Da Tom sich erst für eine Ausbildung im Groß- und Außenhandel entschieden hat und dann doch Kaufmann im E-Commerce werden wollte, möchten wir heute wissen, wie es dazu kam.
Moin, ich bin Tom, 21 Jahre alt, gebürtiger Hamburger und wohnhaft in Lütjensee. Aktuell mache ich meine Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce bei OTTO. Mittlerweile bin ich seit knapp zwei Jahren hier und war bisher in 6 Abteilungen eingesetzt. Während der Ausbildung ist das für uns Azubis eine gute Möglichkeit, um in andere Bereiche reinzuschauen. Aktuell bin ich im HR-Marketing eingesetzt und habe hier den Fokus auf das Onlinemarketing gelegt: Ich unterstütze im Performance Marketing und arbeite viel für unsere Karrieresite otto.jobs. Daneben kommen auch die Social Media Themen nicht zu kurz. Hier kümmere ich mich zum Beispiel um die bezahlte Verlängerung von Beiträgen und Anzeigen.
Nach der Schule war mir klar, dass ich mir gerne eine Grundlage schaffen würde. Das praktische Arbeiten kam mir also direkt in den Sinn, ohne dass ich genau wusste, in welche Richtung es fachlich für mich gehen sollte. Da ich die Entscheidung zwar treffen musste, aber mir auch Flexibilität beibehalten wollte, dachte ich, ein großes Unternehmen könnte mir all das bieten. In so einem Umfeld hat man einfach mehr Möglichkeiten - Zum Beispiel durch Weiterbildungen. Zusätzlich kam ich als Hamburger natürlich nicht an OTTO als Arbeitgeber vorbei. Die weiteren Faktoren bei meiner Entscheidung waren Flexibilität, praktisches Arbeiten und unbedingt auch die Chance auf einen eher offenen Zukunftsweg. Ich habe mich umgeschaut und den klassischen kaufmännischen Beruf des Groß- und Außenhandelskaufmanns gewählt. Für mich hat er auf dem ersten Blick alle Kriterien erfüllt – bis mir dann die alternative Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce vorgeschlagen wurde.
Auf jeden Fall, ich hatte Zweifel. Mich auf eine Richtung festzulegen fand ich schwierig, da ich an so vielen Themen interessiert war. Dadurch entstand ein großer Druck. Was wäre schließlich, wenn ich die falsche Entscheidung treffe? Ich dachte, wenn ich jetzt eine Ausbildung anfange, werde ich so schnell nichts anderes mehr machen. Trotz meiner vielseitigen Interessen. Ich hatte das Gefühl, dass mir meine Entscheidung meinen späteren Weg einschränken könnte, dass es kein Zurück mehr geben wird. Jetzt weiß ich, dass ich mir keine Sorgen hätte machen sollen, da es immer die Möglichkeit gibt, sich umzuentscheiden und einen andere Richtung einzuschlagen.
Das stimmt. Als ich damals von dem Ausbildungsteam die Nachricht bekommen habe, dass ich meine Ausbildung im Groß- und Außenhandel anfangen darf, war ich sehr glücklich. Trotzdem ging es für mich in eine andere Richtung: Eine ehemalige Kollegin von Kathrin aus dem Ausbildungsteam hat mir von der neuen Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce erzählt. Sie meinte, sie könne sich diese Richtung ebenfalls gut für mich vorstellen. Das fand ich interessant und die Inhalte der Ausbildung spannend. Ich nahm das Angebot an, einen Tag mit einem Azubi im E-Commerce zu verbringen, an.
Bevor es losging, recherchierte ich auf der Karrieresite und las mich in die Themen ein: Zukunftsorientiert, Onlinehandel, Marketing, digitale Trends, Social Media – das alles hat mich überzeugt. Ich besprach mich mit meinen Freunden und mit meiner Familie und kam zu dem Entschluss, dass ich mich umentscheiden wollte.
Kathrin, du arbeitest im Ausbildungsteam. Kannst du uns einmal kurz beschreiben, was du dort genau machst?
Ich betreue im Ausbildungsteam als HR-Managerin die Groß- und Außenhandelsmanger*innen, Kaufleute im E-Commerce und Koch-Azubis. Dabei liegt mein Fokus vor allem auf der Beratung und Begleitung der Azubis im Rahmen von individuellen Austauschformaten, der Konzeption und Moderation von Trainings, der Unterstützung im Vermittlungsprozess aber auch auf der Beantwortung von ausbildungsrelevanten Fragen.
Ist so ein Richtungswechsel wie der von Tom Routine? Und welche Faktoren müssen erfüllt sein, dass jemandem eine andere Richtung vorgeschlagen wird?
Nach einem ersten persönlichen Kontakt über ein Telefoninterview lernen wir die Bewerber*innen kennen. Über mehrere Stunden machen sie die unterschiedlichsten Übungen über unser Assessment Center. Wenn wir hierbei feststellen, dass jemand ebenfalls viele Eigenschaften für eine andere Ausbildung mitbringt, besprechen wir diese Alternative mit den Bewerber*innen. So wie beispielsweise bei Tom. Er brachte bereits viel technisches Grundverständnis, erste Berührungspunkte und eine starke Affinität im E-Commerce mit – der perfekte fit also für die Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce. Am Ende ist uns wichtig, dass unsere Bewerber*innen einen Ausbildungsberuf wählen, der am besten zu ihnen und ihren Stärken passt. Generell ist so ein Richtungswechsel aber auch in weiteren technischen Berufsbildern möglich, sofern wir eine andere Ausrichtung als sinnvoll erachten.
Und wie genau geht ihr vor? Was sind die nächsten Schritte, nachdem ihr das Potential erkennt?
Nach dem Assessment Center lassen die zuständigen Recruiter*innen und ich die Eindrücke des Tages auf uns wirken, die wir von den Bewerber*innen gesammelt haben. Wenn wir davon ausgehen, dass ein anderer Ausbildungsberuf besser geeignet wäre, besprechen wir diese Option im Anschluss telefonisch mit den Bewerber*innen. Dabei klären wir dann ausführlich über den anderen Beruf auf. Daneben bieten wir ergänzend an, sich mit einem erfahrenen Azubi aus dem potenziellen Ausbildungsberuf zu verabreden. Wir nennen das sich „auf eine Limo“ treffen. In diesem Format erfahren die Bewerber*innen mehr über die Inhalte der Ausbildung. Danach können sie sich bei uns melden und uns ihre Entscheidung mitteilen - und dann leiten wir die nächsten Schritte ein.
Das Umentscheiden ist also eigentlich gar nicht so ungewöhnlich, wie viele Schüler*innen kurz vor ihrem Abschluss eventuell denken. Tom und Kathrin haben jetzt noch sechs Tipps für zukünftige Bewerber*innen gesammelt:
Vielen Dank euch beiden. Das sind wirklich hilfreiche Tipps.
Und wir alle kennen das: So eine Entscheidung kann Angst machen, einschüchtern und vielleicht auch riesengroß auf uns wirken. Wichtig ist, einen kühlen Kopf zu behalten und den eigenen Interessen nachzugehen, ganz unverfälscht. Dann kommst du auch dahin, wo du dich wohlfühlst und entfalten kannst. Und falls dir auf dem Weg eine Chance entgegenkommt, nimm sie wahr! Wandel ist gut und auch interne Wechsel können dich weiterbringen 😊.
Mehr Informationen rund um unsere Einstiegsbereiche findest du hier und offene Stellen in unserer Jobbörse. Du brauchst noch Tipps für deinen Einstieg? Dann geht es hier entlang.
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