Das Gute an einem Waschtisch, also einem Waschbecken mit Unterschrank: Er nutzt den Raum unter dem Waschbecken als Stauraum und verbirgt das unschöne Abflussrohr. Waschtische gibt es in vielen tollen Designs, verschiedensten Maßen und Formen. So lässt sich für jedes Bad der passende Waschtisch finden: schmal oder breit, rund, eckig oder oval, schlicht oder luxuriös – du entscheidest! Für größere Badezimmer ist ein Doppelwaschtisch eine gute Variante – und kann in Familien den Stau beim Zähneputzen verhindern. Auch bei den verwendeten Materialien ist die Auswahl groß: Keramik, Mineralguss, Edelstahl, Beton, Glas und Naturstein bieten tolle Optiken und für jede Badeinrichtung den richtigen Waschtisch.
TIPP: Die Video- bzw. Textanleitung der Waschtischmontage findest du weiter unten.
Bei Waschtischen mit Aufsatzwaschbecken sind die Waschbecken auf einem Waschtisch platziert. Es gibt sie in vielen schönen Varianten, sowohl was die Farben, Formen und Größen angeht als auch bezüglich der Konstruktion, auf der das Becken steht. Von einer schlichten Platte, die beispielsweise in einer Nische von Wand zu Wand reicht, bis zu einer umgebauten antiken Kommode ist alles möglich.
Die Armatur befindet sich beim Aufsatzbecken entweder auf oder neben der Keramik. Wird der Wasserhahn auf dem Waschbecken montiert, braucht es ein Hahnloch. Alternativ kann eine höhere Armatur neben dem Becken oder eine Wandarmatur montiert werden. Achte auf jeden Fall darauf, dass Spritz- und Kriechwasser auf Waschbecken und Waschtischplatte keinen zu hohen Reinigungsaufwand verursachen.
Bei einem Waschtisch mit einem Einbauwaschbecken wird das Becken von oben in den Unterbau eingesetzt. Meist ist der Unterbau ein Unterschrank, er kann aber auch einfach eine wasserfeste Waschtischplatte aus Stein, Holz, Beton oder Glas sein – bietet dann allerdings keinen Stauraum. Einbaubecken ohne Hahnloch eignen sich, wenn die Armaturen an der Wand oder neben dem Becken montiert werden sollen. Andernfalls brauchst du ein Becken mit Hahnloch. Bei einem Einbau-Doppelwaschbecken braucht der Unterbau für zwei Armaturen natürlich auch zwei Hahnlöcher.
Folgendes Werkzeug und Material brauchst du für die Montage des Waschtischs:
Bohrmaschine
Akkuschrauber
Evtl. Lochsäge
Steinbohrer
Zangen
Rohrschneider
Wasserwaage
Silikon, Kartuschenpresse, Silikonabzieher
Bevor du den Waschtisch an die Wand montieren kannst, baust du den Unterschrank gemäß Anleitung auf. Schließe vor Beginn der Montage unbedingt den Haupthahn und lass die Leitungen leerlaufen, um die Armaturen vor möglichen Fremdkörpern in der Leitung zu schützen. Schließe auch die Eckventile unter dem Waschbecken und klebe sie mit Kreppband zu.
Lege nun die gewünschte Höhe für den Waschtisch fest. Der Standardwert für die Höhe beträgt 85–88 cm, als ideale Waschtischhöhe gilt eine halbe Körpergröße. Gemessen wird die Waschtischhöhe immer von der Waschtischoberkante zum Fußboden. Bei Waschplätzen für mehrere Personen wird die durchschnittliche Körpergröße aller Erwachsenen, die den Waschtisch später benutzen, genommen. Bei Waschtischen mit einem Aufsatzwaschbecken solltest du Höhe des Beckens mit berücksichtigen.
Bevor es ans Bohren geht, stelle sicher, dass hier keine Leitungen und Kabel verlegt sind. Um die genauen Positionen der Bohrlöcher festzulegen, miss am aufgebauten Waschtisch-Unterschrank den Abstand der Aufhänger und übertrage diesen auf die Wand. Kontrolliere das Ergebnis mit der Wasserwaage. Bohre nun Löcher in die Markierungen und setze die passenden Dübel ein. In unserem Fall wird der Waschtisch mit Schraubhaken an der Wand befestigt. Kontrolliere das Ergebnis mit der Wasserwaage.
Nimm die Schubladen aus dem Unterschrank und befestige diesen an der Wand. Kontrolliere mit einer Wasserwaage, ob der Schrank gerade hängt und korrigiere die Position gegebenenfalls an den verstellbaren Schrauben. Bei einem Waschtisch mit Ausatzwaschbecken setzt du zum Schluss die Waschtischplatte auf den Unterschrank und darauf das Aufsatzwaschbecken. Überprüfe ob das Waschbecken mittig sitzt.
Armatur montieren und Eckventile anschließen: Setze das Waschbecken mittig auf den Unterschrank in das vorgebohrte Loch. Befestige nun als erstes den O-Ring unter der Armatur und fädele dessen Schläuche von oben in das Hahnloch ein. Montiere anschließend die Unterlegscheibe und die Befestigungsmanschette nach Anleitung. Schaue noch einmal, ob der Wasserhahn korrekt ausgerichtet ist, bevor du die Mutter festziehst. Verschraube nun die Anschlussschläuche mit den Eckventilen. In der Regel führt das rechte Eckventil kaltes, das linke Eckventil warmes Wasser. Montiere das Ablaufventil in die Ablauföffnung, schraube den Siphon an das Ablaufventil und verbinde ihn mit dem Wandbogen.
Waschbecken mit Silikon abdichten: Versiegele abschließend die Fugen zwischen Aufsatzwaschbecken, Wand und Waschtischplatte mit Sanitärsilikon. Am besten trägst du transparentes Sanitärsilikon an den zu versiegelnden Seiten des Aufsatzwaschbeckens auf und legst dieses auf die Waschtischplatte. Überquellendes Silikon kannst du mit einem Glätter abziehen. Befestige und fixiere das Aufsatzwaschbecken gegebenenfalls mit Schrauben und Dübeln gemäß Herstellervorgabe.
Armatur montieren: Stelle das Waschbecken am besten auf einen Tisch, so erreichst du die Unterseite des Waschbeckens bequem im Stehen. Befestige nun als erstes den O-Ring unter der Armatur und fädele die Schläuche von oben in das Hahnloch ein. Montiere anschließend die Unterlegscheibe und die Befestigungsmanschette nach Anleitung. Schaue noch einmal, ob der Wasserhahn korrekt ausgerichtet ist, bevor du die Mutter festziehst.
Waschbecken abdichten: Trage Silikon auf die Stirnkanten der Seiten auf und lege das Waschbecken auf den Unterschrank. Dichte die Fuge zwischen Waschbecken und Wand mit Silikon ab. Gute Fugen gelingen am besten mit einem Silikonabzieher. Dichte dann auch die seitlichen Fugen zwischen Waschbecken und Unterschrank mit Silikon ab.
Eckventil abdichten und Ablauf montieren: Die Gewinde an den Eckventilen werden mit Dichtungsband abgedichtet, und zwar von vorne beginnend in die Gewindegänge. Die Zapfen müssen am Ende nach oben zeigen. Wenn du dir die Montage erleichtern möchtest, kannst du auch selbstdichtende Eckventile nutzen. Stecke nun die Flexschläuche, die zur Armatur führen, auf die Eckventile und ziehe die Überwurfmuttern an. Falls du keine neue Armatur am Waschbecken anbringst, prüfe die Flexschläuche vor der Montage auf Beschädigungen und tausche diese gegebenenfalls aus. Nutze zudem die Gelegenheit, um die Dichtungen am Schlauch auszuwechseln. Montiere danach den Siphon. Gib dazu etwas Gleitmittel – z. B. Spüli – auf das Ende ohne Dichtung und schiebe es in die Gummimanschette im Wandablauf. Montiere dann die Ablaufgarnitur mit dem Ablaufventil am Waschbecken. Öffne die Armatur und teste, ob alle Anschlüsse dicht sind.
Setze nun die Schubladen ein. Schiebe sie dazu nacheinander auf die Führungsschienen und überprüfe, ob die Schubladen gerade hängen und vorne bündig abschließen. Passe gegebenenfalls Höhe und Ausrichtung an den Stellschrauben an.
Wenn vorhanden, ziehe die Schutzfolie von den Schrankfronten ab und prüfe, ob alles wie gewünscht funktioniert.