ist einmalig und motiviert mich - Es zeigt mir täglich, dass ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Mit jedem Schritt.
Du bist dir noch nicht sicher, was genau du machen möchtest? Mach's wie Sarina und nutze möglichst viele Gelegenheiten, dich zu informieren. Sammle deine eigenen Erfahrungen und finde heraus, was zu dir und deinen Interessen passt.
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